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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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beim Roulette jedoch am Zehndollartisch, an dem ein flinker Croupier arbeitet, kann man schnell einen Haufen Geld loswerden.
    Ich stand vom Tisch auf, holte mir mit meiner Kreditkarte nochmals Geld und machte mich damit auf die Suche nach einer freundlichen Partie Poker. Ah, was ich nicht alles für meinen Job tue!
    Am Pokertisch hatte ich wieder etwas Gl ück und war um Mitternacht nur noch um zweitausend im Minus. Aber ich war fast verhungert. Ich kaufte mir bei einer der Cocktailladys ein Bier und ein Sandwich und pokerte bis ein Uhr morgens weiter
    -           noch immer mit zwei Riesen im Minus.
    Ich zog mich in eine der Bars zurück und ging zu Scotch über. Im Fernsehen sah ich die Wiederholung der Abend nachrichten, in denen die Ermordung der Gordons nicht einmal mehr erwähnt wurde.
    Ich ließ mir den gesamten Fall erneut durch den Kopf gehen
    -           von dem Augenblick, in dem Max meine Veranda betreten
hatte, bis zur unmittelbaren Gegenwart. Und weil ich schon
einmal dabei war, dachte ich auch über mein Liebesleben,
meinen Job und alles andere nach, was mich zwangsläufig zu
der Frage brachte, wohin mich mein Weg führte.
    Da sa ß ich also nun gegen zwei Uhr morgens, zweitausend Dollar ärmer, allein, aber nicht einsam, leicht beschwipst, körperlich zu fünfundsiebzig Prozent dienstuntauglich und geistig vielleicht zu hundert Prozent gesch ädigt. Ich hätte leicht vor Selbstmitleid zerfließen können, aber stattdessen ging ich an den Roulettetisch zurück. Ich hatte Pech in der Liebe, folglich musste ich Glück im Spiel haben.
    Um drei Uhr morgens, nachdem ich weitere dreitausend Dollar verloren hatte, ging ich ins Bett.
    Wo bin ich? Dieser Gedanke beschäftigte mich als erstes, als ich am Samstagmorgen aufwachte. Manchmal kann die Frau neben mir zur Aufklärung beitragen, aber ich hatte keine Frau neben mir. Dann wurde mein Kopf klarer, und ich erinnerte mich daran, wo ich war und dass die Mashantucket Pequots mich skalpiert hatten - oder vielleicht hätte ich lieber sagen sollen, ich sei von meinen indianischen Brüdern um meine Barschaft erleichtert worden.
    Ich duschte, zog mich an, packte meine Zahnb ürste ein und frühstückte im Kasino.
    Draußen herrschte wieder schönstes Herbstwetter. Das musste der Altweibersommer sein. Ich setzte mich in meinen Jeep und fuhr nach Süden in Richtung New London.
    Am Stadtrand hielt ich an einer Tankstelle, um nach dem Weg zu fragen. Keine Viertelstunde später war ich in der Ridgefield Road, einem noch halb ländlichen Neubaugebiet mit hübschen Holzhäusern im New-England-Stil auf nicht zu kleinen Parzellen. Ob man viel Geld brauchte, um hier zu leben, war schwierig zu beurteilen, aber vor den mittelgroßen Häusern standen Mittelklassewagen, was auf mittleres Preisniveau schließen ließ.
    Ich hielt vor der Nummer siebzehn, einem typischen wei ßgestrichenen Cape-Cod-Haus, das etwa dreißig Meter von der Straße entfernt stand. Die Nachbargrundstücke waren unbebaut, so dass die nächsten Häuser noch weiter entfernt waren. Ich stieg aus meinem Jeep, ging zur Haustür und klingelte.
    Während ich wartete, sah ich mich um. In der Einfahrt vor der Garage stand kein Wagen. Aus der Tatsache, dass nirgendwo Kinderspielzeug herumlag, schloss ich, dass Mr. Stevens ledig oder verheiratet, aber kinderlos, oder verheiratet, aber mit schon erwachsenen Kindern war oder aber seine Kinder aufgefressen hatte. Echte Detektivarbeit, was?
    Mir fiel auch auf, dass hier alles viel zu ordentlich war. Ich meine, man sah auf den ersten Blick, dass hier ein krankhaft ordnungsliebender Fanatiker lebte.
    Als niemand auf mein Klingeln reagierte, trat ich an die Anbaugarage und warf einen Blick durchs Seitenfenster. Kein Auto. Ich ging hinters Haus, wo sich eine gepflegte Rasenfl äche etwa fünfzig Meter weit bis zu einem Wäldchen erstreckte. Dort gab es eine hübsche Natursteinterrasse mit gemauertem Grill, Gartenmöbeln und so weiter.
    Ich ging zur Hintertür und sah durchs Fenster in eine mustergültig aufgeräumte rustikale Küche.
    Ich überlegte ernsthaft, ob ich einbrechen, mich kurz im Haus umsehen und vielleicht aus Spaß sein High-School- Diplom klauen sollte. Aber eine rasche Überprüfung ergab, dass alle Fenster alarmgesichert waren. Und rechts über mir war unter dem Dachvorsprung eine Überwachungskamera mit Weitwinkelobjektiv installiert. Dieser Kerl wusste, wie man sein Eigentum schützte.
    Ich ging nach vorn zur ück, setzte mich in meinen

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