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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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zu entdecken, wenn sie Übles im Sinn haben.
    Ich sage das, weil ich das Gefühl hatte, dass man mich auf dem Kieker hatte, wie wir Cops sagen. Ich hatte möglicherweise noch vierundzwanzig Stunden Zeit, bis die Kacke am Dampfen war. Vielleicht aber auch nur vierundzwanzig Sekunden.

24
    Mr. Rosenthal geleitete mich zu einer Tür unter der großen Treppe, die er mit einem Schlüssel aufsperrte. Wir stiegen in den Keller hinab, der dunkel und dumpfig war.
    »Weinkeller und Aktenablage«, erklärte er.
    »Sehen wir uns zuerst den Weinkeller an.«
    Er kicherte über meinen ersten Witz an diesem Nachmittag, was meinen guten Eindruck von ihm noch verstärkte.
    Er schloss eine weitere Tür auf und schaltete eine Reihe Neonröhren ein, die einen großen Raum mit niedriger Decke ausleuchteten, der voller ordentlich in Reih und Glied aufgebauter Regale und Aktenschränke stand. »Sie möchten die Akte von Christopher Brock?« fragte er mich.
    »Bitte.«
    Er ging zu einer Reihe Aktenschränke und zog eine mit A-D gekennzeichnete Schublade heraus, blätterte dann die Akten durch und sagte: »Hier sind die Akten über alle ehemaligen Büro- und Verwaltungskräfte ... mal sehen ... Ich lege Wert darauf, dass sie streng alphabetisch geordnet sind ... B-R-0 ... vielleicht...«
    In der Schublade waren nur etwa zwei Dutzend Akten, und wenn er bislang noch nicht auf Christopher Brock gestoßen war, würde er ihn nie finden.
    Mr. Rosenthal trat zurück und sagte: »Das ist ja seltsam.«
    Eigentlich nicht. Die gute Nachricht war, dass Christopher Brocks Akte an der Federal Plaza 26 war. Die schlechte war, dass ich sie niemals sehen würde. »Was ist mit Roxanne Scarangello?« fragte ich.
    Mr. Rosenthal, der wegen der fehlenden Akte immer noch verdutzt wirkte, ging nicht darauf ein. »Das studierte Zimmermädchen?« hakte ich nach. »Oh ... ja. Folgen Sie mir.«
    Ich folgte ihm zu einer Reihe von Aktenschränken mit der Aufschrift »Ehem. Zeit- und Saisonkräfte«, wo er eine mit S-U gekennzeichnete Schublade aufzog. »Roxanne Scarangello ... sollte hier sein ...«
    Ich half Mr. Rosenthal bei der Durchsicht des dicht vollgepackten Aktenkastens. Zweimal. »Sind Sie sich sicher, dass der Name stimmt?« fragte ich ihn.
    »Ja, Sie war zwei oder drei Sommer hier. Nettes Mädchen, klug, hübsch.«
    »Tüchtig.«
    »Ja. Tja, anscheinend kann ich ihre Akte nicht finden. Verdammt. Ich bin ein Pedant, was Akten angeht. Wenn ich sie nicht selbst ablege, wird das nicht richtig gemacht.«
    »Wäre es möglich, dass das FBI die Akten an sich genommen und vergessen hat, sie zurückzugeben?«
    »Nun ja, sie haben sie an sich genommen, aber sie haben alles fotokopiert und die Akten zurückgebracht.« »Zu wem?«
    »Ich ... ich bin mir nicht ganz sicher. Ich glaube, direkt hierher. Sie müssten die Fotokopien dieser Akten in Ihrer Dienststelle haben«, sagte er zu mir.
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Können Sie mir die Kopien schicken?«
    »Selbstverständlich.« Ich fragte ihn: »Haben Sie irgendwelche Personaldaten auf Ihrem Computer abgespeichert.«
    »Inzwischen ja«, erwiderte er, »aber damals noch nicht. Deswegen führen wir diese Archive weiter. Außerdem bin ich der Überzeugung, dass man Akten schwarz auf weiß vorliegen haben sollte, nicht auf Computer gespeichert«, fügte er hinzu.
    »Ich auch«, erwiderte ich. »Okay, wie sieht's mit Lucita Gonzalez Perez aus?«
    Er ging zu einem E-G gekennzeichneten Aktenschrank, und wir schauten nach, aber Lucita war nicht da. Wir versuchten es unter P, aber da war sie auch nicht.
    »Offenbar haben Ihre Kollegen die Akten entweder falsch eingeordnet, oder sie haben vergessen, die Unterlagen über Brock, Scarangello und Gonzalez Perez zurückzubringen.«
    »Offenbar. Ich werde das in meiner Dienststelle überprüfen. Ist Mrs. Morales heute da?« fragte ich ihn. »Jawohl.« »Können Sie sie hierherbitten?«
    »Ja doch.« Er holte ein kleines Funkgerät aus seiner Hosentasche und rief seine Assistentin an. »Susan, schicken Sie Mrs. Morales bitte in den Aktenraum. Danke.«
    »Möchten Sie den Weinkeller sehen?« fragte mich Mr. Rosenthal.
    »Nein. War bloß ein Witz. Eigentlich trinke ich gar keinen Alkohol.« »Möchten Sie noch irgendwelche anderen Akten sehen?«
    »Klar.« Mr. Rosenthal war ein Aktenfanatiker, was gut für jeden Ordnungshüter war, der hier vorbeischaute. Und er war mir gegenüber hilfsbereit, obwohl meine Kollegen vor fünf Jahren seine Akten geplündert hatten.
    Ich zog aufs

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