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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Meilen weit parallel zum Strand und endete mit der Landzunge Horton Point, die an dem Leuchtturm erkennbar war.
    Hinter uns erstreckte sich weites Farmland, das sich als bunter Teppich aus Kartoffeläckern, Weinbergen, Obstplantagen und Maisfeldern präsentierte. Malerische Holzhäuser und weiße Scheunen waren über die grünen Felder verteilt. »Ein herrlicher Blick«, sagte ich.
    »Phantastisch«, stimmte Beth zu. »Aber ist er fünfundzwan zigtausend Riesen wert?“
    »Das ist die Frage.« Ich zog die Augenbrauen hoch. »Wozu tendieren Sie?«
    »Theoretisch, nein. Hier oben, ja.«
    »Gut ausgedrückt.« Ich setzte mich auf einen Felsblock und starrte aufs Meer hinaus.
    Beth stand neben mir und starrte ebenfalls aufs Meer hinaus. Wir waren beide m üde, außer Atem, verschwitzt und staubig. »Zeit für Cocktails«, sagte ich. »Kommen Sie, wir gehen wieder.«
    »Nicht so schnell«, wehrte Beth ab. »Spielen wir noch mal Tom und Judy. Erzählen Sie mir, was sie hier wollten, was sie hier gesucht haben.«
    »Okay... Wir haben tagsüber auf Plum Island gearbeitet«, sagte ich. »Wir sind im Labor gewesen, haben Schutzkleidung getragen und sind mit Viren umgegangen. Wir duschen, hasten zur Treponema, fahren übers Gatt, setzen uns ins Auto und fahren hierher. Hier ist alles weit, erfrischend und belebend... Wir haben eine Flasche Wein und eine Decke mitgebracht. Wir trinken den Wein, wir lieben uns, wir liegen auf der Decke und sehen zu, wie die Sterne herauskommen. Plum Island scheint eine Million Meilen weit entfernt zu sein. Dann fahren wir heim - für einen weiteren Tag in den abgeschlossenen Labors gerüstet.«
    Beth schwieg eine Weile. Ohne sich zu meiner Schilderung zu äußern, trat sie an den Rand der Klippe, dann wandte sie sich ab und ging auf eine drei Meter hohe verkrüppelte Eiche, dem einzigen größeren Baum in unserer Nähe, zu. Sie bückte sich, richtete sich wieder auf und hielt ein zusammengerolltes Seil in der Hand. »Hey, sehen Sie sich das an!«
    Ich stand auf, um ihren Fund zu begutachten. Das grüne Nylonseil war ungefähr fünfzehn Millimeter stark und wies als Kletterhilfe Knoten in gleichmäßigen Abständen auf. Das eine Ende war an einer kräftigen Eichenwurzel befestigt. »Vermutlich reicht es bis zum Strand hinunter«, meinte Beth.
    Ich nickte zustimmend. »Das würde den Auf- und Abstieg natürlich erleichtern.«
    »Ja.« Sie kniete nieder und sah nach unten. Ich folgte ihrem Beispiel. Wir stellten fest, dass der dünne Grasbewuchs an dieser Stelle deutliche Kletterspuren aufwies. Die Klippe war wie gesagt ziemlich steil, aber für jemanden mit guter Kondition kein unüberwindbares Hindernis - auch ohne dieses Kletterseil.
    Ich beugte mich noch weiter über den Rand und bemerkte an einigen erodierten Stellen rötliche Tonerde mit Eisenoxidablagerungen. Etwa drei bis vier Meter unter uns befand sich ein schmaler Absatz. Beth, die ihn ebenfalls gesehen hatte, erklärte: »Das muss ich mir mal ansehen.«
    Sie zerrte an dem Seil, um sicherzustellen, dass es gut an der Eiche befestigt war, dann stieg sie rückwärtsgehend nach unten und ließ das Seil dabei durch die Hände gleiten. Wenig später rief sie nach oben: »Kommen Sie auch, John? Das hier ist interessant!«
    »Okay.« Ich folgte Beth und blieb neben ihr auf dem schmalen Absatz stehen.
    »Sehen Sie sich das an!« sagte sie.
    Der Absatz war ungefähr drei Meter lang und höchstens einen Meter breit. In seiner Mitte befand sich eine kleine Höhle, aber keine natürliche. Sah man genau hin, waren sogar Schaufel spuren zu erkennen. Beth und ich gingen in die Hocke, um einen Blick in die Höhle zu werfen. Sie war ziemlich klein, ungefähr einen Meter hoch, einen Meter breit und eineinviertel Meter tief, und völlig leer. Ich hatte keine Ahnung, wozu man sie angelegt hatte, aber ich meinte: »Dort drinnen könnte man einen Picknickkorb und eine Kühltasche mit Getränken lagern.«
    »Man könnte sogar die Beine reinstecken«, sagte Beth, »mit dem Oberkörper hier draußen liegen und schlafen.«
    »Oder sich lieben.“
    »Warum habe ich gewusst, dass Sie das sagen würden?«
    »Weil's wahr ist.« Ich richtete mich auf. »Vielleicht haben sie vorgehabt, die Höhle zu vergrößern.«
    »Wozu?«
    »Keine Ahnung.« Ich drehte mich nach der Meerenge um, setzte mich hin und ließ die Beine über den Rand der kleinen Terrasse baumeln. »Hier ist's schön. Setzen Sie sich neben mich.«
    »Mir wird langsam kalt.«
    »Hier, Sie können mein

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