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Jodeln und Juwelen

Jodeln und Juwelen

Titel: Jodeln und Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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anderen hervorsprudelten, und wandte
sich ab und zu an Vincent, wenn er ein Wort nicht ganz verstand.
    Die Befragung der Zeugen nahm mehr Zeit
in Anspruch als Emma erwartet hatte. Als Deputy MacDuff schließlich konstatierte,
jetzt habe man wohl das Wichtigste erfahren, schlug Vincent vor, eine kleine
Kaffeepause zu machen, was die Männer des Sheriffs genauso gut fanden wie die
übrigen Anwesenden. Allmählich sollten wir endlich auf den Punkt kommen, dachte
Emma. Sie trank ihren Tee aus, tupfte sich mit der Serviette die Lippen ab,
reichte Sandy ihre Tasse und erklärte nun ihrerseits die Versammlung für
eröffnet.
    »Vielleicht interessiert es Sie, Deputy
MacDuff, dass meine Cousine und ich Verwandte haben, die Privatdetektive sind.
Wir haben uns mit ihnen in Verbindung gesetzt und dank ihrer Hilfe einige
Informationen für Sie zusammengetragen. Zuerst einmal handelte es sich bei dem
Mann, den Neil aus dem Wasser gefischt hat, um einen gewissen Jimmy Sorpende.
Aber das wissen Sie ja vielleicht bereits?«
    Sie wussten es nicht, und MacDuff
schien nicht sonderlich erfreut darüber zu sein, dass die Kelling-Damen ihnen
einen Schritt voraus waren. »Was wissen Sie sonst noch über den Mann?«
verlangte er zu wissen.
    »Er hatte ein Vorstrafenregister.
Einzelheiten sind uns nicht bekannt, aber es wird Ihnen sicher ein Leichtes
sein, mehr herauszufinden. Es sei denn, einer der Anwesenden kann Ihnen mehr
dazu sagen.«
    Vincent wusste sofort, was sie meinte.
»Wie steht’s mit dir, Ted?«
    Doch der junge Mann machte nur ein
düsteres Gesicht und warf einen misstrauischen Blick in Emmas Richtung.
    »Tut mir Leid, Ted«, rechtfertigte sie
sich. »Aber zwei Menschen sind tot und drei weitere, zu denen auch ich gehöre,
wurden niedergeschlagen. Ich will nicht, dass so etwas noch einmal passiert.
Sie sagen uns besser, was Sie wissen.«
    Ted blieb stumm. Stattdessen sprach
Vincent.
    »Zwei Tote? Wer um Himmelswillen is’
denn noch tot?«
    »Eine junge Kunststudentin aus Boston
namens Cecily Green.«
    »Cecily Green? Sie meinen doch nich’
etwa das Mädchen, das vorigen Sommer mit Mrs. Sabine hier war?«
    »Genau die meine ich. Sie erinnern sich
bestimmt, dass es Mrs. Sabine damals gesundheitlich nicht gut ging und sie
sogar eine Weile das Bett hüten musste. Während dieser Zeit zeigte sie Miss
Green, wie man den Safe öffnet, damit sie Mrs. Sabines Schmuck hineinlegen
konnte.«
    »Warum zum Teufel hat Mrs. Sabine mich
nich’ gefragt?«
    »Weil dies ihrer Meinung nach eher zu
den Aufgaben eines Dienstmädchens gehörte, nehme ich an. Einen Mann in Ihrer
Position wollte sie damit nicht behelligen. Sie dürfen nicht vergessen,
Vincent, dass Mrs. Sabine sehr altmodisch ist, wenn es um ihre Haushaltsführung
geht. Miss Green wurde jedenfalls irgendwann im Mai angefahren und tödlich
verletzt. Der Fahrer des Unfallwagens beging Fahrerflucht und konnte bis heute
nicht ermittelt werden. Etwa einen Monat zuvor hatte sich das Mädchen mit einem
jungen Mann namens Ted Sharpless angefreundet. Die beiden lernten sich
angeblich in einer Single-Bar kennen. Doch der Vater des Mädchens erfuhr von
der Bekanntschaft und zwang sie, die Beziehung zu beenden. Sie haben doch
damals in Boston gewohnt, nicht wahr, Ted?«
    »Na und?« fauchte er. »Vielleicht gibt’s
ja mehrere Leute mit dem Namen in Boston?«
    »Möglich wäre das schon, aber es sieht
ganz so aus, als stamme der Ted Sharpless, um den es hier geht, aus der Gegend
von Maine, in der Miss Green ihren letzten Sommer verbrachte. Ich weiß, dass
junge Männer wie Sie keine guten Ratschläge hören wollen, Ted. Trotzdem möchte
ich Ihnen dringend raten, Ihre Lage nicht noch schlimmer zu machen, als sie
ohnehin ist. Cecily Green hat Ihnen von dem Safe in Mrs. Sabines Kleiderschrank
erzählt, nicht? Und Sie haben diese Information an Jimmy Sorpende
weitergegeben.«
    »Okay, sie hat es mir gesagt. Aber das
war mir doch völlig egal, verdammt nochmal. Ich habe es Jimmy bloß aus Spaß
erzählt.«
    Emma zog ihre Augenbrauen hoch.
»Theonia, kannst du dazu vielleicht etwas sagen?«
    »Allerdings. Wenn es nur Spaß war,
wüsste ich gern, warum Mr. Sharpless sich die Mühe gemacht hat, die
Zahlenkombination für Jimmy Sorpende aufzuschreiben. Jimmy Sorpende hatte die
Zahlen bei sich, als er herkam.«
    Vincent konnte sich nicht länger
beherrschen. »Und ich wüsste gern, woher Sie wissen, dass er die Zahlen bei
sich hatte, Mrs. Brooks.«
    »Das weiß ich gar nicht«, erwiderte
Theonia mit

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