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dazugehören soll.
Die Herausforderung für jemanden, der sich eine Ideenreiche Masse aufbauen will, besteht nun darin, Netzwerke einzubeziehen, die so unterschiedlich sind wie die drei beschriebenen Gruppen. Man muss nicht sämtliche Mitglieder aller Gruppe kennen, aber wenn man ein breit angelegtes und vielfältiges Netzwerk aufbauen will, ist wichtig, dass man zu einem oder zwei ihrer Mitglieder eine Brücke schlägt. Mit diesem Brückenschlag müssen Sie die Barrieren überwinden, die die Gruppe aufgerichtet hat, um »Andersartige« draußen zu halten. So wird die erste, eher traditionsbewusste Gruppe jemandem mit Misstrauen begegnen, der sehr kunstbeflissen ist und den sie für weniger bodenständig hält. Die kreative, kunstbegeisterte Gruppe wird erst einmal Ihre schöpferischen Ideen kennenlernen wollen, ehe sie bereit ist, sich Ihnen zu öffnen. Krawattenträger stoßen bei ihnen auf Argwohn. Und bei den Computerfreaks lösen Gefühlsduselei und Autorität Misstrauen aus. Auch wenn diese Darstellung übertrieben und klischeehaft ist, verdeutlicht sie, was uns tendenziell im Weg steht, wenn wir uns eine Ideenreiche Masse aufbauen wollen: Wir verstehen die Normen andersartiger Gruppe nicht, sodass uns der Zugang zu ihren Netzwerken versperrt bleibt.
Die Fähigkeit, Netzwerke zu schaffen und dabei Brücken zu Gruppen mit ganz unterschiedlichen Normen zu schlagen, ist das Studiengebiet des akademischen Forschers Martin Kilduff. Besonders interessiert sich Kilduff für die Art Menschen, die Klüfte zu anderen besonders gut überbrücken können. Dabei stellte er fest, dass die besten auf diesem Gebiet gewissermaßen die Eigenschaften von Chamäleons besitzen. 10 Sie sind offenbar hervorragend in der Lage, ihre Haltungen und Verhaltensweisen ganz an die Erwartungen einer Gruppe anzupassen. Wie ein Chamäleon, das seine Farbe zur Tarnung an den Hintergrund angleicht, verändern sie sich je nach Umfeld. Sie passen sich in der Sprechweise, der Wortwahl, den geäußerten Überzeugungen und schon in der Kleidung an. Hinter ihrer hervorragenden Anpassungsfähigkeit steckt ein gutes Gespür für die Verhaltenssignale in ihrem Umfeld, das sie ständig auf die Gruppennormen hin abtasten. Dabei verfügen sie übrigens durchaus über einen Kern eigener Überzeugungen und verleugnen sich nicht komplett. Aber ihre Stärke besteht offenbar in einem Gespür dafür, inwieweit sie sich anpassen müssen und wo sie sich im Kern treu bleiben können.
Martin Kilduff fand heraus, dass hervorragende menschliche Chamäleons ein Persönlichkeitszug auszeichnet, den er »Selbstüberwachung« nennt. Die besten Chamäleons sind gute Selbstüberwacher, die in einer Situation Hinweise auf Gruppenerwartungen erkennen und sich rasch an sie anpassen können. Schlechte Selbstüberwacher sind schlechte Chamäleons, denn sie übersehen häufig diese subtilen Signale und regieren auf sie so insgesamt schlechter. Dabei gilt aber die schlichte Wahrheit: Unabhängig davon, wie gut Sie in Selbstüberwachung sind, wenn Sie von Ihrem Netzwerk aus Brücken zu Gruppen aus völlig anderen Leuten schlagen wollen, tun Sie gut daran, zu beobachten, welche Normen dort gelten, und sich ein Stück weit an sie anzupassen. Andernfalls bleiben Sie immer Außenseiter in Gruppen, die für Ihre Ideenreiche Masse sehr wichtig sein könnten.
Leute anziehen
Sie können umherstreifen, sich Gruppen anpassen und ausgetretene Pfade möglichst meiden. Das ist eine kraftvolle Möglichkeit, um diese Ideenreichen Masse aufzubauen. Aber neben einer solchen Push-Strategie können Sie auch eine Pull-Strategie verfolgen: Verschiedene Leute anziehen, die sich an Ihre Gruppennormen anpassen und auf Ihren Pfaden wandeln wollen. Die Pull-Strategie ist für den Aufbau des Aufgebots an Unterstützern wichtig und spielt auch beim Aufbau eines breit angelegten Netzwerks aus unterschiedlichen Gruppen und Menschen eine bedeutende Rolle. Menschen, die andere anziehen, tun dies deshalb, weil sie als offen wahrgenommen werden und Hemmschwellen, sie zu kontaktieren, dadurch besonders tief liegen. Sie gelten als Leute, die gut erwidern können. Deshalb stellen Freunde ihnen begeistert ihre Freunde vor. Ihre größte Anziehungskraft besteht allerdings darin, dass sie den Eindruck interessanter und faszinierender Menschen vermitteln und klare Wege aufzeigen, über die man sie leicht erreichen kann: zum Beispiel Plaudereien über Twitter oder Blogs, in denen sie zu Kommentaren auffordern,
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