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JörgIsring-UnterMörd

Titel: JörgIsring-UnterMörd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinter Füchsen
herzujagen, anstatt ihrer Gemeinde zu dienen?«
    »Da liegen Sie
vollkommen falsch«, erwiderte der Schwede. »Stattdessen habe ich ein Projekt
entdeckt, wo sich Unternehmertum und Gemeinsinn auf das Idealste verbinden. In
Port Sunlight ist eine großzügige Arbeitersiedlung entstanden, die aus den
Gewinnen der Firma Lever Brothers mitfinanziert wird. Trotz ihres nicht gerade
üppigen Einkommens leben die Menschen dort in sicheren und geordneten
Verhältnissen; ihr Wohlstand beruht auf der Erkenntnis, dass derjenige, der
mehr besitzt als die anderen, auch mehr tun muss, um die Gemeinschaft zu
fördern.«
    Hitler zupfte sich einen Krümel von der Jacke. Sein
anfängliches Interesse war einer gewissen Abwesenheit gewichen. Dahlerus
ahnte, dass es nicht einfach sein würde, diesen Mann dazu zu bringen, einen
konstruktiven Dialog mit England zu suchen. Von einem deutsch-britischen
Abkommen ganz zu schweigen.
    »Glauben Sie wirklich, so ein Modell setzt sich durch? Der Mensch muss
Ziele haben im Leben, sonst legt er sich zur Ruhe. Er braucht etwas, wonach er
streben kann. Vollkommenheit zum Beispiel. Diese Menschen, die Sie mir
beschreiben, werden wir mit einem Handstreich hinwegfegen. Sie haben es
verlernt zu kämpfen«, erklärte Hitler.
    »Das sehe ich anders, Eure Exzellenz. Mit solchen Menschen und solchen
Ideen können Sie ein starkes und gesundes Europa bauen, in dem alle friedlich
miteinander leben. Untüchtige Individuen finden Sie überall, selbst in Ihrem
eigenen Land. So etwas hat nichts mit Nationalität zu tun, sondern mit
Charakter.«
    Hitler stach mit seinem rechten Zeigefinger durch die Luft. Sein
Schnurrbart zitterte, als er sprach. »Der Deutsche hat den besten, stärksten
und reinsten Charakter, den man sich nur wünschen kann. Niemand wird ihn in
die Schranken weisen, und niemand kann ihm das Wasser reichen. Deshalb
brauchen wir auch niemanden, und schon gar nicht die Briten. Der Brite ist,
wenn er nicht gerade in seiner kolonialen Hängematte schaukelt, streitsüchtig,
reizbar und rüpelhaft.«
    Dahlerus verabschiedete sich von seiner diplomatischen Vorsicht. Bei
diesem Mann galten andere Regeln, seine Gedanken sprangen so wild umher wie
tollwütige Kaninchen. »Das wäre umso mehr ein Grund, den Dialog zu suchen, Eure
Exzellenz. Sie wollen sich doch nicht mit einer Armee von Rüpeln anlegen.«
    Hitler, der während der letzten Worte unruhig auf und ab gegangen war,
blieb plötzlich stehen. Er starrte Dahlerus einige Sekunden lang finster an,
sprach dabei kein einziges Wort. Dann brach er in höhnisches, abgehacktes
Gelächter aus. »Glauben Sie, die Deutschen haben Angst vor den Briten? Vor
einer Horde von betrunkenen Raufbolden, von aufgeblasenen Eseln? Das ist doch
lächerlich. Die Briten haben der Deutschen Wehrmacht nichts entgegenzusetzen.
Allein die Luftabwehr Berlins ist so stark wie die des gesamten Königreiches.
Meine Luftflotte ist unüberwindbar. Göring wird das bestätigen. Wir legen
London in Schutt und Asche, und kein Engländer wird uns daran hindern.«
    Göring schnaufte. Dahlerus sah ihn an, aber der Feldmarschall blickte wie
andächtig auf seinen Führer. Kein Wort des Widerstands, der Mäßigung kam über
seine Lippen. Der Schwede fand seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt.
    Hitler deklamierte weiter. »Die deutsche Armee wird den Feind überrollen.
Niemand ist darauf vorbereitet. Deutsche Waffen durchdringen jeden
Schutzschild. Gegen unsere Panzer kann kein feindliches Geschütz etwas
ausrichten. Der deutsche Soldat ist besser ausgebildet als jeder andere. Er
weiß in jeder Sekunde, was zu tun ist, er kennt keine Angst, weil seine Waffen
denen seiner Gegner haushoch überlegen sind. Er stößt blitzschnell vor und
fügt dem Feind hohe Verluste zu, und er zieht sich rechtzeitig zurück, um den
Attacken des Gegners auszuweichen. So ist er nie zu fassen und gleichzeitig
eine nie nachlassende Pein.«
    Hitler sprach
mittlerweile völlig monoton, die Stimme quoll schnarrend aus dem Brustraum. Ab
und an bellte er einen Satz hinaus. Die Hände bewegte er ruckartig, als wolle
er die Luft zerteilen. Dahlerus schien es so, als werfe Hitler, während er
sprach, einen abschätzenden Blick in einen mannshohen Spiegel, der neben
seinem Schreibtisch an der Wand angebracht war. Er kontrolliert seine Posen,
dachte der Schwede, und ihm gefällt, was er sieht.
    Der Führer redete
unaufhörlich weiter. »Die deutschen Panzer halten jedem Geschoss der Welt
stand. Britische und

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