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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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erwähnte... nun, offen gesagt, sind die Gordons so was wie Mitläufer gewesen. Aber sie waren attraktiv und gebildet und hatten einen interessanten Job. So haben beide Seiten von diesem Arrangement profitiert... Ich umgebe mich gern mit interessanten, schönen Menschen. Das mag ein bisschen seicht klingen, aber Sie würden sich wundern, wie seicht die Interessanten und Schönen sein können.« Nach kurzer Pause fügte er hinzu: »Ich bedaure, was den beiden zugestoßen ist, aber ich kann Ihnen leider nicht weiterhelfen.«
    »Sie sind sehr hilfsbereit gewesen, Mr. Tobin. Ich bin Ihnen wirklich dankbar, dass Sie Ihre Zeit geopfert und darauf verzichtet haben, aus unserem Gespräch eine große Sache mit Anwalt und so weiter zu machen.«
    Ich stand auf, und er folgte meinem Beispiel. »Begleiten Sie mich noch zum Auto?« fragte ich.
    »Wenn Sie wollen.«
    Ich blieb an einem Tisch stehen, auf dem jede Menge Prospekte über Weine und die Tobin Vineyards auslagen. Nachdem ich einen Stapel davon an mich genommen hatte, gestand ich: »Ich gehöre zu den Leuten, die zwanghaft Prospekte sammeln. Ich habe auch alle Faltblätter, die auf Plum Island ausgegeben werden - Schweinepest, Maul- und Klauenseuche und so weiter. Jedenfalls habe ich bei diesem Fall viel dazugelernt.«
    Kein Kommentar.
    Ich bat ihn, mir eine Flasche 95er Merlot zu holen, was er tat. »Jackson Pollock«, sagte ich, während ich das Flaschenetikett begutachtete. »Wer hätte das gedacht? Jetzt habe ich ein Thema, über das ich heute Abend mit meiner Freundin reden kann.« Ich nahm den Wein zur Kasse mit, und wenn ich geglaubt hatte, Mr. Tobin werde mir den Wein schenken, hatte ich mich getäuscht. Ich zahlte den vollen Preis plus Steuer.
    Dann traten wir in den Sonnenschein hinaus. »Übrigens bin ich wie Sie ein Bekannter der Gordons gewesen«, sagte ich unterwegs.
    Mr. Tobin blieb stehen, und ich ebenfalls. Er sah mich an.
    »John Corey«, sagte ich.
    »Oh... ja. Ich hatte Ihren Namen nicht recht verstanden...«
    »Corey, John.«
    »Ja... jetzt erinnere ich mich. Sie sind der Polizeibeamte, der verwundet war.«
    »Richtig. Mir geht's schon viel besser.«
    »Sind Sie nicht Kriminalbeamter in New York?«
    »Ja, Sir. Von Chief Maxwell als Aushilfe engagiert.«
    »Ja, ich verstehe.«
    »Die Gordons haben mich also erwähnt?«
    »Ja.«
    »Haben sie gut über mich gesprochen?«
    »Bestimmt, aber ich kann mich an keine spezielle Äußerung erinnern.«
    »Wir sind uns übrigens schon mal begegnet. Bei der großen Weinprobe, die Sie im Juli drüben in Ihrem Saal veranstaltet haben.«
    »Ah, richtig...«
    »Sie haben einen purpurroten Anzug und eine Krawatte mit Reben und Trauben getragen.«
    Er nickte. »Ja, ich glaube, wir sind uns schon mal begegnet.“
    »Zweifellos.« Ich ließ den Blick über den Parkplatz schweifen und bemerkte: »Heutzutage fährt jeder einen Geländewagen. Der dort drüben ist meiner. Er spricht Französisch.« Ich ließ den Motor mittels Fernbedienung an, dann fragte ich: »Gehört der weiße Porsche dort drüben Ihnen?«
    »Ja. Woher wissen Sie das?«
    »Ich hab's mir gedacht. Sie sehen wie ein Porschefahrer aus.« Wir gaben uns die Hand. »Vielleicht sehen wir uns auf Ihrer Party«, sagte ich noch.
    »Hoffentlich fassen Sie den Kerl, der die beiden ermordet hat.«
    »Das tue ich bestimmt. Das tue ich immer. Ciao. Bonjour.«
    »Bonjour heißt guten Tag.«
    »Richtig. Au revoir.«
    Jeder ging in seine Richtung davon. Man h örte nur noch das Knirschen der Schritte auf dem Kies. Die Bienen verfolgten mich bis zu meinem Wagen, aber ich stieg rasch ein und fuhr weg.
    Meine Gedanken kreisten um Mr. Fredric Tobin, Weingutsbesitzer, Bonvivant, Liebhaber alles Schönen, prominenter Bürger von Peconic, Bekannter der Verstorbenen.
    Mein Instinkt sagte mir, dass er völlig unverdächtig war, so dass es sich nicht lohnte, auch nur eine Minute länger über ihn nachzudenken. Mr. T. passte zu keiner einzigen meiner bisherigen Theorien, die mit dem Mord an den Gordons zu tun hatten. Aber mein Instinkt riet mir auch, mich weiter mit dem Gentleman zu beschäftigen.

17. Kapitel
    Ich fuhr auf der Main Road nach Westen und versuchte, unterwegs die Bedienungsanleitung des Jeeps zu lesen. Ich dr ückte auf ein paar Knöpfe am Armaturenbrett, und plötzlich verwandelten sich alle LED-Anzeigen von metrischen in hundertprozentig amerikanische. Mehr Spaß kann man auf dem Vordersitz eines Autos nicht haben.
    Nach diesem technischen Durchbruch griff ich nach

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