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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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nicht, dass sie mit ihrer Kreditkarte bezahlte, weil man die aufspüren konnte, daher erklärte sie, dass sie per Scheck bezahlen wollte, und hinterlegte als Sicherheit einen Abdruck ihrer Kreditkarte. Ich zeigte dem Angestellten an der Rezeption meinen Bundesausweis und fragte nach dem Direktor. Er kam wenige Minuten später, und ich sagte zu ihm und dem Angestellten: »Wir sind inkognito im Auftrag der Regierung unterwegs. Sie werden niemandem sagen, dass Mrs. Winslow hier abgestiegen ist. Falls sich jemand danach erkundigt, rufen Sie in der Suite an. Verstanden?« Sie hatten verstanden und vermerkten es im Computer.
    Keine zehn Minuten später waren wir im Wohnzimmer einer Suite mit zwei Schlafzimmern. Sie entdeckte das größere Schlafzimmer, das sie wortlos für sich beanspruchte.
    »Ich rufe den Zimmerservice an«, sagte sie, als wir im Wohnzimmer standen. »Was möchten Sie?“
    Alles, was ich wollte, war in der Minibar, aber ich sagte: »Bloß Kaffee.«
    Sie griff zum Telefon und bestellte Kaffee und etwas Gebäck.
    »Ist Ihr Mann schon daheim?« fragte ich sie.
    Sie schaute auf ihre Uhr und sagte: »Vermutlich noch nicht.«
    »Okay, Sie müssen zu Hause anrufen und eine Nachricht für Mark hinterlassen. Sagen Sie irgendwas, mit dem Sie andeuten, dass Sie eine Weile von zu Hause wegmüssten, dass Sie mit einer Freundin aufs Land gefahren wären oder irgend so was Ähnliches. Ich möchte nicht, dass er beunruhigt ist und die Polizei anruft. Verstanden?«
    Sie lächelte und sagte: »Er wird nicht beunruhigt sein - er wird schockiert sein. Ich war noch nie von zu Hause weg ... na ja, nicht ohne eine vorher zurechtgelegte Geschichte. Und er wird auch nicht die Polizei anrufen, weil es ihm zu peinlich ist.«
    »Gut. Benutzen Sie Ihr Handy.«
    »Sie sagten doch -«
    »Sie können es etwa fünf Minuten anlassen - höchstens zehn.«
    Sie nickte, holte ihr Handy aus der Handtasche, schaltete es ein und wählte. »Mark, hier ist Jill«, sagte sie. »Ich habe mich heute gelangweilt, und deshalb habe ich beschlossen, in die Hamptons zu fahren und eine Freundin zu besuchen. Kann sein, dass ich über Nacht bleibe. Ruf mich über mein Handy an, wenn du möchtest, und hinterlasse eine Nachricht, aber ich nehme keine Anrufe entgegen.« Und sie fügte hinzu: »Ich hoffe, du hattest einen schönen Morgen beim Golfen mit den Jungs und Bud hat dich nicht wieder genervt.« Sie schaute mich an, lächelte und zwinkerte mir zu. »Tschüss.«
    Mrs. Winslow amüsierte sich eindeutig.
    »War das alles richtig?« fragte sie mich.
    »Bestens.“
    Andererseits, wenn Nash eins und eins zusammenzählte, dann war er jetzt, bald oder später beim Haus der Winslows, und Mr. Winslow bekam eine andere Geschichte zu hören. Und man würde ihn bitten, den Behörden bei der Suche nach seiner abgängigen Frau behilflich zu sein. Aber darüber konnte ich mir jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Ich sagte zu Jill: »Stellen Sie bitte Ihr Handy ab und vergessen Sie nicht, es jedes Mal auszuschalten, wenn Sie es benutzt haben.«
    Sie stellte es ab und steckte es in ihre Handtasche.
    Mrs. Winslow ging in ihr Schlafzimmer, um sich frisch zu machen.
    Es klingelte an der Tür, ich ließ den Typ vom Zimmerservice ein und zeichnete die Rechnung ab. Ich ging ans Fenster und schaute hinaus auf den Central Park.
    Ich kam mir vor wie ein Mann auf der Flucht, was nicht weiter überraschend war, da ich auf der Flucht war. Komischerweise hatte mein ganzes Berufsleben darin bestanden, dass ich andere Leute jagte, die auf der Flucht waren, auch wenn die meisten von ihnen so blöde waren, dass ich nicht viel von ihnen lernen konnte, und schon gar nicht, wie man sich nicht erwischen lässt.
    Aber etwas hatte ich doch gelernt, und ich war nicht blöde, daher standen die Chancen, dass die Herren Nash und Griffith oder irgendjemand anders mich bald fanden, ganz und gar nicht günstig für sie.
    Jill sah aus, als hätte sie sich frisch angemalt und gepudert, als sie wieder ins Wohnzimmer kam, und wir setzten uns an den Esstisch und genehmigten uns Kaffee und Gebäck. Ich hatte Hunger, aber ich verputzte nicht den ganzen Teller mit Süßigkeiten.
    »Ihre Frau kommt morgen zurück?« fragte sie mich.
    »So ist es jedenfalls vorgesehen. Gegen vier Uhr nachmittags.“
    »Wollen Sie sie am Flughafen abholen?«
    »Nein. Ich darf mich nicht an einem vorher vereinbarten Ort blicken lassen.«
    Sie fragte nicht, warum nicht, und ich erkannte, dass sie allmählich kapierte. »Ich lasse sie

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