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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Sparkonto, meine Kreditkarten und mein Gehalt?«
    »Ganz recht.«
    »Was ist, wenn ich ein Jahr später wieder auftauche und feststelle, dass ich pleite bin?«
    Sie lachte.
    Ich bin noch nicht so sehr daran gewöhnt, verheiratet zu sein, und dies war der Augenblick der Wahrheit. »Wen hat meine Frau genommen?« fragte ich die junge Anwältin.
    »Sie ist noch nicht hier gewesen.«
    »Aha ... na schön, meine Frau.«
    Sie trug Kates Namen in das Dokument ein, ich unterschrieb es, und dann wurde es an Ort und Stelle beglaubigt.
    Wir ackerten uns noch durch etlichen anderen Krempel, bis sie schließlich sagte: »Das war's in etwa. Eine gute Reise. Schauen Sie bei mir vorbei, wenn Sie zurückkommen.«
    »Ich schicke Ihnen eine Ansichtskarte, wenn ich gekidnappt werde.«
    Kate und ich beschlossen, nicht gemeinsam zu gehen, deshalb verabredeten wir uns für 18 Uhr im Ecco. Ich war zuerst da, und wie immer war der Laden voller Anwälte, hauptsächlich Strafverteidiger, die einander nur ausstehen können, wenn sie betrunken sind.
    Ich bestellte mir einen doppelten Dewar's pur und legte gleich gut los. Am anderen Ende der Bar stand eine hübsche Frau, und es dauerte eine Weile, bis mir klar wurde, dass es meine Ex mit neuer Frisur und Haarfarbe war. Robin und ich gingen auf Blickkontakt, sie lächelte, hob ihr Glas, und wir prosteten uns zu. Tatsache ist, dass wir bei den seltenen Gelegenheiten, wenn wir uns sprechen oder begegnen, nach wie vor gut miteinander auskommen. Sie winkte mich zu sich, aber ich schüttelte den Kopf und bestellte mir noch einen Doppelten.
    Ein paar Männer und Frauen von der NYPD-Seite im sechsundzwanzigsten Stock kamen herein, darunter auch Harry Muller, und ich gesellte mich zu ihnen. Dann trafen ein paar FBI-Kumpel von Kate ein, daher vermutete ich, dass das hier eine kleine Abschiedsparty sein sollte.
    Kate traf mit zwei Kolleginnen ein, und 18.30 Uhr waren etwa fünf Leute von der ATTF in dem Lokal, darunter auch Jack Koenig, der sich nie die Gelegenheit entgehen lässt zu zeigen, was für ein prima Kerl er gern sein möchte.
    Koenig hielt eine kleine Ansprache, die im Lärm der Bar kaum zu verstehen war, aber ich schnappte die Worte »Pflicht«, »Engagement« und »Opferbereitschaft« auf. Vielleicht übte er für meinen Nachruf.
    Robin, die mehr Mumm hat als die meisten Männer, kam her und stellte sich einigen meiner Kollegen vor, dann gesellte sie sich zu mir, und wir warfen uns einen Handkuss zu. »Jemand hat gesagt, dass du in den Jemen gehst«, sagte sie.
    »Bist du dir sicher? Mir hat man was von Paris gesagt.«
    Sie lachte. »Du hast dich nicht verändert.«
    »Warum an etwas Vollkommenem rumpfuschen.«
    Kate schlug sich zu mir durch, und ich sagte: »Robin, das ist meine Frau Kate.«
    Sie schüttelten sich die Hand, und Kate sagte: »Freut mich sehr, Sie kennenzulernen.«
    Robin erwiderte in aller Aufrichtigkeit: »Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen.«
    Sie plauschten ein bisschen, und ich wollte eigentlich irgendwo anders sein. Robin fragte Kate: »Haben Sie das Apartment umgestaltet?«
    »Noch nicht«, erwiderte Kate. »Ich bin damit beschäftigt, John umzugestalten.«
    Beide kicherten tüchtig darüber. Warum konnte ich bloß nicht lachen?
    »Wo ist dein Boss?« fragte ich Robin.
    Sie warf mir einen kurzen Blick zu und erwiderte: »Macht Überstunden. Er trifft sich mit mir hier zum Abendessen. Habt ihr Lust, uns Gesellschaft zu leisten?“
    »Als ihr beide Überstunden gemacht habt, hast du mich nie gefragt, ob ich euch Gesellschaft leisten möchte. Gibt's einen besonderen Anlass?«
    »Du hast ebenfalls Überstunden gemacht«, erwiderte sie kühl. »Na dann, eine gute Reise und kommt heil wieder.« Sie drehte sich um und ging wieder ans andere Ende der Bar.
    »Du hättest nicht gleich so rüde werden müssen«, sagte Kate.
    »Ich bin eben nicht allzu kultiviert. Okay, gehen wir.«
    »Noch eine Viertelstunde. Das gebietet die Höflichkeit.« Sie ging weg und stürzte sich ins Getümmel.
    Koenig brach zuerst auf, wie immer, gefolgt von den meisten FBI-Leuten, die nur wegen Kate erschienen waren und nicht zu lange mit den Cops rumhängen wollten.
    David Stein kam zu mir und sagte: »Sie haben die richtige Wahl getroffen.«
    »Angesichts meiner Möglichkeiten hatte ich gar keine Wahl.«
    »Doch, die hatten Sie, und Sie haben sich entschieden. Wenn Sie zurückkommen, haben Sie eine reine Weste und sogar noch ein paar Sporen in der Tasche. Sie müssen sich wieder um den Fall Khalil

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