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Jodeln und Juwelen

Jodeln und Juwelen

Titel: Jodeln und Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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schütteln.
»Bedauerlicherweise hatte ich noch nicht das Vergnügen, Mr. Arbuthnots
Bekanntschaft zu machen. Doch wie schön für Sie und uns, dass er die Möglichkeit
hatte, Sie direkt nach Pocapuk zu fliegen. Wie hat er es geschafft, auf der
kleinen Insel zu landen? Besitzt er einen Helikopter? Oder sind Sie etwa mit
dem Fallschirm abgesprungen, wie Ihre furchtlose Cousine es zweifellos getan
hätte?«
    »So furchtlos bin ich gar nicht«, sagte
Emma.
    »Ich auch nicht«, gab Theonia mit einem
weiteren glockenhellen Lachen zu. »Tweeters hat natürlich ein Wasserflugzeug.
Er ist auf dem Wasser gelandet und hat mich zum Dock geschippert.«
    Der Graf schlug sich mit melodramatischer
Geste vor die Stirn. »Wie enttäuschend prosaisch! Statt eines todesmutigen
Sprunges haben Sie Ihr kostbares Leben lediglich dem wütenden Ozean anvertraut.
Brr! Das wäre nichts für mich. Sind Sie nicht furchtbar durchgeschüttelt
worden?«
    »Oh. das macht mir nichts aus. Tweeters
landet ständig an den unmöglichsten Stellen und hat noch nie irgendwelche
Probleme gehabt. Mein Mann begleitet ihn ziemlich häufig. Brooks hätte mich auf
keinen Fall mitfliegen lassen, wenn auch nur die geringste Gefahr bestünde.«
    Brooks hatte Theonia nur fliegen
lassen, weil er nicht da gewesen war, um sie davon abzuhalten, dachte Emma.
Musste dieser Radunov sie die ganze Zeit so unverhohlen anstarren? Jetzt
schüttelte er langsam den Kopf und setzte eine amüsierte Miene auf.
    »Ihr Gatte fliegt mit diesem Tweeters
in der Weltgeschichte herum, um Papageitaucher zu beobachten, obwohl er zu
Hause bleiben und Sie ansehen könnte? Ehrlich gesagt erscheint mir das
Verhalten der amerikanischen Männer wunderbar und nur schwer zu begreifen.«
    »Alle Männer sind schwer zu begreifen,
wenn auch nicht immer wunderbar.« Emma entschied, dass man sie lange genug
ausgeschlossen hatte. »Sollen wir Sie zurück zu Ihrer Hütte begleiten, Graf
Radunov? Wir wollen nämlich Mrs. Fath einen kleinen Krankenbesuch abstatten.«
    »Ah, jetzt fällt es mir wieder ein.
Mrs. Fath hat mir etwas aufgetragen. Als ich eben an ihrer Hütte vorbeiging,
rief sie mir zu ›Sagen Sie bitte meinem Schutzengel, er soll mir noch etwas
Orangensaft bringen.‹ Sie erwähnte nicht, wer dieser Schutzengel ist, daher
hatte ich vor, den Koch um etwas Orangensaft zu bitten und ihn Mrs. Fath zu
bringen.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen. Sie hat
wahrscheinlich wirklich den Koch gemeint. Ich weiß von Vincent, dass Bubbles
Mrs. Fath mit allen möglichen Köstlichkeiten verwöhnt. Wir kümmern uns um den
Saft, und Sie sollten besser wieder zurück zu Ihrer Königin Victoria, solange
die Feuer der Inspiration noch lodern.«
    Emma hoffte, dass Graf Radunov sich
daran erinnerte, dass man die Gäste ausdrücklich gebeten hatte, möglichst nicht
in die Küche zu gehen und den Koch zu stören. Doch das konnte sie ihm bei einem
derart hehren Motiv kaum direkt ins Gesicht sagen. Gleichzeitig war sie
erleichtert zu hören, dass Alding Fath wach war und Lust auf ein Getränk
verspürte.
    Theonia, die es hervorragend verstand,
Peinlichkeiten zu überspielen, ging hinaus auf den Weg und zeigte dem Grafen
einen braunen Vogel, der fleißig einen Baumstamm herauf und hinunter lief und
mit seinem gekrümmten Schnabel in den Rindenritzen herumstocherte wie eine
Vogelversion von Everard Wont auf der Suche nach dem verlorenen Schatz. Der
Vogel schien allerdings mehr Glück zu haben. Emma konzentrierte sich wieder auf
den Orangensaft. Würde es die Hausregeln sehr verletzen, wenn sie einfach
hinging, den Kühlschrank aufmachte und etwas herausnahm? Höchstwahrscheinlich
ja. Sie hatte die Küche gerade betreten, als Bubbles auch schon aus dem
Seitentrakt herbeilief.
    »Kann ich waf für Fie tun, Miffif
Kelling?«
    »Ja, das können Sie, Bubbles. Graf
Radunov hat mir gerade mitgeteilt, dass Mrs. Fath noch etwas Orangensaft
wünscht. Wenn Sie mir ein Glas voll einschenken, kann ich es ihr bringen. Mrs.
Brooks und ich wollen sie ohnehin gleich besuchen.«
    »Aber ich hab’ ihr heute Morgen zum
Frühftück eine ganze Karaffe Faft gebracht«, protestierte Bubbles. »Fie kann
unmöglich allef getrunken haben.«
    »Vielleicht ist ihr die Karaffe
umgefallen.«
    Oder sie sehnte sich nach einem
weiteren Besuch ihres Schutzengels. Aber es wäre Emma nicht mal im Traum
eingefallen, dies Bubbles zu sagen.
    Bubbles konnte sich nicht vorstellen,
dass Mrs. Fath den Saft verschüttet haben könnte. Er habe ihn in eine
Plastikkanne

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