John Corey 04 - Operation Wildfire
Erinnern Sie mich daran, dass ich Ihnen eine Flasche mitgebe, bevor Sie gehen.« Er wandte sich an Kate. »Nicht viele Frauen mögen Single Malt.«
»An der Federal Plaza 26 zähle ich einfach zu den Jungs.«
Er lächelte sie an und entgegnete: »Ich glaube, die Leute an der Federal Plaza 26 brauchen eine Brille.«
Der gute alte Bain. Ein echter Mann und Frauenschwarm. Ein richtiger psychopathischer Charmeur.
Jedenfalls war Madox offenbar der Meinung, wir hätten das Dienstliche hinter uns, und versuchte Ms. Mayfield weiter zu bezirzen. »Und wie war Ihr Jodelkurs?«
Kate wirkte ein bisschen verdutzt, deshalb sprang ich ein. » Yogakurs.«
»Oh ...«, sagte Mr. Madox. »Ich dachte, Sie hätten Jodelkurs gesagt.« Er gluckste und gestand Kate: »Meine Ohren sind nicht mehr so, wie sie mal waren.«
Kate warf mir einen kurzen Blick zu. »Der Kursus war hervorragend.«
»Wie gefällt es Ihnen im Point?«, fragte Madox.
»Es ist sehr hübsch.«
»Ich hoffe doch, Sie bleiben zum Abendessen. Ich habe Mr. Corey versprochen, dass ich etwas Besseres anbieten kann als Henri.«
»Wir hatten eigentlich vor, zum Abendessen zu bleiben«, erwiderte Kate.
»Gut. Da sonst niemand hier ist und es auch keiner erfahren kann, dürfen Sie auch gern über Nacht bleiben.«
Ich wusste nicht, ob das auch für mich galt, erwiderte aber: »Wir kommen möglicherweise darauf zurück.«
»Gut. Es ist ein weiter Weg zum Point - vor allem, wenn man etwas getrunken hat, wobei Sie sich sehr zurückhalten.« Er lächelte mich an und ritt weiter auf dem Thema herum. »Außerdem fahren Sie einen Wagen, mit dem Sie nicht vertraut sind.« Ich ging nicht darauf ein.
»Mal sehen«, fuhr er fort. »Gestern hatten Sie einen Taurus, heute Morgen einen Hyundai, und heute Abend haben Sie Rudys Kleinbus. Haben Sie etwas gefunden, das Ihnen gefällt?«
Ich hasse Klugscheißer, es sei denn, es handelt sich um meine Wenigkeit. »Ich wollte Sie gerade fragen, ob Sie mir einen Jeep leihen können«, sagte ich zu ihm.
Er antwortete nicht, sondern erkundigte sich: »Warum wechseln Sie so oft das Fahrzeug?«
»Wir sind auf der Flucht vor dem Gesetz«, erwiderte ich wahrheitsgemäß, um ihn zu verwirren.
Er grinste.
»Wir hatten mit unseren beiden Mietwagen eine Panne«, sagte Kate.
»Ach. Nun ja, ich bin davon überzeugt, dass man Ihnen einen anderen gegeben hätte - aber es war schön von Rudy, dass er Ihnen seinen Kleinbus geliehen hat.« Er kam wieder auf die Ermittlung zu sprechen. »Ich habe ein paar Erkundigungen eingeholt und erfahren, dass man in der Sheriff-Dienststelle noch nichts von diesem mutmaßlichen Mord erfahren hat. Dort behandelt man die Sache nach wie vor als einen Unfall«, teilte er mir mit.
»Für diese Ermittlung sind der Bund und der Staat zuständig, nicht die hiesige Polizei«, bemerkte ich. »Worauf wollen Sie hinaus?«
»Auf gar nichts. War nur eine Feststellung.«
»Ich glaube, die Frage der Zuständigkeit sollten Sie in diesem Fall den Vertretern des Gesetzes überlassen.«
Er antwortete nicht, schien sich aber über die Zurechtweisung nicht zu ärgern. Offensichtlich wollte er uns kundtun, dass er mehr wusste, als er wissen sollte - womöglich sogar, dass Detective Corey und FBI-Agentin Mayfield nicht in engem Kontakt mit ihren Kollegen standen und es auch dabei belassen wollten, weshalb sie alle zwölf Stunden das Fahrzeug wechselten.
Ich hatte keine Ahnung, ob Madox das genau wusste, aber er wusste hundertprozentig, dass wir im Umkreis von zehn, fünfzehn Meilen niemanden per Handy angerufen hatten.
Folglich saßen wir etwa eine Minute lang reglos da, während die Holzkloben loderten und die Kristallgläser im Feuerschein funkelten, dann sagte Madox zu Kate: »Ich habe Mr. Corey mein Beileid ausgesprochen und möchte das Ihnen gegenüber ebenfalls tun. War Mr. Muller auch ein Freund von Ihnen?«
»Er war ein lieber Kollege«, erwiderte Kate.
»Nun ja, es tut mir aufrichtig leid. Und ich bin tief betroffen, dass Mr. Corey glaubt, jemand von meinen Sicherheitskräften könnte etwas mit Mr. Mullers Tod zu tun haben.«
»Das glaube ich auch. Apropos betroffen - können Sie sich vorstellen, wie betroffen Detective Mullers Kinder sind, wenn sie erfahren, dass ihr Vater tot ist und wahrscheinlich ermordet wurde.« Sie schaute unseren Gastgeber an.
Madox schaute sie ebenfalls an, antwortete aber nicht.
»Und die übrigen Angehörigen«, fuhr Kate fort. »Dazu die Freunde und Kollegen. Wenn es um einen Mord geht,
Weitere Kostenlose Bücher