Joanna Bourne
ganz durcheinanderbringt.«
»Du machst es mit niemandem, wie es im Moment den Anschein hat. Ein Mann weiß das zu diesem Zeitpunkt.« Er nahm ein paar Strähnen ihres nassen Haars und zog sie ihr links und rechts aus dem Gesicht. Sie musste ihn anschauen. Lachen, Begierde und Zärtlichkeit sprachen aus seinen Augen … und eine scharfsinnige Feststellung, die ihr gewaltige Angst einjagte. »Vertrau mir ein bisschen, Füchschen. Du willst das hier. Wenn es nicht so wäre, würde ich dich verdammt noch mal nicht in der Badewanne entjungfern.«
»Ich … «
»Ich habe es von Anfang an gewusst. Du. Nur du. Unabwendbar.«
Seine Fingerspitzen strichen über ihre Wange, dann über ihre Lippen. Ein Beben erfasste sie. Sie wussten beide, was er mit ihr machen würde. »Wir sorgen dafür, dass es funktioniert. Vertrau mir. Möchtest du eine Weile reden?«
»Ich kann nicht. Du lenkst mich ab.«
Wie ihn das belustigte. Mit seinem Lachen brachte er das ganze Wasser in Wallung. »Dann werde ich dich wohl noch mehr ablenken.« Er küsste erst die eine Brust, dann die andere.
Sie brannte. Und schon wiegte sie sich in seinen Händen und schaffte es nicht, damit aufzuhören. Aber er wollte auch die Worte der Hingabe hören. Er quälte sie beide mit seinen albernen Skrupeln. Sie war nicht so naiv, sich einem Mann stillschweigend zu ergeben, während er sie auslachte.
Nun war es ihr egal, ob es klug, verhängnisvoll oder einfach nur unvermeidlich war. Ich brauche ihn. Ich werde ihn haben . Er würde schon sehen, welche Form der Hingabe er von ihr bekäme.
Sie hielt sich am Rand der Badewanne fest und erhob sich. Er war bereit. Sie warf sich kräftig nach unten.
Ein tiefer Schrei entwich ihr, und sie spürte, wie sie im Innern zerriss. Der Stich der Leidenschaft schmerzte und war honigsüß zugleich.
»Großer … Gott.« Grey kam ihr entgegen. »Warte.« Er umklammerte ihre Hüftknochen und hielt sie keuchend und mit verzerrtem Gesicht eng an sich gepresst. »Warte. Warte verflucht noch mal.«
»Ja.« Sie verharrte regungslos, überwältigt, unfähig zu denken.
»Das war … Das … « Er nahm einen tiefen, zittrigen Atemzug. »Annique, Männer sind gerne auf so etwas vorbereitet.« Er lag wie erstarrt und verrückt vor Leidenschaft da, während er vor Lachen bebte. »Du bringst mich noch um, gute Frau. Tut es weh?«
»Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Ja. Eigentlich nicht. Es fühlt sich anders an.«
»Das kann ich mir vorstellen.« Er ballte die Hände zur Faust, öffnete sie wieder, strich ihren gesamten Körper entlang und umklammerte sie wieder. »Nicht bewegen, oder das hier wird zu einem erstaunlich … kurzen Vergnügen.« Er holte noch einmal tief und gepresst Luft. »Eigentlich hatte mir etwas Langsames und gut Durchdachtes vorgeschwebt.«
Gut durchdacht. Er hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. In ihren Innern war alles äußerst durchdacht. Ein Laut entrann ihr.
»Ich habe mich schon seit Langem auf diesen Moment gefreut«, verriet er.
Gerne hätte sie ihm mitgeteilt, dass es ihr genauso ging, doch sie konnte nicht sprechen.
»Rühr dich jetzt nicht. Ich werde versuchen, langsam vorzugehen.« Seine Finger glitten abwärts, um ihre zarten, empfindlichen Bereiche zu öffnen. Sachte arbeitete er sich immer tiefer in sie hinein. Schmerz um Schmerz, Wonne für Wonne. Er war so sanft wie das vorbeiströmende Wasser und so gewaltig wie die Anziehungskraft der Gezeiten.
Jegliches Denken wurde ausgelöscht. Sie keuchte und setzte sich auf ihm in Bewegung.
»Sachte, Liebes. Warte.«
»Ich … Ich kann nicht.«
»Doch, du kannst. Hör auf deinen Körper.« Er presste ihre Hüften mit einer Hand auf sich und sorgte dafür, dass sie verharrte. Mit der anderen Hand liebkoste er sie auf überzeugende Weise und baute ein nervöses Verlangen in ihr auf. »Wir haben es nicht eilig. Sieh nur. Es tut nicht weh, wenn du stillhältst. Wenn ich das hier mache, tut es überhaupt nicht weh.«
Sie versuchte erst gar nicht, zu antworten. Sie war nicht mehr in der Lage, zwischen Französisch und Englisch hin und her zu wechseln. Ein überwältigender Rhythmus erfasste sie. Sie brannte wie wild darauf, ihn zu reiten. Es war einfach unmöglich, stillzuhalten, sonst würde er sie noch ganz verrückt machen. Sie ballte die Fäuste, und während sie sich hin und her wog, schlug sie ihm mit ausholenden Bewegungen auf die Brust, wie eine Glocke, die geläutet wurde. Auf. Ab. Er ließ sie los, sodass sie sich tief und im
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