Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
Jeep und wählte Stevens' Telefonnummer. Sein Anrufbeantworter meldete sich und ließ mir die Wahl zwischen Fax (privat), e- Mail (privat), Piepser (privat), Postschließfachadresse (privat), Telefon (dienstlich), Fax (dienstlich), e-Mail (dienstlich) und der Möglichkeit, nach dem Signalton eine Mitteilung zu hinterlassen. Ich drückte auf die Ziffer drei meiner Tastatur, bekam Stevens' Piepsernummer, wählte sie, tippte meine Mobiltelefonnummer ein und legte auf. Eine Minute später klingelte mein Telefon.
    »Stadtwerke New London«, meldete ich mich.
    »Ja, hier ist Paul Stevens. Sie haben mich angepiepst.«
    »Ja, Sir. Wasserrohrbruch vor Ihrem Haus in der Ridgefield Road. Wir möchten eine Pumpe in Ihren Keller stellen, damit er nicht voll läuft.«
    »Okay... Ich bin mit dem Auto unterwegs... Ich kann in zwanzig Minuten da sein.«
    »In Ordnung.« Ich legte auf und wartete.
    Nach kaum fünf Minuten - nicht erst nach zwanzig - hielt ein grauer Ford Escort in der Einfahrt. Aus dem Wagen stieg Paul Stevens, der zu einer schwarzen Hose eine beige Windjacke trug.
    Ich stieg aus meinem Jeep, und auf dem Rasen vor dem Haus trafen wir aufeinander. Stevens begr üßte mich herzlich, indem er fragte: »Was zum Teufel machen Sie hier?«
    »Ich bin zufällig in der Nähe und wollte bloß mal vorbeischauen.«
    »Scheren Sie sich von meinem Grundstück!«
    Einen so unfreundlichen Empfang hatte ich nun nicht erwartet. »Ich mag's eigentlich nicht, so angequatscht zu werden«, beschwerte ich mich.
    »Sie Scheißkerl... Sie haben mich 'nen halben Vormittag lang bloß geärgert!«
    »Hey, was...«
    »Fuckyou, Corey! Verpissen Sie sich gefälligst!«
    Das war ein völlig anderer Mr. Stevens als der auf Plum Island, der zwar nicht freundlich, aber immerhin höflich gewesen war. Natürlich hatte er dort höflich sein müssen. Jetzt war der Tiger in seinem eigenen Gehege, und seine Wärter waren nicht in der Nähe. »Augenblick, Paul«, sagte ich, »nicht gleich so...«
    »Sind Sie taub? Sie sollen sich zum Teufel scheren, habe ich gesagt. Und übrigens haben die Häuser hier eigene Brunnen, Sie dämlicher Scheißer. Los, verpissen Sie sich!“
    »Okay. Aber ich muss erst meine Kollegin holen.« Ich deutete aufs Haus. »Beth Penrose. Sie ist hinter dem Haus.«
    »Sie setzen sich jetzt in Ihre Scheißkiste. Ich hole sie.« Stevens wandte sich ab und rief mir im Weggehen noch zu: »Ich sollte Sie beide wegen Hausfriedensbruch verhaften lassen. Sie können von Glück sagen, dass ich nicht schießend aus dem Auto gesprungen bin.«
    Ich machte kehrt und ging zu meinem Jeep zur ück. Als ich mich umsah, verschwand Stevens eben um die Garagenecke.
    Ich spurtete über den Rasen, überquerte die Einfahrt und holte ihn ein, als er gerade um die rückwärtige Hausecke bog. Er hörte mich kommen, warf sich herum und streckte die Hand nach seiner Waffe aus, aber zu spät. Meine Faust traf ihn am Kinn. Er grunzte überrascht und wedelte kraftlos mit den Armen, bevor er zusammenklappte. Ein fast komisches Bild.
    Ich kniete neben dem armen Paul nieder, tastete ihn ab und fand seine durchgeladene Pistole - eine 6,5-mm-Beretta - in der Innentasche seiner Windjacke. Ich zog das Magazin heraus und leerte die Patronen in meine Tasche. Dann entleerte ich auch die Kammer, schob das Magazin wieder ein und steckte die Beretta in seine Tasche zurück.
    Als n ächstes interessierte mich seine Geldbörse: Bargeld, Kreditkarten,   Führerschein,   Krankenkassenkarte,
    Dienstausweis und ein in Connecticut ausgestellter Waffenschein für die Beretta, einen 45er Colt und eine 357er Magnum. Keine Fotos, keine Telefonnummern, keine Visitenkarten, keine Schlüssel, keine Kondome, keine Lotterielose... nichts weiter Interessantes außer der Tatsache, dass er zwei großkalibrige Schusswaffen besaß, von denen wir vielleicht nie erfahren hätten, wenn ich Stevens nicht flachgelegt und seine Geldbörse durchsucht hätte.
    Ich steckte die Geldbörse in seine Tasche zurück und wartete geduldig darauf, dass er aufspringen und sich für sein Benehmen entschuldigen würde. Aber er lag einfach nur da, bewegte seinen Kopf von einer Seite zur anderen und gab unverst ändliche Laute von sich. Er blutete nicht, aber ein roter Fleck an seinem Kinn zeigte, wo ich ihn getroffen hatte. Diese Stelle würde sich später blau und noch später leuchtend purpurrot verfärben.
    Als mir die Warterei zu langweilig wurde, ging ich zu dem aufgerollten Gartenschlauch, drehte den Hahn auf und

Weitere Kostenlose Bücher