Jinx - der verfluchte Liebeszauber
Kajal umrahmten Augen und fragte ungnädig: »Was hast du denn hier zu suchen?« Dann wanderte ihr Blick hinter mich und ihre Augen verengten sich noch mehr. »Mit ihm .«
»Oh, hallo«, sagte Zack und legte den Kalender hin, den er sich gerade angesehen hatte.
Im Gegensatz zu Gretchen schien Lindsey es kein bisschen merkwürdig zu finden, mir und Zack am anderen Ende der Stadt in einem Geschäft für Hexereibedarf über den Weg zu laufen. Sie sah sich suchend um. »Seid ihr mit Torrance da? Ich dachte, sie hätte heute einen Zahnarzttermin?«
»Ja«, sagte ich und strich mir nervös die Haare hinter die Ohren. »Ich meine, nein … sie ist nicht da. Nur wir beide. Wir sind hier, um ein Geschenk zu kaufen. Für meine jüngere Schwester.«
»Echt? Cool«, sagte Lindsey. Als ihr Blick auf das Buch in meiner Hand fiel, verzog sie das Gesicht. »Aber warum kaufst du ihr so ein blödes Taschenbuch? Das hier ist viel schöner.« Sie griff hinter mich und zog einen der dicken Hochglanzbände aus dem Regal. »Hier, schau dir das mal an. Da sind viel mehr Bilder drin.«
»Ja, kann sein, aber ich weiß, dass meine Schwester das hier haben will«, log ich. »Sie ist ein bisschen komisch.«
»Willst du damit sagen, dass Hexen komisch sind?«, fragte Gretchen mit ihrer dunkel-heiseren Stimme.
»Wie? Nein!«, rief ich. »Natürlich nicht! Bloß meine Schwester.«
»Also, ich finde Hexen komisch«, sagte Zack fröhlich.
Lindsey versetzte ihm einen spielerischen Knuff. »Hey, pass bloß auf«, drohte sie, »sonst verzaubere ich dich.«
»Vielleicht hat ihn ja schon jemand verzaubert«, sagte Gretchen und sah mich vielsagend an. Offensichtlich meinte sie damit nicht Tory.
»Ich wüsste nicht, wer ihn verzaubert haben sollte«, sagte ich so lässig ich konnte. »Tja also … Ich hab mein Geschenk gefunden. Von mir aus können wir gehen, Zack.«
»Sehr gerne«, sagte er.
»Wir sehen uns dann in der Schule«, verabschiedete ich mich von Lindsey und Gretchen und ging an ihnen vorbei zur Kasse.
»Wartet doch mal«, rief Lindsey uns hinterher. »Wir
wollen gleich noch nach Chinatown, um Bubble-Tea zu trinken. Möchtet ihr nicht mitkommen?«
»Ich kann leider nicht«, sagte ich und reichte das Buch der hübschen Verkäuferin, die lächelnd danach griff. »Ich hab Torys Eltern versprochen, zum Abendessen zu Hause zu sein.«
»Tory«, wiederholte Lindsey lachend. »Oh Mann, lass sie bloß nicht hören, dass du sie so nennst. Sie würde dich umbringen.«
»Sie bringt sie sowieso um«, murmelte Gretchen leise – aber doch laut genug, dass ich es hörte.
Meine Wangen färbten sich rot und der Knoten in meinem Magen schwoll auf Ballongröße an.
»Was hast du gerade gesagt, Gret?«, fragte Lindsey verwirrt.
»Ich?« Gretchen schnaubte. »Ich habe gar nichts gesagt.«
Zack, der mit mir zur Kasse gegangen war, beugte sich vor und tat so, als würde er ein paar Ketten betrachten, die in der gläsernen Ladentheke lagen. »Wovon redet sie?«, flüsterte er.
»Ist nicht so wichtig«, sagte ich hastig. »Du weißt doch, wie … Mädchen manchmal sind.«
»Alles klar.« Zack richtete sich wieder auf. »Ich warte draußen auf dich, okay?«
»Ist vielleicht besser so«, sagte ich dankbar.
Zack nickte, und das Glöckchen über der Tür bimmelte, als er den Laden verließ.
»Das macht zehn Dollar«, sagte die Verkäuferin, worauf
ich ihr meinen brandneuen Fünfzig-Dollar-Schein reichte.
»Torrance wird es sicher hochinteressant finden, dass du mit Zack hier warst«, sagte Gretchen mit harter Stimme.
»Hä?« Lindsey war immer noch verwirrt. »Warum sollte sie das interessant finden?«
»Gott, Lindsey.« Gretchen warf ihrer Freundin einen gereizten Blick zu. »Siehst du denn nicht, was sie tut? Sie versucht Torrance Zack auszuspannen.«
»Die beiden sind doch gar nicht zusammen!«, sagte ich so heftig, dass ich selbst überrascht war. Die Verkäuferin, die mir gerade das Wechselgeld geben wollte, hielt inne und sah mich erstaunt an.
»Ich meinte damit nur«, sagte ich in etwas gemäßigterer Lautstärke, »dass Zack weder in sie noch in mich verliebt ist. Er ist nämlich in Paula verliebt, okay? Und Zack und ich sind nur befreundet.«
»Ja klar«, schnaubte Gretchen, die mir offensichtlich kein Wort glaubte. Lindsey, die hinter ihr stand, schaute immer noch verwirrt.
»Ist aber so. Wir sind einfach bloß gute Freunde«, betonte ich noch einmal und steckte mein Wechselgeld ein, wobei ich hoffte, dass Gretchen nicht
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