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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Vermisstenanzeige stellte und wir von der Polizei angehalten werden sollten.
    »Den BMW«, sagte ich.
    Ich stellte ihre Reisetasche in den Kofferraum des BMW, und sie fragte: »Möchten Sie fahren?«
    »Erst muss ich mein Auto loswerden. Wo kann ich es hier in der Gegend abstellen?«
    »Wohin fahren wir?« fragte sie.
    »Nach Manhattan.«
    »In Ordnung. Folgen Sie mir einfach. Auf der Cedar Swamp etwa fünf Meilen in südlicher Richtung. Dann sehen Sie auf der rechten Seite ein Hinweisschild auf das SUNY College von Old Westbury. Dort können Sie Ihren Wagen abstellen.«
    »Gut. Lassen Sie den Motor an, aber öffnen Sie das Tor nicht per Fernbedienung.« Ich ging zum Garagentor und schaute durch die Fenster. Ich sah keinerlei Fahrzeuge draußen und drückte auf den Knopf des Garagentors. Als es aufging, trat ich hinaus, und sie stieß rückwärts heraus und schloss mit ihrer Fernbedienung das Tor. Ich reichte ihr die Minikassette aus der Videokamera und sagte: »Die nehmen Sie an sich. Wenn wir getrennt werden, müssen Sie sich mit dem Video an einen sicheren Ort begeben. Zu Freunden, Verwandten, in ein Hotel. Gehen Sie nicht nach Hause. Rufen Sie Ihren Anwalt an, dann die Polizei. Verstanden?«
    Sie nickte, und ich schaute sie an, aber sie wirkte weder ängstlich noch durcheinander, was mich ein bisschen beruhigte. »Klappen Sie das Verdeck hoch, und schließen Sie die Fenster«, sagte ich.
    Sie klappte das Verdeck hoch, als ich in den Ford Taurus stieg und den Motor anließ.
    Ich fuhr hinter ihr die Auffahrt hinab und auf die Quail Hollow Lane.
    So weit, so gut. Aber die Situation konnte jeden Moment kippen, und ich ging die diversen Möglichkeiten und Eventualitäten samt der entsprechenden Notfallpläne durch, falls die Kacke am Dampfen sein sollte.
    Es sah Ted Nash nicht ähnlich, dass er mir viel Spielraum ließ oder am Sonntag freimachte. Aber vielleicht hatte ich ihn härter am Kopf erwischt, als ich dachte, und er lag mit einem Fläschchen Aspirin in einem dunklen Zimmer und versuchte die Sache zu durchschauen. Unwahrscheinlich, aber egal, was er im Moment machte, hier war er jedenfalls nicht.
    Wenn ich gewusst hätte, dass ich Jill Winslow und eine Kopie der Videokassette finden würde, das muss ich im Nachhinein zugeben, hätte ich nicht gezögert, ihn am Strand umzubringen, um genau diese Situation zu vermeiden. Präventivschläge sind okay, wenn man genau weiß, wem oder was man zuvorkommen will.
    Wenn ich Nash und Konsorten jetzt über den Weg lief, hatte ich meiner Meinung nach keine Chance, meinen Fehler wieder auszubügeln, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er die Gelegenheit nutzen würde, um seinen auszubügeln.

48
    Binnen weniger Minuten waren wir auf der Cedar Swamp Road, und ich behielt ständig den Rückspiegel im Auge, aber allem Anschein nach verfolgte uns niemand.
    Allmählich glaubte ich selber, dass ich es geschafft hatte - ich hatte Jill Winslow, das Video, ich hatte den Namen von Bud Mitchell erfahren, und mit etwas Glück hatte ich freie Fahrt nach Manhattan.
    Ich hakte das Polizeifunkgerät von meinem Gürtel, schaltete es ein und hörte eine Weile zu, aber es war so gut wie nichts los, und das, was ich hörte, hatte nichts mit mir zu tun. Ich stellte das Funkgerät wieder ab und nahm mir vor, es Sergeant Roberts bei erstbester Gelegenheit zurückzugeben, was eine Weile dauern konnte.
    Vor mir sah ich den Wegweiser zum College von Old Westbury, bei dem Jill rechts abbog. Ich folgte ihr eine von Bäumen gesäumte Straße entlang auf den Campus des kleinen College, der am Sonntag nahezu menschenleer war. Sie fuhr auf einen Parkplatz, und ich stellte meinen Ford Taurus auf einer freien Bucht ab. Ich holte meine Reisetasche heraus und warf sie in den Kofferraum ihres Autos. »Ich fahre«, sagte ich.
    Sie stieg aus und kam zur Beifahrerseite, während ich mich ans Steuer setzte.
    Der BMW hatte eine Fünfgangschaltung, und mit so was war ich eine ganze Weile nicht mehr gefahren. Mit einem leichten Knirschen, bei dem Mrs. Winslow kurz zusammenzuckte, legte ich den ersten Gang ein.
    Wir stießen wieder auf die Cedar Swamp Road und hielten uns in Richtung Süden. Der BMW fuhr sich traumhaft, und was noch besser war: Er konnte alles abhängen, was sich Nash und Konsorten aus dem Fuhrpark der Regierung besorgt hatten.
    Keine fünf Minuten später sah ich den Wegweiser zum Long Island Expressway, und Jill sagte: »Hier können Sie in Richtung City abbiegen.«
    »Festhalten.«
    Ich fuhr bis

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