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Joel 1 - Der Hund der unterwegs zu einem Stern war

Joel 1 - Der Hund der unterwegs zu einem Stern war

Titel: Joel 1 - Der Hund der unterwegs zu einem Stern war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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Schlechteste sein«, schreibt er. »Das ist die erste Regel.« »Wenn man findet, daß etwas schlecht ist, muß man nach etwas suchen, das schlechter ist«, schreibt er. »Wenn man das gefunden hat, ist das Schlechte nicht mehr ganz so schlecht. Das ist die zweite Regel.«
    Er findet, sie ist ziemlich lang geworden. Aber ihm fällt nicht ein, wie er sie kürzer ausdrücken könnte. Manchmal scheint es allzu wenige Wörter zu geben. Plötzlich knallt unten die Haustür, und Papa Samuel kommt die Treppe heraufgepoltert.
    Die Kartoffeln hat Joel vergessen. Er steckt das Logbuch in die Tasche und fängt an, Feuer im Herd zu machen. Papa Samuel hustet und räuspert sich im Vorraum, während er seine Jacke auszieht.
    »Ich glaube, ich kriege eine Erkältung«, sagt er, als er in die Küche kommt und sich auf einen Stuhl setzt. Joel hilft ihm, die Stiefel auszuziehen. Papa Samuels Füße riechen nach Schweiß.
    »Oje, wie das riecht«, sagt er und zieht eine Grimasse. »Wir müssen heute abend Schmutzwäsche einpacken.« Papa Samuel hat einen alten, verschlissenen Seemannssack. In dem sammeln sie die Schmutzwäsche und bringen sie zu einer Witwe zum Waschen. Sie heißt Nilson und wohnt im selben Haus, in dem Svenson seinen Feinkostladen hat.
    Nach dem Essen stellt Papa Samuel die große Zinkwanne in der Küche auf. Joel macht Wasser auf dem Herd heiß und muß zweimal nach unten auf den Hof laufen, um mehr Holz zu holen.
    Papa Samuel setzt sich in die Wanne. Die Knie zieht er bis zum Kinn hoch. Er kann sich kaum rühren. Joel muß jedesmal lachen, wenn er ihn so eingeklemmt dasitzen sieht. »Was ist denn daran so witzig?« fragt er. »Nichts«, antwortet Joel.
    Dann schrubbt er Papa Samuel den Rücken. »Du mußt fester rubbeln«, sagt Papa Samuel. »Ich glaub, ich hab eine Rinde am ganzen Körper gekriegt von all den verdammten Bäumen, die ich täglich fällen muß. Fester !«
    Hinterher ist Joel an der Reihe. Papa Samuel schrubbt auch ihn und schneidet ihm die Nägel. Dann sitzen sie in Handtücher gewickelt vorm Herd und lassen sich trocknen.
    »Das können wir nicht mehr, wenn wir einen Elektroherd haben«, sagt Papa Samuel. »Oder sollen wir in den Backofen kriechen, damit wir trocknen?«
    Dann wird er plötzlich ernst.
    »Ich geh heute abend zu Everts alter Mutter«, sagt er. »Ich will ihr mein Beileid aussprechen.«
    Als sie trocken sind, holt er seinen schwarzen Anzug aus dem Schrank. Den Anzug trägt er fast nie. Unter dem Licht der Küchenlampe untersuchen sie ihn sorgfältig, ob es Spuren von Motten gibt.
    »Den hab ich in England gekauft«, sagt Papa Samuel. »In einer Stadt, die heißt Middlesborough. Ich hab ihn einem Chinesen abgekauft. Der ist an Bord gekommen, als wir im Hafen lagen. Ich fand den Anzug zwar viel zu teuer, aber er hat sich gut gehalten.«
    Er zeigt Joel ein Abzeichen, das auf die Innentasche der Jacke genäht ist.
    »Da siehst du«, sagt er, »hier steht es, daß er in England hergestellt ist. Dein Papa zieht nicht jeden Lumpen an.« Joel muß ihm helfen, den Schlips zu binden. Einige Male macht er es falsch, ehe ihm einfällt, wie man den Schlips drehen und wenden muß, damit er richtig gebunden ist. Papa Samuel stöhnt und ächzt, weil ihm das Hemd zu eng ist.
    »Der Anzug ist gut«, sagt er. »Der kommt aus England. Aber das Hemd hat irgendein Stümper in Västergötland genäht. Es ist zu eng.«
    »Vielleicht ist es nur die falsche Größe«, sagt Joel. »Größe und Größe«, antwortet Papa Samuel. »Ein Hemd muß passen und basta.«
    Dann kämmt er sein zotteliges Haar mit Wasser. Joel hält ihm den Rasierspiegel so hin, daß er auch seinen Nacken sehen kann.
    »Gut so?« fragt Papa Samuel.
    Joel geht um ihn herum und mustert ihn. Papa Samuel so fein gekleidet ist ein ungewohnter Anblick. Joel fragt sich, wie viele einen Papa mit einem Anzug haben, der in England gekauft ist.
    »Den Anzug hab ich getragen, als wir geheiratet haben«, sagt Papa Samuel, »Jenny und ich. Ich hätte es dir zeigen können. Aber das Hochzeitsfoto hat sie mitgenommen.«
    »Warum erzählst du mir nie davon?« fragt Joel.
    »Das mach ich noch«, sagt Papa Samuel. »Aber nicht heute. Ich muß jetzt gehen.«
    »Kommst du nach Hause?« fragt Joel.
    »Natürlich komme ich nach Hause«, antwortet Papa Samuel. »Ich bleib nicht lange fort. Aber sie ist jetzt ganz allein und weint, Everts Mutter. Wir gehen alle hin, alle, die mit ihm zusammengearbeitet haben. Die von der Geschäftsleitung waren schon da. Wir

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