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JörgIsring-UnterMörd

Titel: JörgIsring-UnterMörd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Edgar konnte
es kaum sein. Krauss entschied, vorerst mitzuziehen. Dafür mussten sie die
Wachen ausschalten.
    Oda hatte die Situation ausgenutzt, als sie mit Grünberg und zwei weiteren
Söhnen Odins alleine in der Stube des Hofs war. Edgar musste dringend nach
Berlin und hatte das Verhör seines Bruders auf den nächsten Tag verschoben.
Grünberg und Oda sollten gemeinsam mit den Wachen die Sicherheit Richards garantieren.
Nun wanderten Odins Söhne durch Walhalla.
    Krauss hatte ein
Handtuch in kaltes Wasser getaucht und kühlte die Wunde unter seinem Auge. Er
sprach mit dem Rücken zu Oda. »Wie ist der Plan?«
    »Sie ziehen
Grünbergs Jacke an, wir gehen zusammen raus zu den Motorrädern. Es sind zwei
Zündapp mit Beiwagen. Während sie ein Motorrad starten, rede ich mit einer der
Wachen. Ein Mann steht an der Scheune, einer am Tor. Ich sage ihm, dass Edgar
uns nach Berlin abgeordnet hat. Er wird mir nicht glauben und irritiert sein.
Ich erschieße ihn, Sie kommen angefahren, ich springe in den Beiwagen, und wir
rasen im Kugelhagel der anderen Wache durch das Tor. Fertig, Flucht geglückt.«
    Krauss hustete. »Sie sind verrückt.«
    »Nicht verrückter als Sie.«
    »Die Männer sind
mit Maschinenpistolen bewaffnet. So schnell können Sie gar nicht schauen, wie
die ihnen ein paar nette Löcher in die Brust stanzen. Ihr Plan ist dilettantisch.«
    »Zugegeben, ich hatte schon bessere Ideen. Aber meine Inspiration lässt
mich gerade im Stich.«
    Krauss drehte
sich zu ihr um. »Gehen Sie zu der Wache an der Scheune. Sagen Sie ihr, Edgar
sei am Telefon und habe durchgegeben, dass Thors Hammer gefallen sei. Zu
meiner Zeit hat das bedeutet, dass ein direkter Führerbefehl vorliegt. Die
Wache muss ihn von Edgar persönlich in Empfang nehmen, wird Sie also in das
Haus begleiten. Dort schalten Sie ihn aus. Danach gehen wir beide zu einer
Maschine, werfen sie an und fahren los. Die andere Wache wird denken, dass dies
zu den neuen Befehlen gehört. Zumindest für einen Moment. Es müsste reichen,
um bis zum Tor, auf jeden Fall aber bis in Schussweite zu kommen. Ich hoffe,
Sie treffen aus einem fahrenden Motorrad.«
    Oda zuckte mit den Achseln. »Bisher hat sich keiner
beklagt.«
    »Dann los!«
    Oda schaute ihn skeptisch an, ging zu Grünberg, öffnete dessen
Handschellen mit einem Schlüssel und nahm sie dem Toten ab. »Kerle wie Sie
lasse ich nur ungern unbeaufsichtigt.«
    Krauss stöhnte. Oda griff nach seiner rechten Hand, ließ die Handschelle
einschnappen, führte das noch freie Ende durch den Ofengriff und schnallte es
um Krauss' linke Hand.
    »Nun zur Operation Thors Hammer. Mal sehen, ob Ihre alte Zauberformel noch
wirkt. Falls nicht, wünsche ich Ihnen ein schmerzfreies Restleben.«
    Oda verließ die Stube. Krauss hockte sich neben Grünberg. Sein ehemaliger
Kampfgefährte schmorte bereits in der Hölle. Grünberg hatte stets loyal hinter
Edgar gestanden, nie an dessen Entscheidungen gezweifelt. Er hatte anscheinend
die Rolle ausgefüllt, die eigentlich ihm, dem jüngeren Bruder, zugedacht gewesen
war. In Edgars Nähe lebte es sich gefährlich, dachte Krauss. Er hörte, wie Oda
plappernd ins Haus kam, vernahm eine zweite Stimme, die eines Mannes. Bis
hierhin hatte alles geklappt. Der Wächter betrat den Raum, Oda hatte ihn
vorausgehen lassen. Entsetzt blieb er auf der Stelle stehen, starrte
fassungslos auf die grausige Szenerie. Krauss hörte ein dumpfes Ploppen. Der
Mann fiel auf die Knie und sackte wortlos mit dem Oberkörper nach vorne. Oda
hatte ihm von hinten in den Kopf geschossen.
    Langsam senkte sie die Waffe.
    »Odin gehen allmählich die Söhne aus.«
    Oda befreite Krauss von den Handschellen, ließ ihn dabei keine Sekunde aus
den Augen. Krauss roch ihren Duft, etwas Blumiges, das so gar nicht zu ihrem
knochenharten Auftreten passte. Lilien - Oda duftete nach Lilien. Sie war eine
schöne Frau, das fiel ihm jetzt wieder auf. Er rieb sich die Handgelenke.
    »Gehen wir's an.«
    Sie nickte und
reichte ihm Grünbergs Jacke, die sie dem Nazi abgenommen hatte, bevor sie ihm
die Handschellen anlegte. Krauss streifte sich den Blouson über. Er war ihm
zwei Nummern zu weit. Grünberg hatte sich einen Wohlstandsbauch angefressen.
Futter für die Würmer.
    Oda gab Krauss eine Lederkappe und eine Brille. »Die habe ich aus dem
Beiwagen gefischt. Für Ihren Blondschopf.«
    Krauss stülpte
die Kappe auf und zog sich die Brille über. Jede Bewegung verursachte Schmerzen,
aber er bemühte sich, so normal wie möglich zu

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