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John Wells Bd. 2 - Netzwerk des Todes

John Wells Bd. 2 - Netzwerk des Todes

Titel: John Wells Bd. 2 - Netzwerk des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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an.
    Wieder wurde der Motor ausgeschaltet. Wieder erklangen
Stimmen, die etwas auf Chinesisch brüllten. Wieder wurde die Rückklappe geöffnet.
    Aber diesmal stiegen zwei Männer in den Lieferwagen. Und diesmal suchten die Taschenlampen den Innenraum wesentlich sorgfältiger ab als zuvor.
    Diesmal rochen die Polizisten, dass hier etwas faul war, dachte Wells. Vielleicht weil der Lieferwagen zwei Fahrer hatte. Vielleicht weil sie eine Route nahmen, die sie um 1:00 Uhr nachts auf Nebenstraßen durch das Nirgendwo führte. Vielleicht weil die Cops ein wenig Spaß haben wollten und nach einem Fernsehapparat suchten, oder nach etwas anderem, das sie stehlen könnten. Auf jeden Fall gaben diese Männer nicht auf, bis sie im Laderaum alles auf den Kopf gestellt hatten.
    Wells fragte sich, wie viele es sein mochten. Wie viele er würde töten müssen. Eine Straßensperre mitten in der Nacht auf dem Land. Vielleicht zwei Cops? Oder zwei Cops und ein paramilitärischer Offizier? Zwei im Wagen und zwei draußen? Höchstens vier.
    Unter den Protestschreien der Fahrer warfen die Polizisten nun die Möbelstücke aus dem Lieferwagen. Cao beugte sich vor und flüsterte Wells etwas zu.
    »Sie sagen, ›ihr vier nicht habt das Recht‹. Vier. Verstanden?«
    »Vier.« Vier weitere Männer würden sterben.
    Krach! Eine Couch landete auf der Erde. Während sich der Schein der Taschenlampe näherte, zog Wells die 22er, löste die Sicherung, ging in die Hocke und stützte sich an der Seitenwand ab. Das leere Bücherregal neigte sich seitwärts und begann zu stürzen. Im Laderaum hallten die Schreie der Chinesen wider. Wells vermutete, dass er wusste, was sie bedeuteten: »Kommt heraus! Hände hoch!« Vor nicht allzu
langer Zeit hatte er Exley das Geheimnis verraten, wie man einen solchen Augenblick überlebte: Schieß zuerst. Warte nicht. Jetzt würde er seinen eigenen Rat befolgen.
    Ohne auf die Schmerzen in seinem Bauch zu achten, stieß er sich hoch. Als das Bücherregal umkippte, sah Wells die Polizisten, kaum zwei Meter entfernt, wie sie an dem Regal zogen. Sobald sie ihn erblickten, griffen sie nach ihren Waffen. Zu spät. Er drückte zweimal ab.
    Und dann waren sie tot.
    Während das Regal zu Boden stürzte, ließ sich Wells dahinterfallen. Die anderen beiden Polizisten standen an der Rückseite des Lieferwagens. Sie hätten in Deckung gehen sollen. Stattdessen schossen sie wild und viel zu hoch. Ein Fehler. Der letzte, den sie je machen würden. Wells konzentrierte sich und drückte ab. Gleichzeitig hörte er das Zischen von Caos schallgedämpfter Pistole neben sich. Einer der beiden Polizisten wirbelte herum, sein Kopf kippte in einem unnatürlichen Winkel zur Seite, und er fiel. Der andere klappte, die Hände auf den Bauch gepresst, zusammen und begann zu schreien. Wells korrigierte die Pistole um den Bruchteil eines Zentimeters und schoss nochmals. Diesmal traf er den Cop in die Schulter. Immer noch schreiend, ließ der Mann die Pistole fallen und stürzte zu Boden.
    Wells taumelte aus dem Laderaum, zielte auf den stöhnenden Cop zu seinen Füßen und ließ die 22er wieder sinken, ohne geschossen zu haben. Cao sollte es tun. Ein anderer sollte es tun. Irgendjemand. Dann hob er erneut die Pistole und zielte. Er war der, der er war. Es hatte keinen Sinn, etwas anderes vorzutäuschen. Es hatte keinen Sinn, einen anderen seine Schmutzarbeit erledigen zu lassen. Er drückte ab. Der Körper des Polizisten wirbelte herum und blieb dann regungslos liegen.

    Die Straßensperre war vor einer Brücke über einen schmalen Kanal errichtet worden. Ein Polizeiwagen und ein Jeep standen mit immer noch eingeschalteten Blinklichtern am Straßenrand. Wells lehnte sich an die Seitenwand des Lieferwagens und sah sich um. Die Hügel hinter ihm waren bewaldet und wirkten unbewohnt. Aber einige Kilometer vor ihnen erkannte Wells die Anfänge einer Stadt. Die roten Lichter eines Schlotes blinkten in der Nacht. Glücklicherweise war es auf der zweispurigen Straße still. Zumindest im Augenblick.
    Cao sprang aus dem Lieferwagen und brüllte die zwei Männer an, die den Wagen gefahren hatten. Wells verstand seine Enttäuschung, aber dafür war nun keine Zeit. Diese Sperre ließ sich nicht verbergen. Sie hatten nur eine Chance.
    »Cao.« Wells fasste den kleineren Mann an der Schulter. »Sagen Sie ihnen, dass sie die Polizisten in den Lieferwagen legen sollen. Alles andere lassen wir hier. Los jetzt.«
    Cao sah sich um und nickte. Er sagte etwas zu den

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