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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Jetzt war ich zufrieden und nicht allzu erstaunt, dass meine anfängliche Überzeugung sich bestätigt hatte: Dieser Fall hatte nichts mit biologischer Kriegführung, Drogenschmuggel oder sonstigen illegalen Aktivitäten zu tun. Nun, zumindest mit keiner allzu illegalen Betätigung.
    Leider wusst e ich noch immer nicht, wer sie ermordet hatte. Aber ich wusste, dass sie keine Verbrecher gewesen waren, und war entschlossen, ihren guten Ruf wiederherzustellen.
    Ich trank meinen Kaffee aus, warf alle Zeitungen auf den Rücksitz und fuhr los. Im Soundview Inn, einem Strandmotel aus den fünfziger Jahren, trat ich an die Rezeption und fragte nach den Herren Nash und Fester. Der Jüngling hinter der Theke erklärte mir, die von mir beschriebenen beiden Gentlemen seien abgereist.
    Ich fuhr weiter - mir widerstrebt es, »ziellos« zu sagen, aber wer nicht wei ß, wohin er unterwegs ist und warum, ist Staats beamter oder ziellos.
    Jedenfalls beschloss ich, nach Orient Point zu fahren. Das Wetter war wieder schön, etwas kühler und windiger, aber angenehm.
    Ich fuhr zur Anlegestelle der Fähre nach Plum Island, einfach um mich umzusehen. Vielleicht liefen mir dort auch interessante Leute über den Weg. Als ich von der Straße abbog und aufs Tor zufuhr, trat einer von Paul Stevens' Leuten mit erhobener Hand auf die Fahrbahn. Als echter Softie überfuhr ich ihn nicht. Der Wachmann trat an mein Fenster und fragte: »Kann ich Ihnen helfen, Sir?«
    Ich zeigte ihm meine Polizeimarke. »Ich arbeite im Fall Gordon mit dem FBI zusammen«, behauptete ich.
    Während er meine Marke studierte, beobachtete ich sein Gesicht. Keineswegs freundlich. Er starrte mich kurz an, räusperte sich und sagte: »Sir, wenn Sie dort drüben parken, lasse ich Ihnen einen Besucherausweis ausstellen.«
    »Okay.« Ich hielt am Randstein. Ich hatte keinen Wachmann am Tor erwartet, obwohl das eigentlich logisch war. Der Kerl verschwand in dem Klinkergebäude, und ich fuhr auf den Parkplatz weiter. Ich bin nicht sehr autoritätsgläubig.
    Als erstes fielen mir an der Anlegestelle zwei geländegängige Fahrzeuge mit Tarnanstrich auf. In beiden Jeeps saßen je zwei Soldaten, die sich als Marineinfanteristen erwiesen. Am Dienstagmorgen hatte ich auf Plum Island kein einziges Militärfahrzeug gesehen, aber seither hatte die Welt sich erheblich verändert.
    Au ßerdem sah ich einen großen schwarzen Caprice, bei dem es sich vielleicht um die Limousine handelte, in der am Dienstag die vier Männer in Anzügen weggefahren waren. Ich prägte mir das Kennzeichen ein.
    Bei meiner Rundfahrt um die etwa hundert geparkten Autos fiel mir ein weißer Ford Taurus mit Leihwagenkennzeichen auf, den meines Wissens Nash und Foster fuhren. Auf Plum Island war heute anscheinend viel los.
    Keine der beiden Fähren lag im Hafen oder war an der Kimm sichtbar, und außer den Marineinfanteristen, die darauf warteten, ihre Jeeps aufs nächste Schiff fahren zu können, war kein Mensch zu sehen.
    Ein Blick in meinen Rückspiegel zeigte mir jedoch gleich vier Wachmänner in blauen Uniformen, die rufend und wild gestikulierend in meine Richtung gelaufen kamen. Anscheinend hatte ich den Posten am Tor falsch verstanden. Du liebe Güte.
    Ich wendete und fuhr auf die vier Wachmänner zu. Ich hörte, dass sie »Halt! Halt!« brüllten. Zum Glück zog keiner von ihnen seine Waffe.
    Bevor jemand das Stahltor schloss oder hinter mir herballerte, war ich schon in der Ausfahrt. Ich bog mit quietschenden Reifen nach links auf die Main Road ab und trat das Gaspedal durch. Niemand schoss hinter mir her. Deshalb liebe ich mein Land.
    Zwei Minuten später fuhr ich über die Brücke zwischen Orient Point und East Marion. Rechts die Meerenge, links die Bay und massenhaft Vögel über mir. Die Vogelzugstraße entlang der Atlantikküste. Man lernt jeden Tag was Neues dazu.
    Plötzlich stieß eine große weiße Möwe im Sturzflug auf mich herab. Ihr Angriff war gut berechnet und wurde präzise durchgeführt: erst der Sturzflug, dann ein leichtes Abfangen und zuletzt ein steiles Hochziehen, bei dem im exakt richtigen Augenblick die Bombenladung ausgelöst wurde, die rot-grün auf die Windschutzscheibe klatschte. Heute war wirklich mein Glückstag.
    Ich schaltete die Scheibenwischer ein, aber der Wasserbehälter war leer, so dass sie das Zeug nur verschmierten. Ich hielt am Straßenrand. »Verdammt!« Aber ich wusste mir zu helfen: Ich nahm die teure Flasche 95er Merlot vom Rücksitz und mein bewährtes Schweizer

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