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JörgIsring-UnterMörd

Titel: JörgIsring-UnterMörd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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französische Panzer aber werden von deutschen Granaten
durchbohrt - durchbohrt! Die deutsche Flotte ist der britischen vielleicht
zahlenmäßig unterlegen, aber ein deutsches Schiff ist gut für zehn britische.
Was die Kreuzer nicht versenken, versenken die U-Boote. Britischer Stahl ist
minderwertig. Ich habe die Luftwaffe angewiesen, Bomben zu laden, die jeden
Schiffspanzer durchschlagen. Jeden Schiffspanzer! Wenn die Schlacht geschlagen
ist, liegt die britische Flotte da, wo sie hingehört: auf dem Meeresgrund.«
Hitler wies triumphierend auf den Teppich zu seinen Füßen. Er sah Dahlerus an,
als wolle er ihn zu einem Duell herausfordern.
    Der Schwede ließ sich nicht einschüchtern. Er nahm den Schlagabtausch an.
»Sie scheinen vergessen zu haben, wie der letzte Weltkrieg verlaufen ist. Ohne
eine starke Flotte ist den Briten nicht beizukommen. Wenn England und
Frankreich sich verbünden, sieht sich Deutschland einer undurchdringlichen
Blockade gegenüber. Außerdem müssen Sie davon ausgehen, dass beide Mächte in
den vergangenen Jahren sehr tätig waren, was die Kriegsproduktion angeht.
Vielleicht ist die englische Armee noch nicht ganz so weit wie die deutsche,
das kann ich als Privatmann schlecht beurteilen, aber sie wird schnell
aufholen. Und was den Engländern an Waffen fehlt, gleichen sie durch Kampfmoral
wieder aus. Ich glaube kaum, dass Deutschland ungeschoren davonkommt.«
    Hitler hatte
während der letzten Sätze von Dahlerus angefangen, leise vor sich
hinzumurmeln. Ab und an sah er den Schweden aus den Augenwinkeln angestrengt
an, als müsse er sich konzentrieren, wer dort spricht. Als Dahlerus schwieg,
brach Hitlers Gemurmel ab. Ein Zucken lief durch seinen Körper. Plötzlich
brach es aus ihm heraus, als würde ein Kessel explodieren. Er schrie, seine
Stimme überschlug sich, Speichel spritzte zwischen seinen Lippen hervor.
    »Deutschland ist unbesiegbar!«
    Die Worte erfüllten den Raum, verhallten zwischen den opulenten Ölschinken,
die überall an den Wänden hingen. Dahlerus zweifelte nicht nur an Hitlers,
sondern auch an seinem eigenen Verstand. Was hatte er hier bei einem
Wahnsinnigen verloren? Erneut suchte er Augenkontakt zu Göring, erneut
scheiterte er. Der Feldmarschall wirkte abwesend. Er wusste, dass Deutschland
von jemandem regiert wurde, der offenkundig unzurechnungsfähig war. Aber er
ließ es geschehen. Dahlerus schauderte. Wie sollte er in dieser Konstellation
etwas erreichen? Wie Vereinbarungen erzielen, die über den Moment hinaus, in
dem sie verabredet wurden, Bestand hatten?
    Hitler ballte eine Hand zur Faust und sprach, als ob er von einer Bühne ins
Publikum deklamierte. Die Worte fielen dumpf in den Raum und blieben dort
liegen wie stinkende Fladen. »Niemand kann dieser Armee standhalten, niemand!
Dieses Land ist für den Krieg bestimmt, es ist sein Schicksal, seine Zukunft.
Wir werden jeden Gegner vernichten! Gibt es Krieg, werde ich U-Boote bauen, U-Boote,
U-Boote, U-Boote. U-Boote! Ich werde Flugzeuge bauen, Flugzeuge, Flugzeuge,
Flugzeuge. Ich werde Panzer bauen, Panzer! Niemand hält diese Armee auf,
niemand! Niemand!«
    Hitler hatte
seinen monumentalen Schreibtisch erreicht und stützte sich erschöpft ab. Er
keuchte, als hätte er einen Hundertmeterlauf hinter sich gebracht, und strich
sich die Haare, die ihm ins Gesicht gefallen waren, mit der Hand zurück. Weder
Göring noch Dahlerus sagten ein Wort. Der Schwede fragte sich, wo die
Vorstellung, die Hitler lieferte, noch hinführen mochte. Er versuchte, das absurde
Schauspiel zu durchdringen, gab es aber auf.
    Nach einigen
Minuten atmete Deutschlands Führer wieder ruhiger. Über seinen Schreibtisch
gebeugt, sprach er wie in Trance weiter. »Ich habe keine Angst vor einem Krieg,
genauso wenig wie mein Volk. Es bewundert mich, vertraut und folgt mir blind.
Ich werde es nicht ins Verderben führen, sondern in ein neues Leben. Wir
werden nicht eher ruhen, bis Deutschlands Feinde besiegt sind. Und ist der Weg
noch so lang, wir gehen ihn unbeirrt. Wenn uns etwas fehlt, werden wir
verzichten, und ich werde dabei der Erste sein. Wenn mein Volk dürstet, dürste
auch ich. Wenn mein Volk darbt, darbe auch ich. Wenn mein Volk hungert, hungere
auch ich. Das wird allen Ansporn genug sein.«
    Hitler wirbelte
zu Dahlerus und Göring hemm. Er zitterte am ganzen Körper. Seine Augen irrten
wild hemm. Plötzlich schlug er sich mit der Faust auf die Brust und schrie:
»Wenn es keine Butter mehr gibt, bin ich der Erste, der aufhört,

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