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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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die Sicherheit der Murphys ist die Polizei verantwortlich gewesen... Und was Emma betrifft... also, ich weiß, dass ich nie auf die Idee gekommen wäre, sie könnte in Gefahr sein...«
    »Ich möchte nicht darüber reden.«
    »Das verstehe ich. Hör zu, du brauchst nicht mit den County Cops zu reden, wenn sie kommen. Fahr einfach weg und überlass das mir.«
    »Gute Idee.« Ich warf ihr meine Autoschlüssel zu und sagte: »Wir sehen uns später.«
    »Wohin willst du ohne deine Schlüssel?«
    »Ich mache eine Bootsfahrt.« Ich nahm den Motorbootschlüssel vom Haken.
    »Bist du übergeschnappt?«
    »Darüber beraten die Geschworenen noch. Also bis später.« Ich ging in Richtung Tür.
    Beth hielt mich am Arm fest. »Nein, John! Das ist zu gefährlich. Wir fassen Fredric Tobin auf jeden Fall.«
    »Ich will ihn jetzt - mit frischem Blut an den Händen.«
    »Nein.« Sie umklammerte meinen Arm. »John, du weißt nicht mal, wohin er gefahren ist.«
    »Es gibt nur einen Ort, den er bei solchem Wetter mit dem Boot ansteuern würde.«
    »Und der wäre?«
    »Das weißt du selbst - Plum Island.«
    »Aber weshalb?«
    »Ich glaube, dass der Schatz noch dort liegt.“
    »Woher willst du das wissen?«
    »Das vermute ich nur. Ciao.« Ich machte mich los und verschwand hastig nach draußen.
    Dann arbeitete ich mich über den Rasen in Richtung Boots steg vor. Der Wind heulte furchterregend und ließ nicht weit von mir entfernt einen Riesenast zu Boden krachen. Inzwischen war es fast dunkel, was mir nur recht war, weil ich gar nicht sehen wollte, wie das Meer aussah.
    Ich muss te mich am Geländer des Stegs festhalten, um nicht ins Wasser geweht zu werden, und erreichte endlich das Bootshaus, das laut ächzte und knarrte. Im Halbdunkel sah ich das Formula 303 an seinem Platz liegen, aber der Whaler war verschwunden. Ich fragte mich, ob das kleine Ruderboot sich losgerissen hatte. Oder schleppte Tobin es als Rettungsboot hinter seinem Chris-Craft her, oder wollte er damit auf Plum Island an Land gehen?
    Ich starrte das Rennboot an, das vom Seegang immer wieder gegen die Gummifender des schwimmenden Stegs geworfen wurde. Begreiflicherweise z ögerte ich noch, bemühte mich, vernünftig zu denken, und sagte mir, dass es überflüssig war, sich in Gefahr zu begeben. Tobin war auf jeden Fall erledigt. Nun... vielleicht auch nicht. Vielleicht musste ich ihn erledigen, bevor er sich Anwälte nahm, sich Alibis verschaffte und den Empörten spielte, weil ich seine gesetzlich verankerten Rechte verletzt hatte. Tote können niemanden verklagen.
    Ich starrte das Formula 303 an und glaubte im Halbdunkel pl ötzlich Tom und Judy an Bord zu sehen, die mir lächelnd bedeuteten, ich solle zu ihnen einsteigen. Im nächsten Augen blick hatte ich Emma vor mir, wie sie in der Bay schwamm und mich anlächelte. Und dann sah ich Tobins Gesicht, als er auf seiner Party mit ihr sprach und bereits wusste, dass er sie ermorden würde...
    Abgesehen davon, dass Fredric Tobin als mehrfacher Mörder dringend gefasst werden musste, erkannte ich, dass es für mich selbst nur eine Möglichkeit gab, diesen Fall zu Ende zu bringen: Ich musste Tobin selbst festnehmen, und wenn ich ihn festgenommen hatte... nun, darüber würde ich nachdenken, wenn es soweit war.
    Im n ächsten Augenblick sprang ich bereits vom Steg in das Rennboot.
    Ich hatte Mühe, auf seinem schwankenden Deck das Gleichgewicht zu halten, als ich mich zu dem Sitz vorarbeitete, der für den Captain bestimmt war.
    Dann stand ich vor dem ersten Problem: Ich musste das Zündschloss finden und entdeckte es schließlich neben dem Gashebel. Als ich mich zu erinnern versuchte, was ich bei den Gordons gesehen hatte, fiel mir ein, dass Tom mir einmal eine bedruckte Kunststoffkarte mit dem Titel Plötzlich sind Sie Kapitän gegeben und mich aufgefordert hatte, den Text zu lesen. Ich hatte ihn damals gelesen und war zu dem Schluss gekommen, nie plötzlich Kapitän sein zu wollen. Aber jetzt war es soweit. Ich rief mir den Text ins Gedächtnis zurück.
    Beide Ganghebel auf N stellen, Zündschlüssel hineinstecken, bis zum Anschlag nach rechts drehen und... was nun...? Natürlich! Ich sah die beiden Anlassknöpfe und drückte auf den rechten. Der Steuerbordmotor drehte durch und sprang an. Als ich auf den zweiten Knopf drückte, sprang auch der Backbordmotor an. Ich spürte, dass sie nicht gleichmäßig liefen, und schob die beiden Gashebel etwas nach vorn. Nun mussten die Motoren einige Minuten warmlaufen, damit sie

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