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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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gehabt hat. Solche Dinge. Sobald wir einen Verdächtigen haben, brauchen wir vielleicht einige Freunde und Kollegen der Gordons als Zeugen. Verstehen Sie? Aber das wissen wir erst, wenn wir mehr wissen.«
    »Ja, ich verstehe.«
    Ich lie ß ihm Zeit, sich etwas zu beruhigen, und wir sprachen wieder über Wein. Der Mann war umgänglich, aber wie alle anderen im Umgang mit der Polizei etwas nervös. »Wann und wo haben Sie die Gordons zuletzt gesehen?« fragte ich.
    »Also... lassen Sie mich nachdenken... bei einem Abendessen in meinem Haus. Ich hatte ein paar Leute eingeladen.«
    »Warum haben Sie sich zu den Gordons hingezogen gefühlt?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wie ich's gesagt habe.«
    »Ich denke, ich habe angedeutet, dass es umgekehrt gewesen ist, Detective«, widersprach er.
    »Warum haben Sie die beiden dann zu sich eingeladen?«
    »Nun... offen gesagt, haben sie faszinierende Geschichten über Plum Island erzählt. Die haben meinen Gästen immer gefallen.« Dann fügte er hinzu: »Die Gordons haben sich ihr Abendessen verdient.«
    »Tatsächlich?« Mit mir hatten die Gordons nur selten über ihre Arbeit geredet.
    »Außerdem«, sagte er, »sind sie ein ungewöhnlich attraktives Paar gewesen.« Dann fragte er: »Haben Sie... ich meine, als Sie die beiden gesehen haben, sind sie vermutlich... aber sie ist eine wirkliche Schönheit gewesen.«
    »Ja, das stimmt.« Ich fragte: »Haben Sie sie gebumst?«
    »Wie bitte?«
    »Haben Sie sexuelle Beziehungen zu Judy Gordon unterhalten?«
    »Um Himmels willen, nein!«
    »Haben Sie's versucht?«
    »Natürlich nicht.«
    »Haben Sie wenigstens daran gedacht?«
    Mr. Tobin dachte darüber nach, ob er daran gedacht hatte, dann sagte er: »Manchmal. Aber ich bin kein Mann, der verheirateten Frauen nachstellt. Das habe ich nicht nötig.«
    »Tatsächlich?« Ich fragte weiter: »Sind Sie jemals im Haus der Gordons gewesen? «
    »Nein. Ich weiß nicht mal, wo sie gewohnt haben.«
    »Wohin haben Sie dann Ihre Einladungen geschickt?«
    »Nun... das erledigt alles meine Mitarbeiterin. Aber jetzt erinnere ich mich, dass sie in Nassau Point wohnen... gewohnt haben.«
    »Ja, Sir. Darüber haben die Medien berichtet. Ehepaar aus Nassau Point ermordet aufgefunden.«
    »Ganz recht. Und ich erinnere mich auch, dass sie von ihrem Haus am Wasser erzählt haben.«
    »Richtig, sie haben an der Bay gewohnt. Und sie sind oft mit ihrem eigenen Boot nach Plum Island zur Arbeit gefahren. Das haben sie bei Dinnerpartys bestimmt auch ein dutzendmal erzählt.«
    »Ja, das haben sie.«
    Mir fiel auf, dass sich am Ansatz von Mr. Tobin eingewebtem Haar winzige Schweißperlen gebildet hatten. Andererseits wusste ich, dass selbst ganz unschuldigen Menschen der Schweiß ausbricht, wenn sie von der Polizei befragt werden. Heutzutage gehen wir manchmal sehr behutsam vor, aber unabhängig davon können manche Leute - unschuldige wie schuldige - es einfach nicht leiden, ausgefragt zu werden.
    Da es inzwischen warm geworden war, zog ich meinen blauen Blazer aus und warf ihn über die Schulter. Mein S&W steckte im Knöchelhalfter, so dass Mr. Tobin keinen Grund hatte, beunruhigt zu sein.
    Die Bienen hatten mich gefunden, und ich fragte: »Stechen die?«
    »Wenn Sie sie reizen, ja.«
    »Ich reize sie nicht. Ich mag Bienen.«
    »Tatsächlich sind das Wespen. Sie scheinen ein Rasierwasser zu benutzen, das sie anlockt.«
    »Lagerfeld.“
    »Das ist einer ihrer Lieblingsdüfte«, erklärte er und riet: »Ignorieren Sie sie einfach.«
    »Wird gemacht. Sind die Gordons zu diesem Dinner am Montagabend eingeladen gewesen?«
    »Nein, ich hätte sie normalerweise nicht zu einem spontanen Essen in kleinem Kreis eingeladen... Am Montag waren gute Freunde und Geschäftspartner eingeladen.«
    »Ja, ich verstehe.«
    »Warum interessiert Sie das?«
    »Oh, nur wegen der darin liegenden Ironie des Schicksals. Wären die beiden eingeladen gewesen, wären sie bestimmt früher heimgekommen, um sich umzuziehen... wer weiß, vielleicht hätten sie dann ihr Rendezvous mit dem Tod versäumt.«
    »Niemand versäumt sein Rendezvous mit dem Tod«, sagte er nachdrücklich.
    »Yeah, wahrscheinlich haben Sie recht.«
    Wir befanden uns jetzt zwischen langen Reihen dunkelroter Trauben. Ich sagte: »Hey, das geht ja ewig weiter. Wie groß ist Ihr Weingut?«
    »Hier habe ich etwas über achtzig Hektar. Weitere hundert liegen hier und da verstreut.«
    »Wow! Das ist viel. Haben Sie auch Land gepachtet?«
    »Teilweise.«
    »Haben Sie Land von

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