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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Goldvorkommen so wiederfinden, wie ich es damals verlassen hatte. Jetzt müssen wir mit allen möglichen Veränderungen rechnen. Unter allen Umständen müssen wir gehörig Dynamit mitnehmen, um nötigenfalls sprengen zu können, wenn das Beben uns die Zugänge verschüttet hat.«
    »Gut, Mr. Webster, das können wir ja ohne weiteres tun.
    Bei zwanzig Maultieren haben wir ja für den ersten Teil unserer Expedition genügend überschüssige Tragkraft.« James Webster schien an seinen Fingern zu rechnen und jetzt schien das Exempel aufzugehen. Er murmelte vor sich hin:
    »Fünf Eingeborene und wir zwei… 7 Menschen… Proviant für einen Monat… 7 mal 30… 210 Provianttage… pro Tag 2 Kilo… 420 Kilo… 4 Maultierrücken… Zelte… Werkzeug… Decken… 3 Maultierrücken… Dynamit… 4 Maultierrücken… ja, es wird gehen.«
    Er wandte sich jetzt an John Workmann.
    »Das nötige Dynamit können wir mitnehmen. Das würde unsere bisherigen Planungen nicht stören. Aber die zweite wichtige und vielleicht allerwichtigste Frage muß erst geklärt werden. Wollen wir es riskieren, gleich mit der großen Expedition von zwanzig Maultieren und fünf Eingeborenen aufzubrechen, oder wollen wir erst mit einer ganz kleinen Expedition in die Berge gehen, und uns überzeugen, ob der Schatz noch vorhanden ist.«
    »Ich glaube, daß wir viel Zeit verlieren, wenn wir das letztere tun«, warf John Workmann ein.
    »Das ist es eben, Mr. Workmann. Wir verlieren die ersten vier Wochen. Das wäre ja an sich nicht schlimm. Aber es braucht sich in diesen vier Wochen nur irgendwie herumzusprechen, daß ich wieder im Lande bin… irgendeiner von meinen alten Freunden und Feinden braucht davon etwas zu erfahren, und wir haben die ganze Meute auf dem Hals. Gehen wir gleich mit der großen Expedition los, so haben wir sicher einen Vorsprung, den die anderen nicht einholen können. Wir können, wenn wir Glück haben, mit dem Schatz zurück sein, bevor die anderen überhaupt wissen, daß wir nach ihm unterwegs sind. Das spricht dafür, sofort mit der großen Expedition loszugehen. Aber freilich, wenn wir kein Glück haben, wenn das Vorkommen unwiederbringlich verschüttet ist, dann haben wir die ganzen Kosten für die große Expedition zum Fenster hinausgeworfen. Ich halte es für meine Pflicht, Mr.
    Workmann, Sie jedenfalls auf diese Möglichkeit aufmerksam zu machen, wenn ich auch selbst durchaus dafür bin, gleich mit der ganzen Macht loszugehen.«
    Eine kurze Pause des Schweigens. Dann sprach John Workmann:
    »Mr. Webster, ich glaube, wer etwas gewinnen will, der muß auch etwas riskieren. Finden wir die Schlucht überhaupt nicht wieder, dann ist das Ganze ein schwerer Fehlschlag. Dann haben wir aber, wenn wir sofort mit der ganzen Macht losgehen, doch schließlich nur die Differenz zwischen der kleinen und der großen Expedition an Mehrkosten aufzuwenden. Dafür haben wir den Vorteil, unbeobachtet zu bleiben und… ich möchte hier einen Punkt vorbringen, Mr. Webster, den Sie noch gar nicht erwähnt haben… wenn die Schlucht stark verändert ist, so werden wir sie mit der großen Expedition besser und mit größerer Aussicht auf Erfolg suchen können als mit der kleinen. Ist die Schlucht aber überhaupt zu finden, so ist es unbedingt richtig, gleich mit der großen Expedition loszugehen. Also, Mr. Webster, ziehe ich den Schluß, daß wir sofort mit allen Kräften losgehen und schon morgen die Expedition zusammenstellen. Ich verlasse mich auf Ihre Zusicherung, daß meine Kreditbriefe auf Valparaiso hier so gut wie bares Geld sind, und daß wir hier alles zu kaufen bekommen, was wir für die Expedition gebrauchen.«
    »Ihre Entscheidung ist sicherlich die denkbar beste. Ich denke, morgen abend ist unsere Karawane beisammen und übermorgen früh können wir in die Berge gehen.« »Abgemacht, Mr. Webster. Jetzt schlage ich vor, daß wir zu Bett gehen. Mir liegt immer noch das Klappern und Rattern dieser vorsintflutlichen chilenischen Eisenbahn in den Gliedern.«
    »Abgemacht. Buenas noches! Don Juan!«

31. Kapitel
    Am nächsten Morgen waren John Workmann und James Webster schon früh auf den Beinen. Ihr Tagesgeschäft begann mit einer Besprechung mit den beiden Bergführern Lopez und Juliano, die Don Antonio, der biedere Wirt, noch am Abend benachrichtigt und in das Gasthaus bestellt hatte. Diese beiden, hohe wetterharte Gestalten, Chilenen mit einem guten Schuß Indianerblut, waren bereit, wieder in die Dienste Websters zu treten. Sie

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