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Joanna Bourne

Joanna Bourne

Titel: Joanna Bourne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Geliebte des Meisterspions
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erinnerte sich an die Sprache, in der sich ihr Vater und ihre Mutter nachts, wenn sie alleine waren, ganz leise unterhalten hatten. Sie wusste mit Sicherheit, dass – wenn sie ihr Gedächtnis nur ordentlich anstrengen und darum bitten würde – sie herausfände, dass es Walisisch gewesen war.
    »Ich bin eine Waliserin. Das hört sich so an wie, ich bin eine Giraffe oder eine Teekanne oder ein Algonkin-Indianer. Ich bin zu einer unmöglichen Witzfigur geworden.«
    Galba stand so regungslos da wie ein Baum, den man gepflanzt hatte.
    »Jetzt musst du auch noch den Rest erfahren.« Grey ging zum Tisch und schob ihr den ganzen Stapel der dort liegenden Akten hin. Sie waren mit einem dicken roten Strich versehen, was zweifellos irgendetwas zu bedeuten hatte. »Ich habe sie gestern zum ersten Mal gesehen. Vorher wusste ich nichts davon.«
    Die oberste Akte war mit vielen Decknamen beschriftet, von denen sie einige kannte. Unter anderem waren es Pierre Lalumière und Jean-Pierre Jauneau, doch als Allererstes stand dort Peter Jones.
    Peter Jones … Sohn von Katherine und Owen Jones … Cambridge University … Eintritt in den Geheimdienst … Übertragung der Überwachung der Bretagne … Dienstgrad 7 … Empfehlung und Beförderung … Einsatz in Nîmes … Stationschef, Lyon … Einzelstatusagent … Empfehlung … Dienstgrad 11 … Empfehlung … Empfehlung und Beförderung (posthum) …
    Dies war die Akte eines Agenten des britischen Geheimdienstes, der als Peter Jones geboren worden war und den Namen Pierre Lalumière angenommen hatte. Er war ein Agent mit Einzelstatus gewesen und hatte den Dienstgrad 17 gehabt, als er starb. Seine Pension wurde an seine Witwe Lucille Jones übertragen.
    Die Akte enthielt Hunderte von Seiten, altes Papier, das sich absolut echt anfühlte und auch so roch. Dies waren von ihm angefertigte Berichte über die Missstände des alten Regimes und den Aufruhr durch die Intellektuellen, aus dem die Revolution entstanden war. Die Geheimgesellschaften. Die politischen Clubs. Sie blätterte die Akte durch. Pierre Lalumière, den man in Frankreich so sehr verehrte, dass jeder Schuljunge seinen Namen kannte, war Brite und Spion gewesen.
    Die darunterliegende Akte war die ihrer Mutter. Eine ziemlich dicke Akte, die sie da hochnahm.
    Lucille Alicia Griffith … Tochter von Anne und Anson Griffith. Geboren in Aberdare, Wales … Eintritt in den Geheimdienst …
    Seiten über Seiten. Mamans politische Berichterstattung aus Paris. Geheimnisse der Österreicher und Russen aus Wien. Details über die tiefsten Geheimnisse von Fouchés Geheimpolizei.
    Der älteste Teil, ganz unten in der Mappe und in der engen Handschrift ihrer Mutter, enthielt die lange Schreckensgeschichte aus der Zeit des Terrors. Obenauf merkten Notizen in einer fremden Handschrift an, dass Maman dreihundert Männer und Frauen der Maschinerie des Revolutionsrates entrissen hatte. So viele Menschenleben gerettet, Unschuldige und nicht ganz so Unschuldige, aber allesamt wert, nicht ausgelöscht zu werden. Annique hatte keine Ahnung gehabt, dass ihre Mutter das getan hatte.
    Über den Tod von Lucille Alicia Jones gab es auf der linken Mappenseite einen Eintrag in frischer Tinte, die noch nicht verblasst war. Sie hatte den Dienstgrad 20 und Einzelstatus besessen, als sie starb. Ihre Pension wurde an ihre Tochter Anne Katherine Jones übertragen.
    Sie wollte sich die letzte Mappe nicht ansehen. Ihre eigene. Sie war wirklich sehr umfangreich. All ihre Briefe, die sie an Maman geschrieben hatte, all ihre Berichte, ihr gesamtes Leben als Spionin befanden sich darin.
    Sie hatte ihrer Mutter so viele Geheimnisse in den Schoß gelegt und niemals nachgefragt, wohin sie anschließend gingen. Nun wusste sie es. Die Franzosen hatten nur die Reste bekommen. Die besten Stücke hatten die Briten erhalten. Immer waren es die Briten gewesen, all die langen Jahre über.
    »Du bist überzeugt, dass die Unterlagen keine Fälschung sind?«, vergewisserte sich Grey, als sie aufhörte zu lesen, die Akte schloss und bewegungslos verharrte.
    »Alles echt.« Sie starrte ein im Regal liegendes Buch an. Hätte sie jemand gefragt, was für ein Ding das war, wäre sie nicht dazu in der Lage gewesen, das entsprechende Wort zu nennen. »Maman war eine bemerkenswerte Frau. Es gibt keine andere französische Agentin, die sich jemals so tief zwischen den Briten postiert hat. Sie hatte zu allem Zugang, meine Mutter.«
    »Sie war einzigartig«, bestätigte Galba.
    »Selbst

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