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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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entstehen aus den Gerüchten um dieses Ding Mythen und Legenden.“
    »Da komme ich nicht ganz mit.«
    Er beugte sich zu mir und sagte: »Es gibt kein verfluchtes Video von einem Pärchen, das am Strand vögelt, und dem im Hintergrund explodierenden Flugzeug.«
    »Auch keine Rakete?«
    »Auch keine verfluchte Rakete.«
    »Ich habe das Gefühl, als ob eine große Last von mir genommen worden wäre. Warum blasen wir die Sache mit dem Jemen und Tansania nicht einfach ab.«
    »Kommt nicht in Frage.«
    »Tja dann, wenn sonst nichts weiter anliegt, muss ich das Reisebüro anrufen.«
    Mr. Koenig blieb sitzen, daher tat ich es ihm gleich. Er sagte: »Ich weiß, dass Sie wegen dem Fall Khalil frustriert sind, und wir alle teilen Ihre Enttäuschung.«
    »Das ist schön. Aber trotzdem ist es mein Frust.«
    »Und natürlich haben Sie ein persönliches Interesse an dem Fall. Sie sind auf einen Abschluss aus.«
    »Auf Rache.«
    »Was auch immer. Ich weiß, dass Sie von dem Tod der Männer und Frauen, die mit Ihnen an dem Fall gearbeitet haben, tief betroffen waren. Kate sagte, Sie könnten allem Anschein nicht fassen, dass Ted Nash tatsächlich tot ist.«
    »Äh ... was?«
    »Sie sagte, Sie wollen es nicht wahrhaben. Das ist ganz normal, wenn ein guter Kollege stirbt - durch dieses Negieren kann man sich dagegen verwahren, dass einem so etwas auch passieren kann. Das ist ein Bewältigungsmechanismus.«
    »Yeah ... na ja ... ich ...« - eigentlich ist es mir scheißegal.
    »Kate und Ted waren gute Freunde, wie Sie vermutlich wissen, aber sie hat es geschafft, über ihre Trauer hinwegzukommen.«
    Allmählich wurde ich ein bisschen stinkig, und da ich den Eindruck hatte, dass das alles völlig belanglos war, wusste ich, dass Koenig mich absichtlich ärgern wollte, weil ich ihn geärgert hatte. Eine kleine Vergeltung vom coolen Jack. »Ehrlich gesagt«, sagte ich zu ihm, »konnte ich Ted Nash überhaupt nicht leiden, und als ich hörte, dass er tot war, war ich mit der Trauerarbeit nach etwa zwei Sekunden fertig. Worauf also wollen Sie hinaus?«
    Ein schmales Lächeln spielte um seine Lippen, dann war es wieder verschwunden, und er sagte: »Ich glaube, ich bin etwas abgeschweift. Die Sache ist die - wenn Sie zurückkehren, werden wir das Spezialteam wieder aufstellen und unsere Anstrengungen im Fall Khalil verdoppeln.«
    »Okay. Das ist die Karotte. Richtig?«
    »Das ist die Karotte. Der Jemen ist der Anschiss. Werden Sie sich darüber klar, John.«
    »Ich bin mir darüber im klaren.«
    »Bleiben Sie im Team, spielen Sie mit, dann werden Sie einen weiteren Treffer landen. Wenn Sie das Team verlassen, werden Sie nie wieder zum Zug kommen.«
    »Guter Vergleich. Und Sie haben recht. Der Fall Khalil ist wichtiger als die Suche nach irgendwelchen Phantombeweisen zu TWA 800.« Und weil es stimmte, fügte ich hinzu: »Ich verstehe, weshalb Sie hier der Verantwortliche sind. Sie sind sehr gut.«
    »Das bin ich. Aber so was hört man immer gern.«
    Ich wartete darauf, dass er mir sagte, wie klasse ich wäre, aber das tat er nicht. »Haben Sie denn kein Problem damit, wenn Sie die mögliche Existenz eines Videos einfach so ignorieren?« fragte ich ihn.
    Er starrte mich eine Zeitlang an, dann sagte er: »Ich habe kein Problem damit. Ich erkläre Ihnen, dass es nicht existiert, aber selbst wenn so wäre, ginge es Sie nichts an. Ich hoffe, das ist Ihnen klar.«
    »Durchaus.«
    Er stand auf und geleitete mich zur Tür. »Die Arbeit mit den Agenten im Jemen wird Ihnen Spaß machen«, sagte er. »Das ist ein hochklassiges Team.«
    »Ich freue mich darauf, meinen Beitrag zum Gelingen dieser Mission leisten zu dürfen. Ich wäre gern bis Labor Day zurück.«
    »Die Erfordernisse dieser Mission haben Vorrang. Aber das ließe sich machen.«
    »Gut. Ich unterrichte nämlich am John Jay.«
    »Das weiß ich. Wir wollen doch keine unnötigen Härtefälle schaffen.«
    »Nur die nötigen Härtefälle.«
    »Wir alle sind Soldaten im Kampf gegen den globalen Terrorismus.« »Und auch im Krieg wider den Islamischen Dschihad.«
    Ohne auf mein flüssiges Englisch und Arabisch einzugehen, sagte er: »Der Jemen gilt als feindliches Ausland. Sie müssen sehr vorsichtig sein. Sie haben noch eine große Zukunft vor sich, und wir möchten nicht, dass Ihnen irgendetwas zustößt. Kate ebenso wenig, dessen bin ich mir sicher. Sie müssen in der Rechtsabteilung wegen Ihres Letzten Willens vorsprechen, bevor Sie aufbrechen. Und Sie müssen Rechtsvollmacht erteilen, für den

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