Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
Vom Netzwerk:
Pension. Kam er am Spätnachmittage aus dem Werk und hatte das Mittagsmahl eingenommen, so ging es an das Studium der Bücher, die er aus der Werksbibliothek entlieh.
    Alle diese Bücher handelten von Maschinen und von Werkzeugmaschinen im besonderen. Bis auf die letzte Schraube lernte er die vielen Maschinen kennen, die für die Bearbeitung der mannigfaltigen Automobilteile notwendig waren. Sein Geist belud sich mit diesen Kenntnissen, aber sein Körper drohte dabei Schaden zu nehmen. Er wurde hohlwangig und blaß.
    Mr. Reppington sah es und schüttelte den Kopf. Mr. Taylor bemerkte es und lächelte unmerklich. »Der Junge muß auf ein paar Wochen raus aus dem Dreh. Mal vier Wochen andere Luft schnappen und andere Beschäftigung haben. Nehmen Sie ihn mit, Mr. Reppington. Die Seeluft wird ihm guttun.«
    »All right, Sir.«
    Drei Tage später stand John Workmann am Ufer des Huronsees in dem Städtchen Bay City und wanderte mit Mr. Reppington stundenlang durch das Land. Zwar bot der riesige blauschimmernde See mit seinen langgestreckten Wogen ein herrliches Bild, doch war die Uferlandschaft dadurch verschandelt, daß der frühere mächtige Urwald rücksichtslos abgeholzt und die etwa einen Meter hohen Baumstümpfe stehengelassen worden waren. Eines Morgens kam John Workmann mit Mr. Reppington zusammen vom Seeufer her. Sie hatten einen Platz ausfindig gemacht, der dem Oberingenieur für die Anlage der neu geplanten großen Flugzeugwerke geeignet erschien. Mr. Reppington trug eine mit grobem Schrot geladene Flinte über der Schulter. Jetzt bogen sie vom Seeufer ab, und der Oberingenieur nahm die Richtung gradlinig zur Stadt hin.
    »Hier werden wir später eine anständige Straße anlegen müssen. Bleiben Sie dicht an meiner Seite und seien Sie vorsichtig.«
    John Workmann blickte seinen Vorgesetzten erstaunt an. »Warum vorsichtig. Was sollte hier zu fürchten sein?« Mr. Reppington lächelte.
    »Sie sind hier nicht auf dem Broadway in New York, sondern immerhin in einem Swamp im Westen.«
    Rüstig schritten die beiden Wanderer über den schwellenden und gelegentlich elastisch schaukelnden Boden dahin. Ein wildes Kaninchen sprang vor ihnen auf und verschwand in eiliger Flucht. Große blaue Libellen wiegten sich in der warmen Sommerluft, und grün-goldig schillernde Eidechsen raschelten durch das Riedgras. Jetzt fiel der Blick John Workmanns auf einen stachligen Klumpen, der unmittelbar vor seinen Füßen lag. Es war ein Igel, der sich zur Verteidigungsstellung zusammengerollt hatte. Mr. Reppington nahm seine Flinte von der Schulter und trug sie nun unter dem rechten Arm.
    »Der Igel hat sich bestimmt nicht ohne Grund zusammengerollt«, meinte er auf einen fragenden Blick John Workmanns. Und während er sich die ausgegangene Shagpfeife wieder in Brand setzte, betrachtete er sorgfältig das Gelände vor sich. Es gab ja hier keinerlei Spur eines Fußpfades. Sie schritten nur in der Luftlinie auf das Städtchen zu und gingen über eine Fläche, die wahrscheinlich seit Jahrzehnten nicht begangen war. Wenn auch Mr. Reppington den Weg nach Möglichkeit über glatte Moosflächen suchte, so ließ es sich doch nicht vermeiden, daß sie hier und dort Strecken durchschreiten mußten, auf denen ihnen das Gras bis zu den Knien gegen die Lederstiefel schlug. Ein paarmal glaubte John Workmann ein Rascheln und Rauschen in den Grasflächen bemerkt zu haben. Er schob es stets auf Eidechsen, die hier in reichlicher Zahl vorhanden waren.
    Jetzt aber… sie schritten gerade wieder durch ziemlich hohes Riedgras, rauschte es unmittelbar vor ihnen und in das Rauschen mischte sich ein eigentümliches hölzernes Klappern, wie es John Workmann noch niemals gehört hatte. Im selben Moment fühlte er, wie ihn Mr. Reppington am Arm festhielt und dann… kaum einen halben Meter vor seinen Füßen klang das drohende trockene Klappern… dann ein Zischen, und nun sah er, wie ein Schlangenkopf und leib sich fast zu einem Meter Höhe hoch über das Riedgras emporreckte…
    Dann krachte ein Schuß. Mr. Reppington hatte der großen Klapperschlange in demselben Moment in dem sie sich zum Angriff aufrichtete, eine Ladung groben Schrotes aus nächster Nähe in den Leib gejagt. Ohne ein Wort zu sagen, warf er erst die abgeschossene Patrone aus der Flinte und schob eine neue hinein.
    »Wo eine ist, sind leicht mehrere«, bemerkte er trocken. Jetzt erst wandte er sich der erschossenen Schlange zu, die regungslos im Grase lag. Mit dem Flintenkolben wickelte er den

Weitere Kostenlose Bücher