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John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

Titel: John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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Starterlaubnis erteilt? «
    »Die Flugnummer wurde erst heute verschickt. Die NSA hat sie vor zwei Stunden abgefangen.« Dabei deutete Shafer auf den Zeitaufdruck der E-Mail. »Da war das Flugzeug bereits in der Luft.« Dann gab er ihr ein weiteres Dokument: die Passagierliste des Flugs mit dreihundertsieben Namen. Das Flugzeug war also nicht voll ausgebucht.
    »Wie viele Übereinstimmungen?«, fragte Exley. Wie viele Passagiere dieses Fluges trugen Namen, die sich auf der Watchlist des Terrorist Threat Integration Centers wiederfanden?
    »Zwei. Vielleicht drei. Sie wissen ja, wie das ist.«
    Das wusste sie nur zu gut. Für die meisten arabischen Namen gab es auf Englisch mindestens ein Dutzend Schreibweisen. Mohammed Abdul Lattif. Mohamad Abdullattif. Mohamed Abdullatif. Muhammad Abdul Laitef. Die NSA hatte noch kein vernünftiges System entwickelt, das alle möglichen Schreibweisen abdeckte, ohne dass die Liste zu lang wurde, um sie zielgerichtet einzusetzen.
    Dazu kam, dass im Lauf der Jahre jede Agentur ihre eigene Watchlist erstellt hatte. Nun zählte es zu den wichtigsten Aufgaben des Threat Centers, all diese Listen zu einer einzigen zusammenzufassen. Aber auch dieses Projekt war nicht glatt über die Bühne gegangen, wie so viele andere
im Krieg gegen den Terrorismus. Die Agenturen hantierten unterschiedliche Geheimhaltungsklassen und Aufnahmekriterien für ihre Informationen. Einige benützten auch Fotos und Fingerabdrücke, sofern sie ihnen zur Verfügung standen, während andere darauf verzichteten. Deshalb konnte bisher erst die Hälfte der Namen auf den einzelnen Listen zusammengefügt werden.
    Wieder deutete Shafer mit dem Finger. »Sticht einer der Namen heraus?«
    »Ich sehe sie mir noch an«, gab sie zurück. Jim Bates … nein … Edward Faro … unwahrscheinlich.
    Was bei all den Bemühungen um Zusammenarbeit ungesagt blieb, war die Tatsache, dass die einzelnen Regierungsabteilungen, einschließlich der CIA, im Grunde nicht mit allen Informationen herausrücken wollten. So wollte die CIA gewiss nicht zugeben, dass sie mehrere Männer scharf im Auge hielt, die dem FBI als vertrauenswürdige Informanten dienten. Würden die Namen dieser Spitzel nun auf einer kombinierten Liste aufscheinen, könnten die Beamten des FBI diesen Personen »versehentlich« die Information zukommen lassen, dass sie unter Beobachtung standen. Die historischen Spannungen zwischen den beiden Agenturen waren so groß, dass selbst der gemeinsame Kampf gegen den Terrorismus sie nicht vollständig überwinden konnte.
    In düsteren Augenblicken fragte sich Exley, ob diese Watchlist nicht nur bürokratische Rückendeckung war. Welcher Flugzeugentführer oder Selbstmordattentäter wäre wohl dumm genug, ein Ticket auf seinen richtigen Namen zu buchen? Bis darauf, dass die Attentäter des 11.9. genau das getan hatten. Auch die Al-Quaida war nicht immer genial.
    Sie konzentrierte sich wieder auf die Liste. Yusuf Hazalia … vermutlich musste er sich mittlerweile einige schräge
Blicke gefallen lassen … David Kim … kein Problem, außer wenn er aus Nordkorea kam … Mohammed al-Nerzi. Augenblicklich hielt sie inne.
    »Al-Nerzi. Bei dem Namen läutet eine Glocke«, sagte sie.
    »Der Computer hat ihn auch herausgepickt«, erwiderte Shafer.
    »Haben nicht die Ägypter vor etwa einem Jahr einen Mann namens al-Nerzi verhaftet, weil er einen Anschlag auf ein Nilkreuzfahrtschiff plante? Aber sein Vorname war nicht Mohammed … Aziz, er hieß Aziz al-Nerzi.«
    »Ich werde Auftrag geben, den Mukhabarat anzurufen« – den ägyptischen Geheimdienst – »um herauszufinden, ob sie miteinander verwandt sind.« In jedem Fall würde Mohammed al-Nerzi einige Fragen beantworten müssen, sobald das Flugzeug landete. Sofern es landete.
    »Es gab eine weitere Namensübereinstimmung unter den Personen, die an Bord sein sollten. Aber der Mann tauchte nicht auf«, erklärte Shafer. »Er stornierte den Flug aber auch nicht. Keinerlei Erklärung.«
    »Seit wann ist das Flugzeug in der Luft?«, erkundigte sich Exley.
    »Um zwölf Uhr Lokalzeit ist es von London Heathrow gestartet. Das war vor etwa sieben Stunden.«
    »Und wann soll es landen?«
    »In fünfundvierzig Minuten in Dulles. Es wird von zwei F-16 eskortiert.«
    »In Dulles? Warum haben wir nicht schon Befehl gegeben zu landen?«
    »Eine Notlandung? Wir haben uns dagegen entschieden. Immerhin ist kein genaues Datum genannt. Nur die Flugnummer. «
    »Oh, nur die Flugnummer.«

    »Deshalb haben wir

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