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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Freunden vorfuhr. Aber ich musste Jill Winslow auch eine Dekompressionspause lassen.
    Sie schien nachzudenken, dann fragte sie mich: »Wieso hat es fünf Jahre gedauert?« »Ich bin gerade auf den Fall gestoßen.«
    Sie nickte und sagte: »Als ich hörte, dass der Fall abgeschlossen ist, war ich etwas erleichtert - aber ich hatte auch ein schlechtes Gewissen. Wann wurde der Fall wiederaufgenommen?«
    Genaugenommen vor etwa einer Stunde, aber ich sagte: »Durch den fünften Jahrestag im Juli ist wieder ein gewisses Interesse daran erwacht.«
    »Ich verstehe. Hätten Sie Lust, mit mir in die Kirche zu gehen?« fragte sie.
    »Äh ... eigentlich gern. Aber leider muss ich mich auf den Weg machen. Können Sie das Video auf irgendeine Weise kopieren?« fragte ich sie.
    »Genauso, wie ich es beim ersten Mal kopiert habe - aber umgekehrt«, erwiderte sie. »Vom Videorecorder auf die Videokamera. Sind Sie technisch unbedarft?«
    »Schlimmer als das.« Ich stand auf und sagte: »Machen wir eine Kopie.«
    Sie stand ebenfalls auf, und wir gingen in die Küche, wo ich mir das Polizeifunkgerät schnappte, und kehrten dann ins Wohnzimmer zurück.
    Sie ging in eine große Abstellkammer voller Brettspiele und anderer Gegenstände zum Zeitvertreib und kam mit einer Videokamera zurück, die sie zum Fernseher trug und auf den Boden legte.
    Ich bot ihr meine Hilfe an, aber sie sagte: »Nehmen Sie einfach Platz, wenn Sie wollen, dass es etwas wird.“
    Ich hatte nicht die Absicht, Platz zu nehmen, während sie mit dem Beweismaterial des Jahrhunderts herummurkste, deshalb kniete ich mich vor Fernseher und Videorecorder. Ich sah zu und stellte Fragen, als sie Videorecorder und Kamera durch ein langes Kabel miteinander verband, das, wie sie erklärte, zur Ton- und Bildübertragung diente. Sie sah, dass ich Ein Mann und eine Frau zurückgespult hatte, drückte auf den Aufnahmeknopf der Kamera, dann auf die Wiedergabetaste des Videorecorders und sagte: »Das Video im Videorecorder wird jetzt auf die Minikassette in der Kamera überspielt.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ich bin mir sicher. Soll ich Ihnen die Minikassette auf dem Fernseher abspielen?«
    »Nein. Ich vertraue Ihnen.«
    Sie kniete immer noch neben mir und sagte: »Das sollten Sie auch. Ich hätte das schon vor fünf Jahren löschen können. Ich hätte Ihnen sagen können, dass es nicht existiert. Ich habe es Ihnen vorgespielt.« Und sie fügte hinzu: »Und ich vertraue Ihnen.«
    »Gut. Wie lange dauert das?« fragte ich sie.
    »Genauso lange wie die Originalaufnahme selbstverständlich, rund vierzig Minuten. Möchten Sie frühstücken?«
    »Nein, danke.« Allmählich wurde ich wieder paranoid, und ich stellte mir vor, dass Nash und Konsorten jeden Moment vor dem Haus vorfuhren. Brauchte ich wirklich eine Kopie von dem Video? »Können wir die Strandszenen vorspulen, bis wir zur Explosion des Flugzeugs kommen?« fragte ich sie.
    »Haben Sie es eilig?« fragte sie.
    »Genaugenommen j a.«
    Sie schaltete den Fernseher ein, worauf das Video auf dem Bildschirm auftauchte. Wir waren bei der Szene, als Mrs. Winslow bei Mr. Mitchell oral zugange war. Ich glaube, ich bin tatsächlich errötet, als ich neben der Dame des Hauses kniete. Aber sie wirkte sonderbar gleichgültig und fragte mich: »Sind Sie sicher, dass ich diesen Teil nicht kopieren soll?«
    »Ich bin mir sicher.«
    Sie drückte auf Vorlauf, und die Action wurde flotter. Nach der Frauenverkostung drückte sie auf Wiedergabe, und das Video lief wieder mit normaler Geschwindigkeit: Man sah Jill Winslow, die sich aufsetzte und sagte: »Ich bin klebrig. Los, wir gehen baden.«
    Sie schaute mich an und fragte: »Ab hier?«
    »Ja.«
    Sie stand auf, und ich erhob mich ebenfalls und warf einen Blick auf meine Uhr, dann auf den Bildschirm, auf dem noch immer das Video zu sehen war. Das Kopieren sollte ab dieser Stelle etwa fünfzehn Minuten dauern.
    »Wieso brauchen Sie zwei Aufnahmen?« fragte sie mich.
    »Ich verliere manchmal Sachen«, erwiderte ich.
    Sie blickte mich an, sagte aber nichts. Sie reichte mir die Fernbedienung und sagte: »Ich möchte mir das Flugzeug nicht ansehen. Sie können sich hinsetzen und es noch mal ansehen, wenn Sie wollen, und wenn es fertig ist - wenn Ein Mann und eine Frau kommen -, drücken Sie auf die Stoptaste hier, dann auf Eject. Ich bin auf dem Patio. Rufen Sie mich, wenn ich Ihnen helfen soll, die Kassette aus der Videokamera zu nehmen.«
    »Ich möchte, dass Sie sich anziehen und mit mir kommen«,

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