Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
einen Schritt zu weit vorgewagt hatte.
    »Wenn wir diese Sache weiterverfolgen«, sagte Kate, als spräche sie mit sich selbst, »haben wir nicht mehr viel Zeit, bevor sie uns auf die Schliche kommen.“
    Ich ging nicht darauf ein. »Heim?«
    »Heim.«
    Ich stieß auf die gen Westen führende Auffahrt des Long Island Expressway und fuhr nach Manhattan zurück. Um diese Tageszeit herrschte nur leichter Verkehr, und wir kamen gut voran. Ich ging auf die äußere Spur und beschleunigte ohne Rücksicht auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit.
    Früher war ich derjenige, der Leute verfolgt hatte, aber mein Dasein hatte sich verändert, daher schaute ich in Rück- und Seitenspiegel, scherte dann jählings über zwei Spuren scharf nach rechts und bog an der nächsten Ausfahrt ab.
    Niemand folgte uns.
    Ich fuhr eine Zeitlang die Versorgungsstraße entlang, dann stieß ich wieder auf den Expressway.
    Kate ging nicht direkt auf meine Abschüttelmanöver ein, sagte aber: »Vielleicht sollten wir die Sache sein lassen.«
    Ich erwiderte nichts.
    »Was meinst du?« fragte sie mich.
    »Was springt für mich dabei raus?«
    »Nichts als Ärger.«
    »Das ist ein sehr überzeugendes Argument.“

11
    Wir fuhren eine Weile schweigend dahin, dann sagte Kate: »Was Sidney Siben angeht - ich dachte mir, du solltest die offizielle Version aus erster Hand hören.«
    »Ich weiß deine Fairness zu schätzen. Was soll ich deiner Meinung nach jetzt tun?«
    »Schlaf drüber.«
    »Jetzt?«
    »Nein. Du fährst. Ich schlafe.« Sie kippte den Sitz zurück, streifte die Schuhe ab und schloss die Augen. Frauen können in weniger als zehn Sekunden einschlafen.
    Ein paar Minuten später fuhr ich am Tor des Brookhaven National Laboratory vorbei und sagte laut: »Hey, was sind die sieben Theorien?«
    »Ha...?«
    »Wach auf. Leiste mir Gesellschaft. Wie lauten die sieben Theorien?«
    Sie gähnte und sagte: »Erste Theorie ... freundliches Feuer ... in dieser Nacht fanden See- und Luftmanöver des Militärs statt ... Angeblich wurde eine Zieldrohne gestartet ... die Rakete hat die Drohne verfehlt und versehentlich die 747 aufs Korn genommen ... beziehungsweise die Drohne selbst hat das Flugzeug getroffen ... unwahrscheinlich. Zu viele Zeugen an Bord der Schiffe.«
    »Okay. Theorie zwo.«
    »Theorie zwei. Elektromagnetische Schwingungen ... bei Militärmanövern entstehen starke elektromagnetische Felder, die ein Flugzeug theoretisch erfassen können ... erklärt den Lichtschweif nicht.“
    »Drei.«
    »Drei. Ein ausländisches Unterseeboot, das unter Wasser eine Rakete abgeschossen hat.«
    »Was ist gegen diese Theorie einzuwenden?«
    »Geh zurück zu Theorie eins. Militärmanöver in dieser Gegend, einschließlich Übungen zur U-Boot Abwehr ... folglich wäre ein ausländisches U-Boot nicht unbemerkt entkommen.«
    »Was ist mit unseren U-Booten?«
    »Das gehört zu Theorie eins. Theorie vier. Ein Meteorit oder Weltraumschrott. Möglich, aber nicht wahrscheinlich. Wo sind wir?«
    »Bei fünf.«
    »Fünf. Das ist die Methangasblase. Ein natürlich vorkommendes, unsichtbares Gas, das vom Meeresboden aufstieg und durch die Triebwerke der 747 entzündet wurde. Sehr abgedreht. Stimmt nicht mit den Spuren überein. Und dann wäre da noch Theorie sechs, der Plasma-Todesstrahl. Brookhaven National Laboratory. So albern, dass etwas dran sein könnte. Aber Brookhaven sagt nein.«
    »Sieben.«
    »Sieben. Die Frachtluke der 747 ... einige Spuren deuten darauf hin, dass sie vor der Explosion abgeplatzt ist, was einen jähen Druckabfall verursacht haben könnte, der wiederum die Kettenreaktion auslöste, die zu der Explosion führte. Aber höchstwahrscheinlich erfolgte die Explosion zuerst. Gute Nacht.«
    »Moment. Was ist mit einer Terroristen-Rakete?«
    »Das ist ein Kapitel für sich.«
    »Okay. Aber ich muss ständig dran denken, was dein Freund Sidney gesagt hat. Warum sollte man ein Flugzeug so weit vom Flughafen entfernt abschießen? Und warum sollte die Regierung einen Terroranschlag vertuschen wollen? Bei einem Terroranschlag auf hoher See wären alle aus dem Schneider, man spart Millionen an Versicherungsansprüchen, von den Millionensummen für das Umrüsten des mittleren Treib Stofftanks ganz zu schweigen. Verdammt, wenn es sich um eine Verschwörung von Seiten der Regierung handelt, sollte es darum gehen, einen Terroranschlag zu erfinden, statt den Leuten weiszumachen, es wäre ein technischer Defekt gewesen. Es sei denn, die Regierung wollte keine Panik

Weitere Kostenlose Bücher