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Job Future - Future Jobs

Job Future - Future Jobs

Titel: Job Future - Future Jobs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Gratton
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Neuorientierung gesehen haben, gibt es mit Blick auf die Zukunft der Arbeit ein großes Paradox: Man muss sich als einzigartiger Spezialist und Meister von der Masse abheben, zugleich aber auch eng in sie eingebunden sein. Traditionell wurde Arbeit so gesehen, dass Erfolg auf persönlichem Antrieb, Ehrgeiz und Konkurrenz beruhte. Jetzt aber hängt Erfolg immer stärker von einer subtilen, aber potenten Mischung aus meisterhafter Beherrschung und Vernetzung ab – von einer Kombination aus geistigem und sozialem Kapital. 1
    Dass hier anstelle des Entweder-oder ein Sowohl-als-auch gilt, hat einen einfachen Grund. Spezialisierte Fähigkeiten, Know-how und Netzwerke schaffen zwar Wert, aber Ihr Wert allein ist dabei nicht genug. In einer vernetzten, globalen Welt ist die Entwicklung von Innovation und Kreativität von höchster Bedeutung, wenn man sich auf die kommenden Jahrzehnte vorbereitet. Und Kreativität und Innovativkraft entwickeln Sie vor allem dadurch, dass Sie das Know-how, die Fähigkeiten und die Netzwerke anderer anzapfen. In dieser Synthese oder Kombination stecken die wahren innovativen Möglichkeiten.
    Ein gigantisches Potenzial entsteht, wenn zu den Faktoren Globalisierung und Technisierung eine Vernetzung hinzutritt, die viele Gemeinschaften ins Leben ruft. Stellen Sie sich die spannenden Möglichkeiten vor, wenn Sie mit über fünf Milliarden Menschen vernetzt sind. Sie werden mitbekommen, was diese erlebt und erfahren haben, Sie werden über Ihre Probleme reden und sich gegenseitig unterstützen und zu Massen organisieren, die gleiche Interessen teilen. Und wenn Sie die Möglichkeiten zur Teilnahme und den »kognitiven Überschuss« entdecken, werden Sie auf den Großteil des untätigen Fernsehkonsums verzichten, dem viele von uns gefrönt haben. 2 Klar ist ebenso, dass diese Vernetzung weltumspannend sein wird. Nicht nur Amerikaner werden mit Amerikanern und Chinesen mit Chinesen vernetzt sein, sondern vielmehr werden sich Communitys über Themen vernetzen, die sie interessieren und elektrisieren. In diesen fünf Milliarden Menschen schlummert das Potenzial, sich zu einem der wichtigen Netzwerke der Zukunft, zur Ideenreichen Masse zu entwickeln.
    Aber wie wir beim Thema der ersten Neuorientierung – der hin zur meisterhaften Beherrschung in Serie – gesehen haben, liegt der Motor der Wertschöpfung in den kommenden Jahrzehnten nicht nur in der Breite, sondern auch in der Tiefe des Wissens, die durch Gründlichkeit und Stetigkeit des Lernens erworben wird. Die Grundlage Ihrer meisterhaften Beherrschung sind persönliche Fähigkeiten und Kenntnisse. Und die entwickeln sich selten in Abschottung. Meisterhafte Beherrschung entsteht vielmehr in einer zusammengestellten relativ kleinen Gruppe von Menschen, die auf dem Weg zur Meisterschaft Feedback und Unterstützung geben können. Ein solches Aufgebot zusammenzustellen und zusammenzuhalten, ist der entscheidende Punkt, wenn zur meisterhaften Beherrschung eine gute Vernetzung hinzukommen soll.
    Neben der klar zutage liegenden positiven Seite birgt die Supervernetzung auch negative Aspekte. Wer von physischen Kontakten abgeschnitten ist und sein Leben verstärkt in virtuellen Räumen lebt, die wenig reale Zuwendung und Rückhalt bieten, spürt leicht Isolation, Einsamkeit und Zerrissenheit. Wie wir beim Faktor Gesellschaft gesehen haben, droht immer mehr Familien die Entwurzelung. Sie leben über Regionen und Länder verstreut und bestehen aus Mitgliedern, die den Großteil ihres Lebens arbeiten. Eine Gemeinschaft, die Geborgenheit und Rückhalt bietet – ein regeneratives Umfeld, wie ich es nenne –, wird für uns alle immer wichtiger.
Das Aufgebot der Unterstützer
    Der Ausdruck »Aufgebot« begegnete mir erstmals bei unserer Beschäftigung mit den Mitgliedern der Generation Y. In einem Gespräch fragte ich die 23-jährige Inez, eine frischgebackene Unternehmensberaterin, wie sie ihre Aufgabe erledigte. Zu meiner Überraschung deutete sie auf ihren Computerschirm, in dessen unteren Bereich sich eine Reihe von Namen und Gesichtern entlangzog. »Das ist mein Aufgebot. Das reitet mit mir los. Wir helfen uns gegenseitig aus der Klemme.« Ich erinnerte mich schlagartig an die Cowboyfilme aus meiner Kinderzeit: In einer Kleinstadt im amerikanischen Mittleren Westen sucht sich der Sheriff (zwangsläufig Henry Fonda oder Charlton Heston) einen Trupp vertrauenswürdiger Männer zusammen, die er zu seiner Unterstützung braucht. Dann schwingen sich alle in den

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