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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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können. Zu einem Steak hätte es ganz gut gepasst. Ich sagte: »Angenehm fruchtig.«
    Mr. Tobin nickte begeistert: »Ja. Und füllig.«
    »Sehr füllig.« Füllig? Ich behauptete: »Deutlich schwerer und kraftvoller als ein Napa-Merlot.«
    »Tatsächlich ist er etwas leichter.«
    »Das habe ich gemeint.« Ich hätte lieber rechtzeitig aufhören sollen. »Gut.« Ich stellte das Glas ab.
    Mr. Tobin wies Sara an: »Schenken Sie einen fünfundneunziger Cabernet ein.«
    »Danke, nicht nötig.«
    »Ich möchte, dass Sie den Unterschied schmecken.«
    Sie schenkte ein. Ich kostete davon und sagte: »Gut. Weniger füllig.«
    Wir plauderten ein bisschen miteinander, und Mr. Tobin bestand darauf, dass ich einen Weißen versuchte.
    »Das ist meine Mischung aus Chardonnay und anderen Weißweinen, deren Namen ich nicht preisgebe. Er hat eine wundervolle Farbe, und wir nennen ihn Herbstgold. «
    Ich kostete. »Angenehm, nicht zu füllig.«
    Er äußerte sich nicht dazu.
    Mein Blick fiel auf die Flaschen hinter der Theke. »Hübsche Etiketten«, sagte ich.
    »Die Etiketten meiner Roten sind von Pollock, die meiner Weißen von de Kooning«, erklärte Mr. Tobin.
    »Tatsächlich?«
    »Sie wissen schon - Jackson Pollok und Willem de Kooning. Beide haben auf Long Island gelebt und hier einige ihrer besten Werke geschaffen.«
    »Oh, die Maler. Richtig, Pollock ist der Farbkleckser.«
    Mr. Tobin gab keine Antwort, sah aber auf seine Uhr, als sei er meiner überdrüssig. Ich deutete auf eine freie Sitznische, die weit von Kunden und Personal entfernt war. »Kommen Sie, wir setzen uns einen Augenblick dort drüben hin.«
    Mr. Tobin folgte mir widerstrebend und nahm mir gegen über Platz. Ich trank einen Schluck Cabernet, bevor ich fortfuhr: »Nur noch ein paar Fragen. Wie lange haben Sie die Gordons gekannt?«
    »Oh... seit ungefähr eineinhalb Jahren.«
    »Haben Sie jemals mit Ihnen über ihre Arbeit gesprochen?«
    »Nein.«
    »Vorhin haben Sie gesagt, die beiden hätten gern von Plum Island erzählt.«
    »Ja, natürlich. Aber nur allgemein. Sie haben nie Staats geheimnisse verraten.« Er lächelte.
    »Das ist gut. Haben Sie gewusst, dass sie Hobbyarchäologen waren?«
    »Ich... ja, das habe ich gewusst.«
    »Haben Sie gewusst, dass sie Mitglieder der Peconic Historical Society waren?«
    »Ja. Dort haben wir uns kennengelernt.«
    »Hier ist anscheinend jeder Mitglied der Peconic Historical Society. «
    »Sie hat ungefähr fünfhundert Mitglieder. Das ist keineswegs jeder.«
    »Aber jeder, mit dem ich zu tun habe, scheint Mitglied zu sein. Ist die Gesellschaft etwa eine Tarnung für etwas anderes? Vielleicht für einen Hexensabbat oder so?«
    »Nicht dass ich wüsste. Aber das könnte amüsant sein.«
    Wir lächelten beide. Er schien über irgendetwas nachzudenken, und ich hütete mich, ihn dabei zu unterbrechen. Schließlich sagte er: »Übrigens veranstaltet die Peconic Historical Society am Samstagabend ein Fest. Es findet bei uns hier statt. Das letzte Sommernachtsfest der Saison - falls das Wetter mitmacht. Wollen Sie nicht auch kommen? Sie können gern jemanden mitbringen.«
    Da die Gordons jetzt verhindert waren, hatte er Platz für zwei neue Gäste. »Danke«, sagte ich, »vielleicht kann ich's einrichten.« In Wirklichkeit wollte ich unbedingt kommen.
    »Chief Maxwell kommt wahrscheinlich auch. Von ihm erfahren Sie alles Weitere.«
    »Großartig. Kann ich irgendetwas mitbringen? Wein?«
    Er lächelte höflich. »Bringen Sie einfach nur sich selbst mit.«
    »Und einen Gast«, erinnerte ich ihn.
    »Ja, und einen Gast.«
    »Haben Sie jemals irgendwelche Klatschgeschichten über die Gordons gehört?« fragte ich.
    »Zum Beispiel?«
    »Nun, zum Beispiel mit sexuellem Hintergrund.«
    »Kein Wort.«
    »Finanzielle Probleme?«
    »Davon weiß ich nichts.«
    So machten wir noch zehn Minuten weiter. Manchmal gelingt es einem, jemanden bei einer Lüge zu ertappen, manchmal auch nicht. Die kleinste Lüge kann wichtig sein. Ich ertappte Mr. Tobin bei keiner L üge, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er die Gordons weit besser gekannt hatte, als er jetzt zugab. Allein betrachtet war diese Tatsache nicht weiter bedeutsam. Ich fragte weiter: »Können Sie mir einige Freunde der Gordons nennen?«
    Er überlegte einen Augenblick. »Nun, da fällt mir vor allem Chief Maxwell ein.« Er nannte noch ein paar Namen, die mir nichts sagten, und fuhr dann fort: »Eigentlich weiß ich so gut wie nichts über ihre Freunde und Kollegen. Wie ich schon

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