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Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Titel: Jinx - der verfluchte Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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eine Rakete. »Was ist das da denn für eins?«
    Statt zu antworten, sagte Zack: »Wir nehmen zwei Jumbo Jet Stars« zu dem Verkäufer und zu mir: »Kennst du das echt nicht? Bei euch gibt es wahrscheinlich nur Kartoffeleis, stimmt’s?«
    Leicht beleidigt antwortete ich: »Der Bundesstaat, der als ›Kartoffelstaat‹ bekannt ist, heißt Idaho. Und bei uns in Iowa gibt es auch total leckere Eissorten. Zum Beispiel Softeis mit Kirschglasur, und ich wette, das kennt ihr in New York nicht.«
    Zack zuckte mit den Schultern. »Wetten, bei euch gibt es kein echtes italienisches Gelato ?«
    »Klar gibt es bei uns italienisches Eis!«
    »Softeis mit Kirschglasur schmeckt ekelhaft und ist bestimmt nichts, worauf man stolz sein sollte«, brummte der Verkäufer, als er Zack die beiden Jumbo Jet Stars reichte, die er mit einem Fünf-Dollar-Schein bezahlte, den er aus seiner Socke zog. Mir fiel siedendheiß ein, dass ich gar kein Geld dabeihatte.
    »Ich lade dich selbstverständlich ein«, sagte Zack und drückte mir mit einer galanten Verbeugung mein Eis in die Hand. »Das ist das Mindeste, was ich tun kann, nachdem du mir das Leben gerettet hast. Würden wir noch im Mittelalter leben, wäre ich verpflichtet, dir für alle Ewigkeit als Leibeigener zu Diensten zu sein.«

    Ich spürte, dass ich so rot anlief wie die Spitze des Eis-Jumbo-Jets, den ich in der Hand hielt. »Ich habe dir nicht das Leben gerettet«, widersprach ich.
    »Nicht?« Zack lächelte belustigt. »Na, wenn du meinst. Und? Gut, oder?«
    Das Eis schmeckte zwar wie ein ganz gewöhnliches Wassereis, aber aus Höflichkeit sagte ich: »Mhmm. Sehr gut.«
    »Hab ich dir doch gesagt.«
    Es war ziemlich warm für April, und nachdem wir den Schatten der Bäume verlassen hatten, spürte ich, wie die Sonne vom Himmel brannte. Aber das Eis kühlte mich ein bisschen ab. Das gute Wetter hatte neben den Eisverkäufern auch Inlineskater und Kindermädchen in den Park gelockt, die ihre kleinen Schützlinge in Buggies vor sich her schoben. Sogar ein paar Sonnenhungrige lagen schon auf den Wiesen.
    »Dein blauer Fleck ist fast weg«, bemerkte Zack, als wir weitergingen.
    Obwohl ich wusste, dass er das nur aus Nettigkeit gesagt hatte, fasste ich mir instinktiv an die Stirn. Wenn überhaupt, sah der blaue Fleck noch schlimmer aus als am Sonntag, als Zack mit seinen Eltern bei den Gardiners vorbeigekommen war, um sich zu erkundigen, wie es mir ging. Zu meiner unsäglichen Verlegenheit hatten seine Mutter und sein Vater mir einen Strauß mit vierundzwanzig pinkfarbenen Rosen überreicht, um sich für das zu bedanken, was ich ihrer Meinung nach für ihren Sohn getan hatte.

    Mir war das alles wahnsinnig peinlich gewesen. Alle  – nicht nur Tory  – schienen davon überzeugt, ich hätte Zack in einem Akt heldenhafter Selbstlosigkeit aus der Schusslinie des Fahrradkuriers geschubst, obwohl die ganze Aktion doch in Wahrheit nichts anderes als ein weiterer Beweis für meine anhaltende Pechsträhne gewesen war.
    Während ihres Besuchs hatte ich mir die ganze Zeit über gewünscht, im Parkettboden der Gardiners würde sich ein Loch auftun, in dem ich mich verkriechen könnte. Zacks Eltern  – er Medienanwalt, sie Steuerberaterin  – waren unglaublich freundliche, gebildete und gut aussehende Menschen, aber es wäre mir trotzdem viel lieber gewesen, sie wären zu Hause geblieben. Ich war im Umgang mit Fremden noch nie sehr entspannt gewesen, und es war mir extrem unangenehm, dass alle so einen Wirbel um mich veranstalteten.
    Zu dumm, dass ich diejenige gewesen war, die Zack aus dem Weg geschubst hatte, und nicht Tory. Sie hätte es an meiner Stelle in vollen Zügen genossen, Rosen geschenkt zu bekommen und von allen bewundert und bemitleidet zu werden. Aber so war sie dazu verdammt, passive Zuschauerin zu sein. Sie lehnte in einem ihrer üblichen schwarzen Minikleider an der Wand, hatte eines ihrer schlanken, in schwarzen Netzstrümpfen steckenden Beine lässig vorgestellt und beobachtete mit katzenartigem Lächeln, wie ich verkrampft versuchte, mit Zacks Eltern ein höfliches Gespräch zu führen.
    Zack saß währenddessen auf der weißen Couch im
Wohnzimmer der Gardiners, hielt ein Glas Cola in der Hand und trug außer einem Lächeln wenig zur Unterhaltung bei. Später erzählte mir Tory, dass Zack ihr die ganze Zeit aufs Knie gestarrt hätte  – ihrer Meinung nach der Beweis dafür, dass er bereits rettungslos in sie verliebt war.
    Komischerweise hatte ich einen ganz

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