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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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wir Absichten und Motive suchen. Was übrigbleibt, ist Schicksal.« Sie musterte mich prüfend. »Wie fühlst du dich, John?«
    »Okay.«
    »Wirklich, meine ich.«
    »Deprimiert. Und das Wetter heitert mich auch nicht auf.«
    »Ich habe ziemlich lange mit deinem Partner telefoniert«, teilte sie mir mit.
    »Dom? Davon hat er nichts gesagt. Das hätte er mir sofort erzählt.«
    »Nun, er hat's eben nicht getan.«
    »Worüber hast du mit ihm gesprochen?«
    »Über dich.«
    »Was über mich?«
    »Deine Freunde machen sich Sorgen um dich.«
    »Verdammt, sie sollen sich lieber Sorgen um sich machen, wenn sie hinter meinem Rücken über mich reden!«
    »Musst du ständig den harten Mann spielen?«
    »Reden wir von was anderem.«
    »Auch recht.« Beth stand auf, trat ans Geländer und betrachtete die Bay, auf der sich Schaumkronen bildeten. »Sieht schlimm aus. Aber vielleicht zieht der Hurrikan vorbei.« Sie drehte sich um und fragte: »Also, wo ist der Schatz?«
    »Eine sehr gute Frage.« Ich stand ebenfalls auf und blickte aufs Meer hinaus. Natürlich war draußen kein Boot mehr unterwegs, und der Wind trieb allen möglichen Müll über den Rasen. Flaute der Sturm einmal sekundenlang ab, hörte man, wie die Wellen an den Strand klatschten.
    »Und wo sind unsere handfesten Beweise?« fragte Beth weiter.
    »Die Antworten auf beide Fragen dürften in Mr. Tobins Haus, Büro oder Wohnung liegen«, sagte ich, während ich weiter die aufgewühlte Bay betrachtete.
    Beth überlegte einen Augenblick. »Ich lege die bisher bekannten Tatsachen dem Staatsanwalt vor«, entschied sie, »und beantrage, dass er einen Durchsuchungsbefehl ausstellt.«
    »Gute Idee. Wenn du's schaffst, ohne begründeten Verdacht einen Durchsuchungsbefehl zu bekommen, bist du weit cleverer als ich. Kannst du dir vorstellen, wie bereitwillig ein Richter einen Durchsuchungsbefehl gegen einen unbescholtenen prominenten Mitbürger ausstellt?« Ich beobachtete ihr Gesicht, während sie darüber nachdachte, und fügte hinzu: »Das finde ich an Amerika so großartig. Staat und Polizei schnüffeln nur streng nach Vorschrift in deinem Privatleben herum. Und bei Reichen werden diese Vorschriften noch viel strenger angewandt.«
    Sie gab dazu keinen Kommentar, sondern fragte: »Was sollen wir... was soll ich als nächstes tun?«
    »Was du für richtig hältst. Ich habe nichts mehr mit dem Fall zu tun.«
    »Weißt du bestimmt, dass er's gewesen ist?« fragte sie weiter.
    »Ganz bestimmt.«
    »Und Paul Stevens?«
    »Er ist noch der Joker«, antwortete ich. »Er kann Tobins Komplize sein, ihn erpresst haben, ein Schakal sein, der darauf wartet, sich auf den Schatz zu stürzen, oder bloß einer dieser Kerle, die immer verdächtig und wie Verbrecher aussehen.«
    »Wir sollten mit ihm reden.«
    »Das habe ich bereits getan.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Wann?«
    Ich schilderte meinen unangemeldeten Besuch bei Mr. Stevens in Connecticut, lie ß aber aus, dass ich ihn zweimal niedergeschlagen hatte. »Zumindest hat der Kerl uns belogen und mit Nash und Fester gegen uns konspiriert«, schloss ich.
    »Oder er steckt noch tiefer in dieser Sache drin«, meinte Beth.
    »Nun... vielleicht finden sich an den neuen Tatorten brauch bare Spuren. Das würde uns weiterhelfen.«
    »Richtig. Aber denk daran, dass Tobin garantiert erfährt, was um ihn herum vorgeht. Er hat die Hälfte aller Lokalpolitiker in der Tasche und vermutlich Freunde bei der Southold Police.«
    »Wir halten Max aus dieser Sache heraus.«
    »Tu, was du tun musst. Aber nimm dich in acht, damit du Tobin nicht verschreckst, sonst lässt er jegliches Beweismaterial in seinem Besitz verschwinden.«
    »Wie den Schatz?«
    »Richtig. Oder die Tatwaffe. Hätte ich zwei Menschen mit meiner registrierten Waffe erschossen und plötzlich die Cops in meinem Büro, würde ich die Pistole im Atlantik versenken und behaupten, sie verloren zu haben. Oder ich würde sie als gestohlen melden.«
    Beth nickte. »Ich möchte, dass du diesen Fall mit mir bearbeitest«, sagte sie dann. »Tust du mir diesen Gefallen?«
    Ich nahm ihren Arm und führte sie in die Küche ans Telefon. »Ruf sein Büro an und erkundige dich, ob er da ist.«
    Sie rief die Auskunft an, lie ß sich die Nummer von Tobin Vineyards geben, wählte und verlangte Mr. Tobin. Während sie wartete, sah sie zu mir herüber und fragte: »Was soll ich ihm sagen?«
    »Du bedankst dich einfach für die wunderbare Party.«
    Beth sprach ins Telefon. »Ja, hier ist Detective

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