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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Empfehlung aus dem Hause Vanderbilt Gehör geben zu müssen.«
    Mr. Ford faßte einen Entschluß.
    »Ich will mir den Menschen einmal ansehen. Und bestätigt sich unser Verdacht, so verläßt er noch heute mein Werk, und wenn er Empfehlungen vom Präsidenten selber brächte.«
    John Workmann wurde zum obersten Chef befohlen. Es bedurfte nur weniger Minuten, um diesen Befehl zur Ausführung zu bringen. Die Tür des Sitzungssaales öffnete sich, und John Workmann trat in den luxuriös ausgestatteten Raum. Mr. Ford betrachtete den Ankömmling mit Interesse und fühlte sein ursprüngliches Vorurteil von Sekunde zu Sekunde schwinden. Der freie, offene Blick, mit dem John Workmann den scharfen Adleraugen des gewaltigen Fabrikherrn begegnete, nahm ihn für ihn ein. Der Amerikaner beherzigt auch heute noch das alte Sprichwort: Look the man’s eye: Sieh dem Mann in die Augen. Wer den scharfen, prüfenden Blick des anderen frei aushält, wer nicht verlegen oder schuldbewußt die Augen niederschlägt, der ist bei der Prüfung schon zur Hälfte durchgekommen.
    »Ich habe Sie rufen lassen, Mr. Workmann, um ein paar Fragen an Sie zu richten. Warum bringen Sie denn die dicke Mappe da mit?«
    »Weil ich ebenfalls zu Ihnen wollte, Mr. Ford, um mit Ihnen eine für Ihren Betrieb wichtige Sache zu besprechen.«
    Mr. Ford lächelte ironisch.
    »Sind Sie denn so sicher, daß ich Sie empfangen hätte?«
    »Ich denke, Mr. Ford, für wichtige Sachen Ihres Betriebes sind Sie zu jeder Zeit und für jeden zu sprechen.«
    Die Ironie Fords ging in ein stilles Amüsement über.
    »Es fragt sich nur, ob ich die Sachen auch für wichtig halte, die Ihnen wichtig erscheinen.«
    »Ich denke, Mr. Ford, die Grundstückserwerbung für die neu geplante Fabrikanlage ist augenblicklich eine äußerst wichtige Sache für Ihren Betrieb.«
    Die Herren Taylor und Reppington hielten den Atem an. Da war man ja mitten in dem gefährlichen Gebiet drin. Der junge Mensch selber brachte das Thema zur Sprache, über das er hier sozusagen als Angeschuldigter und Schwerverdächtigter vernommen werden sollte. Mr. Ford umfaßte die ganze Gestalt John Workmanns noch einmal mit einem prüfenden Blick.
    »In der Tat, der Grundstückskauf, Mr. Workmann, das ist gerade das Thema, über das ich mit Ihnen reden wollte. Sie wissen, daß unsere Absichten, neues Land zu erwerben, vollkommen geheimbleiben mußten.«
    »Das ist selbstverständlich, Mr. Ford.«
    »Es ist aber nicht geschehen. Unsere Absichten sind bekannt geworden, und die Besitzer der Grundstücke versuchen, uns mit hohen Preisen übers Ohr zu hauen.«
    »Dann müssen Sie die Grundstücke dieser Leute nicht kaufen, Mr. Ford. Ich denke, es ist ein guter Geschäftsgrundsatz, daß man für eine Sache nicht mehr bezahlt, als sie wirklich wert ist.«
    Mr. Ford wurde verdrießlich.
    »Sie reden wie ein Professor, mein Junge. Wie ein Professor vom Harvard College, aber nicht wie ein Geschäftsmann. Ein Geschäftsmann zahlt das, was die Sache gerade für ihn wert ist, und das ist manchmal viel mehr als der Wert, den sie für andere hat.«
    »Ich verstehe Sie, Sir, solche Fälle sind in New York öfter vorgekommen, wenn etwa eine Bank oder ein Warenhaus die Nachbargrundstücke brauchte. Da sind manchmal ungeheure Summen gezahlt worden. Aber Sie können doch Ihre Fabrik hinlegen, wohin sie wollen. Ich denke, es gibt dafür genug Land am Ufer unserer Seen.«
    »Wenn ich jedesmal schwatzhafte Angestellte habe, die meine Pläne verraten, werde ich überall unverschämte Preise bezahlen müssen.«
    »Bei mir nicht, Mr. Ford. Mein Land können Sie zu dem ehrlichen Preise bekommen, zu dem ich es jedem anderen auch verkaufen würde. Ich weiß, daß Sie eine Fabrik darauf errichten wollen, aber ich würde es für Unrecht halten, deshalb von Ihnen einen höheren Preis zu fordern, als von irgendeinem anderen.«
    Mr. Taylor warf Reppington einen Blick zu, der besagen sollte: Siehst du, wie recht ich hatte, daß ich den Jungen von Anfang an für etwas Besonderes hielt.
    »Ihre Grundstücke, Mr. Workmann. Das ist ja einigermaßen interessant. Ich wußte nicht, daß einer meiner Angestellten soviel Land besitzt, wie ich für meine neue Fabrik brauche.«
    »Ich wußte es vor fünf Tagen auch noch nicht, Mr. Ford.«
    »Also eine Überraschung für alle Teile. Hoffentlich liegen Ihre Grundstücke nicht auf dem Mond.«
    John Workmann trat an den Tisch heran, schlug seine Mappe auf und breitete einen großen Plan aus, der das Gelände am Südufer

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