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Job Future - Future Jobs

Job Future - Future Jobs

Titel: Job Future - Future Jobs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Gratton
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schriftliche Beiträge oder kurze Videos, in denen sie ihre Ideen verarbeitet haben. In diesem »Zeitalter der Partizipation« wird es nicht mehr genügen, einfach nur nach neuen Pfaden zu suchen. Wichtig ist zudem, sein geistiges Kapital und seine besonderen Kompetenzen so darzustellen, dass sie andere anziehen.
Ein regeneratives Umfeld suchen
    Zerrissenheit und Isolation könnten die beherrschenden Gefühle in Ihrer künftigen Arbeitswelt sein. In der eigenen Wohnung in Megastädten isoliert, virtuell überall auf dem Globus beschäftigt und von der eigenen Familie abgeschnitten zu sein, erscheint als eine düstere und öde Zukunftsperspektive. Der Wirtschaftswissenschaftler Robert E. Lane bezeichnet sie als das Modell der »Mangelernährung« und fasst es so: »Nach meiner Hypothese grassiert eine Art Hungersnot, wenn es um innige Zwischenmenschlichkeit, gut erreichbare Nachbarn, Geborgenheit, Einbindung in einen Kreis und um solidarisches Familienleben geht.« 11
    In der Vergangenheit mussten wir uns über ein regeneratives Umfeld wenig Gedanken machen und auch nicht an ihm arbeiten: Dafür sorgten schon die Familie und eine Gemeinschaft um uns herum. In Zukunft können wir damit nicht mehr rechnen. Vielmehr müssen wir das einst selbstverständlich Vorhandene aktiv suchen und gestalten. Während das Aufgebot an Unterstützern und die Ideenreiche Masse eine Zeit lang im virtuellen Raum zusammengehalten werden können, zeichnet sich das regenerative Umfeld gerade dadurch aus, dass es physisch präsent ist. Wenn man sein regeneratives Umfeld gestaltet, ist die Standortfrage folglich ein wichtiger Aspekt.
Regenerative Orte suchen
    In einer Welt der immer breiter gefächerten Wahlmöglichkeiten müssen wir uns sehr genau überlegen, in welchem physischen Umfeld wir leben wollen. Wie wir beim Thema Globalisierung gesehen haben, werden sich immer mehr Menschen für ein Leben in den Städten der Welt entscheiden und sich da niederlassen, wo es Menschen mit gleichen Fähigkeiten und Interessen gibt.
    Ein Paradox der Zukunft besteht meiner Ansicht nach darin, dass in dem Maß, in dem die Welt virtueller wird, die Bedeutung des Physischen wächst. Dass wir ein regeneratives Umfeld um uns haben, können wir nicht mehr als selbstverständlich voraussetzen. In der Vergangenheit bestimmte noch die Lage unseres Arbeitsplatzes unseren Wohnort und umgekehrt. Ein Beispiel ist Brianas Vater: Als Fließbandarbeiter in der Detroiter Automobilindustrie wählte er seinen Wohnsitz so, dass er in angemessener Zeit zum Arbeitsplatz pendeln konnte.
    Dies wird sich teilweise ändern, weil die wissensbasierte wie auch die um Pflege und Fürsorge zentrierte Arbeit globaler wird. Die zuerst genannte Arbeit wird zudem virtueller. Wir können folglich annehmen, dass die Auswahl des Lebensmittelpunktes stärker von persönlichen Vorlieben bestimmt wird. Zudem steht zu erwarten, dass diese Vorlieben auch von wachsenden Rücksichten auf den persönlichen CO 2 -Ausstoß diktierten werden. Lange Wege zur Arbeit werden wirtschaftlich und ethisch vielfach nicht mehr vertretbar sein. Wir wollen nahe am Arbeitsplatz wohnen und in einem mitmenschlichen Umfeld leben, das uns aufbaut.
    Ein regeneratives Umfeld stelle ich mir so vor, dass die Menschen in ihm leicht Bekanntschaft schließen und miteinander ins Gespräch kommen können. Hier geht man eher zu Fuß, als isoliert in seinem Wagen zu fahren, wohnt nahe bei Freunden oder teilt mit ihnen sogar eine Wohnung.
    Alljährlich küren Zeitungen und Magazine wie Wallpaper oder Monocle die attraktivsten Städte rund um den Globus. Und akademische Forscher wie Richard Florida studieren Orte, die regenerative Umfelder fördern und hohe Lebensqualität bieten. 12 In seiner Studie zu den USA führte Florida vor, dass man Orte hoher Lebensqualität auf einer Landeskarte sichtbar machen kann. Seine Ergebnisse zeigen, dass einige Regionen und Städte in der Lage sind, ihre Bürger glücklich zu machen und ihnen Erholung zu bieten. Dabei setzte Florida unter anderem folgende Faktoren als wichtig an:
    Erstens: Ein gewählter Wohnort wirkt dann regenerierend, wenn er Spannung und kreative Anregungen bietet: Parks, offene Räume und Kulturevents schaffen regenerative Zyklen, die kreative Energie freisetzen. Dabei spielt auch Ästhetik, die Schönheit der Stadt oder der umliegenden Landschaft, eine wichtige Rolle – als »Schönheitsprämie«, wie Wirtschaftswissenschaftler es nennen. Solche Städte oder Gemeinden

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