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Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Titel: Jinx - der verfluchte Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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mehr spürte, wenn ich mit ihm zusammen war. »So schlimm wie in der Serie ist es in Wirklichkeit nicht«, sagte ich. »Jedenfalls nicht ganz. Aber noch mal zurück zu Tory … Ich mache mir ein bisschen Sorgen um sie.«
    Zack holte tief Luft. »Das meiste, was deine Cousine Tory sagt und tut, macht sie, um sich in den Mittelpunkt zu spielen. Deine Tante und dein Onkel arbeiten beide sehr viel, und Tory ist eine ziemliche Drama-Queen, falls dir das noch nicht aufgefallen ist. Ich glaube, sie denkt, dass sie ständig irgendwelche extremen Nummern abziehen muss, um von ihnen Aufmerksamkeit zu bekommen. Zum Beispiel diese Hexengeschichte.«
    Der Schmerz in meinem Magen meldete sich mit irrer Wucht zurück. Wow. So viel also zu meinem Eindruck, dass der Knoten sich in Zacks Gegenwart auflöste.
    »Ach«, sagte ich, und mein schmelzendes Herz erstarrte. »Du weißt davon?«

    »Machst du Witze? Tory hat dafür gesorgt, dass alle in der Schule mitbekommen haben, dass sie und ihre Freundinnen einen Hexenzirkel gegründet haben. Die drei haben sogar mal eine Kochplatte und einen Kessel in die Schule mitgebracht, um in der Cafeteria irgendeinen Zaubertrank zu brauen.« Er schüttelte den Kopf. »Blöderweise haben sie dabei den Feueralarm ausgelöst. Unser Schulleiter Mr Baldwin war stinksauer und hat den Kessel sofort konfisziert. Tory hat ein Riesendrama daraus gemacht und ihm vorgeworfen, er würde sie an ihrem Recht auf freie Religionsausübung hindern. Als wäre Hexerei eine Religion.« Zack schnaubte.
    »Also«, sagte ich vorsichtig, »die Wicca-Hexen praktizieren schon so eine Art Naturreligion. Aber natürlich hat das, was Tory und ihre Freundinnen machen, nichts mit richtiger Hexerei zu tun. Echte Hexen nutzen ihre Zauberkräfte nicht, um sich interessant zu machen, sondern um spirituelle Erfüllung zu finden. In Wirklichkeit geht es darum, sich bei der Natur für ihre Gaben zu bedanken, und nicht darum, Dinge aus dem Nichts hervorzuzaubern oder … Menschen gegen ihren Willen zu beeinflussen.«
    »Jetzt sag bloß nicht, dass du auch eine von denen bist?«, stöhnte Zack.
    »Nein, bin ich nicht«, beeilte ich mich, ihm zu versichern. »Aber als Pfarrerstochter interessiere ich mich natürlich von Haus aus für spirituelle Fragen und andere Religionen. Ich könnte dir auch eine Menge über Schamanismus erzählen, wenn du willst.«

    »Ein andermal«, sagte Zack. »Was du sagst, ist bestimmt richtig, aber ich hab nicht das Gefühl, dass deine Cousine sich aus irgendwelchen esoterischen oder spirituellen Gründen für Hexerei interessiert, sondern weil es gerade hip ist.«
    »Ich glaube, bei ihr hat es ein bisschen tiefer liegende Gründe«, widersprach ich und dachte daran, wie wütend sie geworden war, als wir über unsere Urahnin Branwen gesprochen hatten. »Aber ich bin froh, dass du nicht glaubst, dass sie ein ernsthaftes Problem hat. Mit Drogen, meine ich.«
    »Ehrlich gesagt halte ich Tory für viel zu intelligent, als dass sie ernsthaft gefährdet wäre, drogensüchtig zu werden. Ich glaube, was du im Pavillon mitgekriegt hast, war vor allem Show.«
    Und zwar für ihn . Das sagte er natürlich nicht, aber für wen hätte Tory denn sonst so eine Show abziehen sollen?
    Die Frage war nur, wusste er es?
    Ich hielt es für das Beste, das Thema zu wechseln, weil ich mir auf gar keinen Fall von Tory vorwerfen lassen wollte, ich würde hinter ihrem Rücken über sie reden  – und so etwas kommt früher oder später immer raus. Deswegen fragte ich: »Und was machen New Yorker am Wochenende so, um sich zu amüsieren?«
    Zacks Antwort dauerte den ganzen Weg bis zur Ecke 5th Avenue und 89. Straße, wo sich Coach Winthrop mit seiner Stoppuhr postiert hatte. Wir warfen den Rest unserer Jumbo Jet Stars in einen Mülleimer  – ich
hatte es gerade mal bis zum mittleren weißen Teil geschafft und die blaue Eisschicht nicht einmal probiert  – und machten ein paar Stretchingübungen, um beim Zieleinlauf angemessen angestrengt auszusehen. Dann warteten wir im Gebüsch, bis eine Horde blaue Shorts tragende Läufer angerannt kam, mischten uns unauffällig unter sie und joggten Coach Winthrop und seiner Stoppuhr so keuchend entgegen, als wären wir gerade fünfzehn Kilometer gerannt und nicht bloß ein paar hundert Meter.
    »Hervorragende Leistung, Rosen!«, lobte der Coach und warf Zack ein Handtuch zu. »Du warst eine ganze Minute schneller als letztes Jahr.«
    Ich konnte ein Kichern nicht unterdrücken, als Zack sich das

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