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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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besser wiedererkennen als die animierte Darstellung der CIA.
    Ich sah, wie der erste Lichtblitz auftauchte, gefolgt von dem riesigen Feuerball. Ich warf einen Blick auf Jill, die rittlings auf Bud kniete, der sich jetzt aufsetzte und nach hinten schaute. Ich zählte bis vierzig und hörte ein Dröhnen aus den Lautsprechern - ein lauter, dumpfer Explosionsknall, der verhallte, und danach war Stille.
    Wieder klingelte das Telefon, und wieder stand auf der Anruferkennung »Privat«, und wieder schaltete sich nach dem fünften Läuten der Anrufbeantworter an.
    Es war Viertel nach neun, nicht zu früh für einen Anruf von Freunden der Familie, aber dennoch ein bisschen zu zeitig für zwei Anrufe kurz hintereinander.
    Jill und Bud rannten jetzt über den Strand, und ich sah, wie sie sich der Kamera näherten, und diesmal fiel mir auch auf, dass sie zu ihm schaute, als er ihr davonlief. Was dachte sich der Idiot dabei? Wollte er sie am Strand zurücklassen, wenn sie nicht schnell genug lief, sich nicht schnell genug anzog oder ins Fahrzeug stieg, wenn er fertig war? Der Mann war nicht cool und alles andere als tapfer.
    Ich meine, Freunde und Liebhaber schwimmen gemeinsam oder gehen zusammen unter. Ich kannte Jill Winslow nicht mal, und trotzdem saß ich jetzt hier und wartete auf sie, obwohl Ted Nash und Konsorten in den nächsten fünf Sekunden an die Tür klopfen konnten. Sie waren bewaffnet, ich nicht. Und ich hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass sie, wenn sie sahen oder begriffen, was hier vor sich ging, so von Sinnen waren - von stinkig und zum Äußersten entschlossen ganz zu schweigen -, dass sie das Beweismaterial ebenso beseitigen würden wie die beiden Zeugen, die etwas davon wussten. Aber hier saß ich, selbst jetzt noch, da ich den entscheidenden Teil des Videos kopiert hatte, und ich blieb auch sitzen. Es gibt ein Weiterleben nach tödlicher Gefahr, wie ich als Cop erfahren hatte, aber man muss dafür sorgen, dass nicht nur der Körper, sondern auch die Seele überlebt. Wenn nicht, dann ist das Leben, das man fortan führt, nicht lebenswert.
    Ich hörte eine Autotür zuknallen, dann noch eine, und zweimal stockte mir fast das Herz, bis mir klar wurde, dass es aus dem Fernseher kam. Der Bildschirm war jetzt schwarz, und es dürfte noch ungefähr fünf Minuten dauern, bis Jill sagte: »Bud, ich glaube, da ist ein Flugzeug explodiert.« Ich hörte ihre Schritte draußen im Foyer und hielt den Videorecorder an, kniete mich dann neben die Kamera und schaltete sie aus. Ich war selbst überrascht, dass ich dahinterkam, wie man die Minikassette auswarf, die ich in die Hosentasche steckte.
    Jill kam mit einer Reisetasche ins Wohnzimmer und hatte eine schwarze Hose und eine weiße Bluse an. »Ich bin soweit«, sagte sie.
    »Okay. Legen wir wieder alles dahin, wo es war.« Ich reichte ihr die Videokamera, die sie in die Abstellkammer brachte, während ich Ein Mann und eine Frau aus dem Videorecorder nahm und ihn ausschaltete. Ich musterte die Reihe Lämpchen und Tasten, bis ich sicher war, dass niemand feststellen konnte, dass das Gerät benutzt worden war. Ich stand auf, und Jill kam zu mir und reichte mir die Hülle von Ein Mann und eine Frau, die ich über die Videokassette schob und in die Seitentasche meines Blazers steckte. Ich drückte auf den Knopf am Beistelltisch, und die Vorhänge gingen wieder auf.
    »Konnten Sie feststellen, wer gerade angerufen hat?«
    »Es kam von einem Privatanschluss, und es wurde keine Nachricht hinterlassen.«
    »Okay ... ich habe Folgendes vor. Mein Auto ist heiß - es wurde verfolgt. Wir müssen Ihren Wagen nehmen.«
    »Er steht in der Garage. Aber ich muss eine Nachricht für Mark hinterlassen.«
    »Nein. Keine Nachrichten. Sie können ihn später anrufen.«
    Sie rang sich ein Lächeln ab und sagte: »Seit zehn Jahren will ich ihm eine Nachricht auf dem Küchentisch hinterlassen, und jetzt, da ich ihn wirklich verlasse, sagen Sie mir, dass ich ihm keine Nachricht hinterlassen darf?«
    »Schreiben Sie ihm eine E-Mail«, sagte ich. »Gehen wir.«
    Ich nahm ihre Reisetasche und folgte ihr hinaus in einen Flur neben der Küche, wo sie eine Tür öffnete, die in eine Dreifachgarage führte. Zwei Autos standen drin: ein Lexus SUV und ein BMW Z3, ein Kabrio mit offenem Verdeck. »Welchen möchten Sie nehmen?« fragte sie mich.
    Ich erinnerte mich, dass Dom Fanelli gesagt hatte, der BMW wäre auf ihren Namen zugelassen, was wichtig werden könnte, falls Mr. Winslow eine

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