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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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wieder auf und ging zu den Vorhängen rechts neben dem Kamin. »Haben Sie was dagegen?«, sagte ich und zog sie auf. Dort befand sich in der Tat eine doppelte Glastür, die auf eine dunkle Terrasse führte.
    Ich kehrte zu meinem Sessel zurück, setzte mich und stellte fest: »Eine schöne Aussicht.«
    Madox gab keinen Kommentar dazu ab.
    Im Grunde genommen waren wir nach allen Seiten abgeschert, und ich war davon überzeugt, dass Bain Madox als ehemaliger Infanterieoffizier unsere Sorge bezüglich des Schussfelds zu würdigen wusste.
    »Wollen Sie Ihre Jacken ablegen?«, fragte uns Madox.
    »Nein, danke«, erwiderte Kate. »Ich friere immer noch ein bisschen.«
    Ich antwortete nicht, bemerkte aber, dass er seinen Blazer nicht auszog - vermutlich aus dem gleichen Grund, aus dem wir unsere Jacken anbehielten. Ich sah keine Ausbuchtung, wusste aber, dass er irgendwo eine Wumme hatte.
    Ich musterte das Zimmer. Es ähnelte eher einer Art Herrenclub als einer Jagdhütte in den Adirondacks. Am Boden lag ein teuer aussehender Perserteppich, dazu jede Menge Mahagoni, grünes Leder und auf Hochglanz poliertes Messing. Nirgendwo war ein totes Tier zu sehen, und ich konnte nur hoffen, dass es auch dabei blieb.
    »Dieser Raum ist genauso ausgestattet wie ein Zimmer in meinem Apartment in New York, das ich wiederum einem Londoner Club nachempfunden habe«, sagte Madox.
    »Ist das nicht ein bisschen verwirrend, wenn man ein paar intus hat?«, erkundigte ich mich.
    Er lächelte höflich und erwiderte: »Nun denn, bringen wir ein paar dienstliche Angelegenheiten hinter uns.« Er wandte sich an mich. »Ich habe den Dienstplan meiner Sicherheitskräfte, soweit sie übers Wochenende hier waren, und werde zusehen, dass Sie ihn vor Ihrem Aufbruch erhalten.«
    »Gut. Und Ihr Hauspersonal?«
    »Ich habe eine vollständige Liste des Personals, das am Wochenende gearbeitet hat.«
    »Und das Wachbuch und die Videokassetten?«
    Er nickte. »Alles für Sie kopiert.«
    » Großartig.« Damit blieb nur noch die heikle Frage nach seinen reichen und berühmten Wochenendgästen übrig. »Was ist mit der Auflistung Ihrer Hausgäste?«
    »Darüber muss ich noch nachdenken.«
    »Was gibt's da groß nachzudenken?«
    »Nun ja, die Namen dieser Menschen gehen natürlich nicht jeden etwas an.« Und er fügte hinzu: »Deswegen, nehme ich an, hat die Regierung Mr. Muller hergeschickt, um sich diese Namen auf ... auf Umwegen zu beschaffen. Und jetzt wollen Sie, dass ich sie freiwillig preisgebe.«
    »Harry Muller ist tot«, erinnerte ich ihn, »und hier handelt es sich um eine Ermittlung wegen seines Todes.« Und ich fügte hinzu: »Heute Nachmittag haben Sie gesagt, Sie würden uns die Namen vorlegen.«
    »Ich bin mir dessen bewusst und habe meinen Anwalt angerufen, der sich noch heute Abend bei mir melden wird. Wenn er sagt, dass ich die Namen nennen soll, werde ich Ihnen die entsprechende Liste noch heute Abend aushändigen.«
    »Wenn nicht, könnten wir diese Auskunft auch unter Strafandrohung erzwingen«, sagte Kate.
    »Das wäre vielleicht am besten«, erwiderte Madox. »Dann wäre ich gegenüber meinen Gästen aus dem Schneider«, erklärte er.
    Im Grund genommen war das alles nur Quatsch, damit wir dachten, er müsste sich die Sache ernsthaft überlegen. Das Einzige, worüber er unterdessen wirklich nachdachte, war sein ELF-Signal in die Sandlande - und wie er Corey und Mayfield am besten in den Holzhäcksler kriegte.
    »Mein Anwalt sagte mir, dass die Bundesregierung für ein Tötungsdelikt auf staatlichem Grund und Boden nicht zuständig ist«, teilte er uns mit.
    Das überließ ich Kate, die ihrerseits sagte: »Falls sich aus dieser Ermittlung eine Anklage wegen Mordes ergeben sollte, wird sie natürlich vom Staat New York erhoben werden. Unterdessen ermitteln wir wegen des Verschwindens eines Bundesagenten, seiner möglichen Entführung, was eine Straftat im Sinne der Bundesgesetze ist, wie auch eines Angriffs auf den Agenten in Tateinheit mit Körperverletzung.« Sie fragte Madox: »Möchten Sie, dass ich mit Ihrem Anwalt spreche?«
    »Nein. Ich bin davon überzeugt, dass die Regierung der Vereinigten Staaten heutzutage zu jeder Straftat ein passendes Bundesgesetz finden wird, unachtsames Überqueren der Straße eingeschlossen.«
    »Ich glaube, diese Sache ist ein bisschen schwerwiegender«, erwiderte Special Agent Mayfield.
    Madox ging nicht darauf ein, daher wechselte ich das Thema, damit sich alle wieder beruhigten. »Guter Scotch.«
    »Danke.

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