Joanna Bourne
Mitternachtshaar, aus purer Seide und voller verborgener Sterne. Du lockst mich in eine Falle, in der ich hoffnungslos untergehe.«
Man hatte ihr schon oft gesagt, dass sie schön sei. Im Allgemeinen waren es Männer gewesen, die sie nach ihrem Preis fragten. Diesmal war es anders. Jetzt war es Grey, der sie hübsch fand. Zuvor hatte sie nie etwas darauf gegeben. »Das ist nicht klug. Für keinen von uns beiden.«
»Ich weiß. Wir werden uns gleich beide ziemlich dumm verhalten.«
»Wir sollten besser aufhören.«
»Mach du es doch. Ich werde es nicht.« Er bewegte sich im Wasser. Harte, männliche Wärme streifte die Bereiche an ihr, die sehr geheim, empfindlich und so gar nicht an diese ungewohnten Dinge gewöhnt waren. Brennende Lust keimte auf und machte sich überall in ihr breit.
»Ich kann nicht nachdenken, wenn du so etwas machst.«
»Du musst auch gar nicht denken. Das hast du doch schon längst. Erinnerst du dich an Plato? Ich bin die andere Hälfte des Eis. Wir fügen nur zusammen, was getrennt war.«
»Vielleicht. Ich weiß es nicht. Es war leichter, mit dir über Plato zu reden, als deine Hände gefesselt waren.« Er erforschte ihre Brüste, hinterließ brennende Spuren mit kleinen Explosionen der Überraschung auf ihren Gipfeln. Sie schluckte schwer. »Was du tust, ist so wundervoll. Wenn ich dich anschaue, ist es so schön, dass es schon schmerzt. Wie die Wölbung einer Welle oder ein zu Boden segelndes Blatt. Hab ich dir das schon gesagt?«
»Nicht mit so vielen Worten.« Er ließ eine Brustwarze hervortreten, sodass er sie küssen konnte. »Mir gefällt, wie diese kleinen rosa Knöpfe hier hervorspringen. Das zeigt mir meine Fortschritte. Du schmeckst gut.« Noch ein Kuss. »Etwas seifig, aber gut. Ich glaube, ich mache eine Weile so weiter. Unterbrich mich, wenn es dir nicht mehr gefällt.«
Sie unterbrach ihn nicht, sondern ließ ihn gewähren, als sein Mund ihr einen elektrischen Schlag nach dem anderen versetzte und sie immer wilder wurde. Das Verlangen erfasste sie schubartig. Sie stöhnte, warf ihre Schultern zurück und drängte sich mit dem ganzen Körper an ihn, bot ihm alles an.
Nun war sie Teil des Irrsinns, gab sich völlig hin.
Er konnte genau sagen, wann sie kapitulieren würde. Er bewegte sich heftig an der Stelle, wo sie sich zwischen ihren geöffneten Beinen an ihn schmiegte. »Ich merke, dass du es genießt. Wenn ich das mache, regt sich etwas in dir da unten, wo wir uns berühren. Der Rest wird dir auch noch gefallen.«
»Ich … überlege noch.« Bei jeder Bewegung wurden sie von dem um sie herumwirbelnden Wasser umhüllt. Schauer der Erregung packten sie und rissen an ihr. »Hetz mich nicht. Ich habe mich noch nicht entschlossen, ob … oder ob nicht. Vielleicht ja nicht.«
»Das kannst du gerne glauben, aber du bist etwas spät dran. Es ist schon etliche Zeit verstrichen, und du hast es nicht geschafft aufzuhören.«
Er hatte recht. Sie hätte sich ihm nicht mehr entziehen können, um ihr Leben zu retten.
Er strich ihr über den Bauch, bis zu der Region, wo sie ihn so sehr begehrte. Dort schob er seine Finger in die kleinen Locken. Drinnen aber berührte er sie nicht, was er jedoch jeden Moment hätte tun können. Zu wissen, dass er den Zeitpunkt dafür bestimmte, war die reinste Qual. Fäden der Leidenschaft durchzogen sie, zerrten und zwickten. Sie regte sich auf ihm. »Das ist … Ich sollte nicht … «
»Sobald du bereit bist.« Die flache Ebene seines Unterleibs, auf der sie sich mit den Handballen abstützte, war hart und bebte vor Anspannung. Seine Stimme war tiefer geworden und ganz heiser. Seine Augen hatten die Farbe von Rauch, hinter dem sich heißhungrige Flammen verbargen. »Wir warten, bis du es mit Haut und Haaren willst.«
»Nein.« Sie schaffte es nicht, in diese Augen zu blicken, sonst wäre sie verloren. Daher senkte sie den Kopf und schüttelte ihn, was ihr Haar wie Ranken vor ihrem Gesicht baumeln ließ. »Ich … Nein.«
Er holte tief Luft und hielt inne. Seine eisenharte Männlichkeit war mehr als bereit unter ihr. »Was ist los, Füchschen?« Vorsichtig und mit leicht zittrigen Händen hob er ihr Kinn und erforschte ihr Gesicht. »Ich schwöre, dass ich dich nicht so weit gebracht hätte, wenn ich nicht annehmen würde, dass du es willst. Was ist los?«
»Ich mache das … Ich mache das nicht mit einem englischen Spion … «, stieß sie zwischen kurzen, hektischen Atemzügen hervor, »… dem ich völlig gleich bin. Und der … mich
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