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Joel 1 - Der Hund der unterwegs zu einem Stern war

Joel 1 - Der Hund der unterwegs zu einem Stern war

Titel: Joel 1 - Der Hund der unterwegs zu einem Stern war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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schneebedeckten Bäume.
    »Du hast so tief geschlafen«, sagt Sara. »Er wollte dich gestern abend nicht wecken. Du hast geschlafen wie ein Stein.«
    Steine schlafen nicht, denkt er, Steine atmen nicht, lachen nicht, schlafen nicht. Ein Stein kann nicht denken, nicht sprechen. Ein Stein ist nur ein Stein. Er steht auf. In der Küche wartet ein Teller mit Grütze auf ihn. Es ist ein komisches Gefühl, daß er sich sein Frühstück nicht selbst machen muß.
    Sara steht vor einem Spiegel, der an der Wand hängt, und kämmt sich.
    Er sieht, daß ihre Ohren ein bißchen abstehen. Nicht viel, aber er kann es sehen. Sie macht sich jedoch keine Mühe, es zu verbergen. »Das war aber ein schöner Wecker«, sagt er.
    Als er geht, streichelt sie ihm über die Wange. »Beeil dich«, sagt sie, »es ist schon spät.«
    Er geht über den Friedhof, aber diesmal springt er nicht über Nils Wibergs Ruhestätte.
    Er beschließt zu sagen, er sei erkältet gewesen, wenn ihn Frau Nederström fragt, warum er gestern nicht zur Schule gekommen ist. Wenn er durch die Nase schnaubt, ehe er die Klasse betritt, klingt seine Stimme wie erkältet. Dann merkt Frau Nederström nichts.
    Weiter beschließt er, daß er 38,6 Grad Fieber gehabt hat. Damit er glaubwürdig wirkt, darf er keine ungenauen Antworten geben. Nicht 38 Grad, sondern 38,6.
    Aber zu seiner Verwunderung fragt sie ihn nicht, und der Schultag vergeht, ohne daß etwas Ungewöhnliches passiert.
    Otto ist wieder krank, und Joel hofft, er kommt so lange nicht, daß er noch mal sitzenbleibt. Das ist ein gemeiner Gedanke, aber Joel ist es egal, ob Otto in der Schule oder sein ganzes Leben sitzenbleibt.
    Auf dem Nachhauseweg geht er einkaufen. Svenson hockt auf einem Stuhl hinterm Tresen und hat Kopfschmerzen.
    »Kartoffeln«, sagt Joel, »und Milch. Eine Schachtel Streichhölzer. Und eingelegten Hering.« Svenson stöhnt, als er sich vom Stuhl erhebt. Er blinzelt Joel an, als ob es ihm schwerfiele, sich wach zu halten. »Bestell deinem Papa, daß er vorbeikommen und die Rechnung bezahlen soll«, sagt er. »Vor einem Monat hat er das letzte Mal bezahlt.«
    Joel verspricht es. Aber er denkt, daß Svenson ruhig noch einen Monat warten kann. Zuerst müssen sie einen Elektroherd kaufen, dann das Fliegende Pferd. Für viel mehr reicht Papa Samuels Geld wahrscheinlich nicht. Zu Hause setzt er sich an den Küchentisch und schreibt in sein Logbuch. Er schreibt über Simon Urväder und den See der Vier Winde. Simon Urväder ist gerade einer zehnjährigen Gefangenschaft bei den Wilden auf Sumatra entkommen. Zusammen sind sie auf der merkwürdigen Insel, die Insel der Vier Winde heißt, an Land gegangen… Dann kriecht er auf die Fensterbank und wartet auf Papa Samuel.
    Es hat angefangen zu tauen. Obwohl die Sonne schon verschwunden ist, tropft es immer noch vom Dach auf das Fenstersims.
    Er macht sich Sorgen wegen der Begegnung mit Ture. Eigentlich hofft er, daß Ture heute abend nicht kommt. Am liebsten wäre er allein und würde allein nach dem Hund suchen, wenn er nun schon mal hinaus muß in die Nacht.
    Joel denkt an seinen Geheimbund. Es ist nicht das daraus geworden, was er sich darunter vorgestellt hat. Aber er ist sich auch nicht darüber im klaren, was er sich eigentlich vorgestellt hat, als er damit angefangen hat.
    Der Hund, der durch die Nacht lief, der sich umschaute, als ob er sich vor etwas fürchtete. Er ist wichtig. Ich muß diesen Hund finden, denkt Joel. Warum, das weiß ich nicht. Aber ich muß ihn finden, ehe er zu seinem Stern verschwindet.
    Warum er sich vorstellt, daß der Hund hinaus ins Universum laufen will, weiß er auch nicht. Vielleicht weil es schön klingt? Vielleicht ist es ein Losungswort? Oder eine geheime Beschwörung?
    Wieso denkt man manchmal Gedanken, die man selbst nicht versteht, fragt er sich. Als ob jemand anders drinnen im Kopf sitzt und die Gedanken auswählt. Er haucht gegen die Fensterscheibe und schreibt seinen Namen in den Dunst.
    Joel ist kein schlechter Name. Otto ist ein schlechter Name. Joel ist gut, weil er nicht so gewöhnlich ist, aber auch nicht ganz ungewöhnlich. In der Schule heißt nur noch einer Joel. Aber es gibt mindestens zehn, die Tore heißen und vielleicht zwanzig, die Margareta heißen.
    Joel stellt sofort zwei Regeln auf. Er springt von der Fensterbank und holt das Logbuch hervor. »Regeln für Joel Gustafson«, schreibt er. »Regeln, die immer befolgt werden müssen.«
    »Man muß nicht der Beste sein, aber man darf nie der

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