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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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Wachen!«
    Jinx hörte Schritte hinter sich, zwei oder drei Leute nutzten die Gelegenheit, den Saal zu verlassen. Alle anderen blieben sitzen.
    »Ich will nur den Jungen«, sagte Simon.
    Die Professorin packte Jinx an der Schulter, was ihn sehr ärgerte. Ihre Hand fühlte sich an wie die Kralle eines Riesenvogels.
    »Sie haben die Türen soeben mit
Magie
geöffnet.« Aus ihrem Mund klang es wie etwas Schmutziges.
    »Ich habe nichts kaputt gemacht. Noch nicht. Geben Sie mir den Jungen!«
    »Wir werden keinesfalls zulassen, dass Sie einem unschuldigen Kind Schaden zufügen.«
    Schnellen Schrittes ging Simon zwischen den Tischreihen hindurch. Die Schreibenden wichen zurück und zogen das Gewand eng um den Körper, als er vorbeiging. »Er ist
mein
Junge.«
    Er packte Jinx am Arm, nicht so, dass es wehtat, aber ziemlich fest. Die Finger der Professorin gruben sich in Jinx’ Schultern, und das tat weh. Keiner von beiden schaute Jinx an, sie starrten einander mit gerunzelter Stirn nieder, ihre Blicke bohrten sich ineinander. Jinx hatte das Gefühl, sie könnten ihn entzweireißen, ohne ihn auch nur wahrzunehmen.
    Es gefiel Jinx nicht besonders, dass Simon hereinplatzte und behauptete, Jinx gehöre ihm, aber der Professorin gehörte er schon gar nicht. Im Großen und Ganzen war er der Meinung, dass er sich selbst gehörte.
    Vom Gehweg her kamen schwere Schritte, und sechs Männer mit Schwertern stampften in den Saal. Sie schauten von der Professorin zu Simon und wussten anscheinend nicht, was sie machen sollten. Auf einmal guckten sie ganz erschrocken, und Jinx begriff, dass Simon ihre Kleider in Starre versetzt hatte.
    »Ihre Wachen können mir nichts anhaben«, sagte Simon. »Lassen Sie den Jungen los, ich nehme ihn mit und verschwinde.«
    »Sie denken, Sie können hier einfach so verschwinden?«
    »Wenn ich nicht verschwinde, wird es vielen leidtun.«
    Simon klang wirklich drohend. Die Professorin lockerte ihren Griff ein kleines bisschen, und endlich konnte Jinx unter ihrer Hand wegtauchen. Im selben Moment rannten Simon und er los.
    Da kam Leben in die Wachen hinter ihnen – die Starre dauerte nur so lange an, wie der Zauberer Blickkontakt hielt. Jinx und Simon stürmten die Treppe hinunter und rannten über den Hof auf den Marktplatz, wo jetzt alle in der Schlägerei mitmischten.
    »Lass mich los«, sagte Jinx keuchend.
    Simon antwortete nicht, er rannte um die Menge herum und zerrte Jinx hinter sich her. Jinx’ Füße berührten nur bei zwei von drei Schritten den Boden. Von den Rändern der Menschenmenge ertönten Rufe.
    »Simon! Simon Magus! Ich hab ihn gesehen – wenn ich’s dir doch sage!«
    »Schneller!«, rief Simon.
    Die trampelnden Schritte der Wachen waren direkt hinter ihnen. Aus dem Augenwinkel sah Jinx, wie Leute aus der Menge auf ihn und Simon zurannten. Viele andere waren schon vor ihnen. Nicht mehr lange, dann waren sie umzingelt.
    In diesem Moment stürzte Simon.
    Erst war Jinx so verdattert, dass er nichts tun konnte. Dass Simon hinfiel, war undenkbar – als wenn ein großer Baum umkippen würde. Simon verschwand unter einem Haufen Wachen, und Jinx stand bloß dabei. Simon hatte seinen Arm losgelassen, aber Jinx rannte nicht weg. Er konnte nicht wegrennen und Simon im Stich lassen.
    »Hol mich hier raus, Jinx!«
    Die Wachen lagen hilflos in einem Haufen übereinander, ihre Kleider waren wieder starr, die Schwerter hingen nutzlos in ihren Händen. Eine wogende Menge von Schwertern. Eins nach dem anderen fielen sie zu Boden, als die Wachen sie nicht mehr halten konnten.
    »Sie haben ihn umgebracht!«, schrie jemand in der Menge.
    »Der Zauberer ist tot!«
    Jinx packte einen der bewegungsunfähigen Männer und versuchte ihn von Simon wegzuziehen.
    Der Mann schaute ihn wiederum wütend an und versuchte ihn zu beißen. Hände wollten ihn festhalten. Jinx erkannte Simons langen, dünnen Hände unter all den anderen, packte sie und zog.
    Es wurde geschlagen, gestöhnt und getreten, und schließlich fiel Jinx rücklings auf den Boden, Simon neben sich. Simon starrte noch immer die Wachen an.
    »Überall um uns herum sind Menschen, Simon«, sagte Jinx und rappelte sich auf.
    »Die sollen sich mal lieber zurückhalten, sonst verwandele ich sie in Eidechsen!«
    Simon hob leicht den Kopf, sodass er einen Teil der Menschen ansehen konnte. Im Nu hatte er ihre Kleider in Starre versetzt. Aber hinter ihnen war ärgerliches Gemurmel zu hören, und als Jinx sich umdrehte, begriff er, dass Simon nur etwa ein

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