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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Südspitze der Insel herumgefahren ist. Ich meine, dass er meint, wir seien tot.«
    »Vermutlich«, sagte Beth. »Das hab' ich auch gedacht.«
    »Richtig. Aber vielleicht hat er Funkkontakt mit jemandem auf der Insel, der wiederum von dem Mann auf dem Leuchtturm weiß, dass wir's geschafft haben.«
    Sie überlegte kurz, dann fragte sie: »Glaubst du, dass er einen Komplizen auf Plum Island hat?«
    »Keine Ahnung. Aber das werden wir bald erfahren.«
    »Okay... wohin ist Tobin jetzt unterwegs?«
    »Er kann nur versuchen, irgendwo auf dieser Inselseite an Land zu gehen. «
    Sie nickte. »Er kommt also aus der Gegenrichtung, und wir treffen hier mit ihm zusammen.«
    »Nun, das wollen wir möglichst vermeiden. Aber er muss unbedingt die Leeküste aufsuchen, wenn er ankern und mit seinem Whaler an Land rudern will.«
    Beth dachte einen Augenblick nach. »Legen wir auf der Insel an?« fragte sie dann.
    »Das hoffe ich.«
    »Wie?«
    »Ich will versuchen, das Boot auf den Strand zu setzen.«
    Sie sah wieder auf die Seekarte. »Diese Küste ist voller Felsen und Riffe.«
    »Nun, dann such eine Stelle, wo es keine Felsen und Riffe gibt.«
    »Ich werd's versuchen.«
    Wir fuhren weitere zehn Minuten lang Richtung Osten. Ich sah, dass unser Tank so gut wie leer war. Es wurde höchste Zeit, den Strand anzusteuern, denn ohne Treibstoff waren wir ein Spielball von Wind und Wellen und würden aufs Meer hinaustreiben oder an der Felsküste zerschellen. Aber ich wollte unbedingt noch Tobins Kabinenkreuzer sehen, bevor ich den Strand anlief.
    »John, wir haben fast kein Benzin mehr«, sagte Beth. »Du musst den Strand ansteuern.«
    »In einer Minute.«
    »Wir haben keine Minute mehr zu verlieren. Bis zum Strand sind's gut hundert Meter. Du musst daraufzuhalten.«
    »Sieh zu, ob du irgendwo vor uns das Chris-Craft siehst.«
    Beth hatte noch immer das Fernglas um den Hals. Sie setzte es an die Augen und suchte das Meer vor uns ab. »Nein, ich sehe kein Boot. Halt auf den Strand zu.«
    »Noch eine Minute.«
    »Nein. Sofort. Bis jetzt haben wir das gemacht, was du wolltest, jetzt machen wir, was ich will. «
    »Noch eine Minute. Ich möchte wirklich sehen, wo der Hundesohn an Land gegangen ist. Ich will ihn nicht auf der ganzen Insel suchen müssen.«
    »John, wir haben kein Benzin mehr.«
    »Sprit ist reichlich da. Such das Chris-Craft.«
    Beth schien sich mit meiner Idiotie abzufinden. Sie setzte das Fernglas wieder an und suchte das Meer ab. Nach ein bis zwei Minuten, die mir wie eine halbe Stunde vorkamen, zeigte sie nach vorn und rief: »Da!« Sie reichte mir das Fernglas.
    Ich starrte in die Regennacht und entdeckte an der dunklen Kimm tats ächlich etwas, das die offene Brücke von Tobins Kabinenkreuzer hätte sein können - oder vielleicht nur eine Felsformation.
    Als wir uns näherten, sah ich, dass dort wirklich das Chris- Craft lag. Es lag verhältnismäßig ruhig, was zeigte, dass Tobin mindestens die zwei Anker an Bug und Heck geworfen haben musste. Ich gab Beth das Fernglas zurück. »Okay. Wir fahren zum Strand. Halt dich gut fest. Pass auf Felsen und so weiter auf.«
    Ich riss das Steuer herum und hielt auf den Strand zu. Ich brauchte ungefähr noch eine Minute lang Benzin.
    Der Strand kam n äher und war nun deutlich zu erkennen. Plötzlich rief Beth: »Sandbank voraus!« Ich wusste, dass ich nicht mehr ausweichen konnte, deshalb gab ich Vollgas, und wir schrammten über die Sandbank hinweg.
    Der Strand war keine fünfzig Meter mehr entfernt, und ich fing an, mir ernsthafte Hoffnungen auf ein Weiterleben zu machen.
    Doch dann rammte das Formula etwas weit Massiveres als eine Sandbank, und ich hörte das unverkennbare Splittern seines Glasfaserrumpfs. Im nächsten Augenblick wurde das ganze Boot hochgerissen und klatschte schwer ins Wasser zurück.
    Ich sah zu Beth hinüber und stellte fest, dass sie noch auf ihrem Platz war.
    Im Geiste sah ich, wie sich der Rumpf des Bootes mit Wasser f üllte. Die hereinkommenden Wellen katapultierten uns in Richtung Strand, aber die Unterströmung zog uns wieder auf See hinaus. So kamen wir dem Strand nur sehr langsam näher, während wir immer tiefer sanken.
    »Wir sitzen fest!« rief Beth aus. »Komm, wir schwimmen an Land!«
    »Nein! Bleib im Boot. Wir müssen die richtige Welle abwarten.«
    Wir warteten, bis wir schließlich eine besonders große Welle auf uns zurollen sahen; ich stellte den Ganghebel rasch auf N. Das fast vollgelaufene Boot glitt ein Stück nach hinten und traf die

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