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John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

Titel: John Wells Bd. 3 - Stille des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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Freund Grigorij lügt?«, fragte Nasiji.
    Ein Bild des Gefechtskopfes wurde eingeblendet, der auf der gestampften Erde des Stallbodens lag. Die Kamera fuhr auf die kyrillische Schrift oben auf dem Gefechtskopf zu.
    »Hier ist die Antwort«, sagte Nasiji. »Diese Bombe kommt aus Russland. Die russische Regierung hat sie uns überlassen. Hätten wir ohne Hilfe in das Werk Majak einbrechen können? Hätten wir allein die Codes herausfinden können? Natürlich nicht. Die Russen haben uns diese Bombe gegeben, obwohl sie wussten, was wir damit vorhatten. Vergiss das nicht, Amerika, wenn du deinen nächsten Schritt planst. Ich weiß nicht, warum uns die Russen die Bombe ausgehändigt haben. Wahrscheinlich wollten sie euch selbst angreifen und sind froh, sich hinter uns verstecken zu können. Sie hatten wohl nicht damit gerechnet, dass wir sie auf diese Weise bloßstellen würden.
    Aber du sollt wissen, was passiert ist, Amerika. Nicht nur die Muslime haben genug von euch. Russen, Chinesen, keiner will euch. Jeder weiß, wie ihr die Welt regiert. Jeder will, dass ihr eure Armeen zurückzieht und uns in Frieden leben lasst. Diese Explosion ist die göttliche Vergeltung für all das Böse, das ihr getan habt. Eine Erinnerung an deine Sünden, Amerika. Wir Muslime wollen in Frieden mit euch leben. Wir haben diese Bombe gezündet, weil ihr uns keine Wahl lasst. Ihr müsst selbst entscheiden, was ihr als Nächstes tun wollt. Aber schlagt nicht zurück. Lernt eure Lektion und schließt mit der Welt Frieden.«
    Nasiji stand auf, hob den Dolch und setzte sich die Spitze an den Hals.

    »Du kannst uns niemals aufhalten, Amerika. Seit eintausend Jahren sterben wir für den Islam. Wenn nötig, werden wir das auch noch einmal eintausend Jahre lang tun. Wir kennen keine Furcht. Ich bitte euch, nutzt diese Gelegenheit, euren Kurs zu ändern.«
    Er bohrte sich das Messer in den Hals, bis ein einziger Blutstropfen austrat. Dann hielt er die Klinge in die Kamera.
    »Allahu akbar.«
    Nasiji hielt den Film an. »Das ist alles. Eure Namen sollen auch erscheinen. Die Welt soll ruhig wissen, wer wir sind. Und falls ihr selbst Erklärungen abgeben wollt, können wir darüber reden. Obwohl ich glaube, dass es so besser wirkt. Eine Stimme, ihr wisst schon.«
    »Genial«, meinte Jussuf.
    »Baschir«, fragte Nasiji wie ein kleiner Junge, der auf Lob hofft. »Was meinst du? Vielleicht verwende ich statt der irakischen Flagge besser einen einfarbig schwarzen Hintergrund. Die sollen nicht glauben, dass der Irak ihr einziger Sündenfall ist.«
     
    Baschir starrte wie gebannt auf den Bildschirm, auf dem sich Nasiji mit hoch erhobenem Dolch vorbeugte und in die Kamera starrte. Ein Wahnsinniger. Oder noch schlimmer. Nasijis schwarze Augen schienen zu glühen wie rote Kohlen. Eine optische Täuschung durch das Scheinwerferlicht auf seinem Gesicht. Es konnte nicht anders sein.
    »Wird es funktionieren?«, fragte Baschir.
    »Sie werden es wahrscheinlich nicht glauben«, meinte Nasiji. »Sie werden sagen, ich lüge, um einen Angriff auf Russland zu provozieren. Aber den Versuch ist es wert. Ich hoffe, wir sind rechtzeitig fertig, um unser Spielzeug
zur Rede des Präsidenten zur Lage der Nation zu zünden.«
    »Aber das ist schon in knapp einer Woche!« Eine Woche? Das sollte alles innerhalb einer Woche geschehen?
    »Ich weiß. Ich glaube allerdings nicht, dass wir uns bis dahin das Beryllium beschaffen können. Dann müssen wir eben warten. Nur das Beryllium garantiert, dass die Bombe richtig explodiert. Aber falls doch … Stellt euch das mal vor. Die gesamte amerikanische Regierung wird vertreten sein: Präsident, Kongress, Oberster Gerichtshof, einfach alle. Alle tot.«
    »Aber die Sicherheitsmaßnahmen müssen enorm sein.«
    »Schon, aber sie können nicht ganz Washington dichtmachen. Und ihre Sicherheitsmaßnahmen sind für Autobomben gedacht, nicht für eine Kernwaffe. Wenn wir Erfolg haben, werden nur die Generäle übrig bleiben. Die werden zurückschlagen wollen, und zwar schnell. Wenn sie glauben, dass wir die Wahrheit sagen, bleibt ihnen keine Wahl. Sie werden Russland mit ihrem gesamten Raketenarsenal beschießen. Und die Russen werden mit allen ihren Raketen zurückschießen. Das wäre das Ende der Vereinigten Staaten von Amerika und das Ende Russlands. Alle Städte vom Erdboden verschwunden. Die beiden Länder, die die Muslime am meisten hassen, ausgelöscht. Die Kreuzritter für immer geschlagen.«
    Und einhundert Millionen Menschen tot, dachte

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