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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Mischung von Nitroglyzerin und Kieselgurerde ist… bei dieser Temperatur also gerät es in einen kristallinischen Zustand, und nun genügt die geringste Beanspruchung der Patrone, ein kaum merkliches Reiben der Kristalle aneinander, um die Explosion hervorzurufen. Das ist der Grund, warum die Leute die Patronen in die Hosentaschen stecken. Sie wollen eben grundsätzlich ein Gefrieren verhüten.«
    »Sie sagten, Mr. Webster, daß die Leute auch Patronen anzünden, um ihren Kaffee daran zu wärmen?«
    »Gewiß, Mr. Workmann. Das nichtgefrorene Dynamit ist ein plastischer Körper, der äußerlich gewöhnlichem Glaserkitt gleicht. Will man es zum Explodieren bringen, so muß man es mit einer Zündkapsel verbinden. Nehmen Sie dagegen eine Patrone ohne Sprengkapsel, schneiden die Pergamenthülle oben auf, kneten das Dynamit zu einer Spitze aus und zünden es mit einem Streichholz an, so brennt es im allgemeinen mit einer weißlichen, lebhaft sprühenden Flamme allmählich ab, so ähnlich etwa wie ein Zelluloidstift. Sie sehen also, daß das Dynamit sich sehr verschieden verhalten kann, daß seine Verbrennung und seine Explosion zwei grundverschiedene Vorgänge sind.«
    »Wenn das der Fall ist, Mr. Webster, dann ist doch das Verfahren, seinen Kaffee an einer brennenden Patrone zu wärmen, vielleicht ganz zweckmäßig.«
    »Oder auch nicht, Mr. Workmann. Manchmal, ja fast immer, geht es gut, aber manchmal geht es auch schief. Es sind schon Fälle vorgekommen, daß eine solche abbrennende Patrone plötzlich dabei detonierte. Aber diese Bergleute sind eben an die Gefahr gewöhnt, und Sie wissen ja, daß es keine größere Gefahr gibt, als die Gewöhnung an die Gefahr. Denn es führt naturgemäß immer zum Leichtsinn und zu allerlei Unglück… Aber by Jove, Mr. Workmann, so kommen wir nicht von der Stelle. Ich halte Ihnen hier einen Vortrag über das Dynamit und sehe dabei noch keine Möglichkeit, es mir zu verschaffen.«
    Mißmutig warf Webster sich in einen Schaukelstuhl, kreuzte die Beine übereinander und begann nachzudenken. Allerlei Pläne tauchten auf und wurden wieder verworfen.
    »Ich meine, Mr. Webster, wenn die Gesetze dieses Landes uns den Besitz und die Hantierung mit Dynamit verbieten, dann müssen wir eben darauf verzichten.«
    »So?… Sehr gut gesagt, Mr. Workmann. Und was werden Sie tun, wenn Sie in zehn Tagen dort oben in den Bergen in 4000 Meter Höhe vor unserer Schlucht stehen und sie durch große Felsblöcke versperrt finden? Gedenken Sie die mit Daumen und Zeigefinger beiseite zu rücken?…«
    »Das natürlich nicht, Mr. Webster. Dann müssen wir… dann müssen wir…«
    »Dann müssen wir sprengen, daß die Fetzen fliegen! Und dazu brauchen wir Dynamit. By Jove! Wir brauchen trotz aller Gesetze Dynamit… man könnte vielleicht den Alkalden schmieren… man könnte… ja, so wird es am Ende gehen.«
    »Ich möchte Sie dringend bitten, Mr. Webster, nicht gegen die Gesetze des Landes zu verstoßen. Wir wollen uns das, was wir unbedingt brauchen, auf gesetzlichem Wege verschaffen.«
    »Selbstverständlich, Mr. Workmann. Überlassen Sie mir die Sorge für den Sprengstoff. Ich werde das zu regeln wissen. Ich empfehle Ihnen, mit Juliano zur Bahn zu gehen und die Frachtstücke mit den Geräten in Empfang zu nehmen, während ich die nötigen Schritte wegen des Sprengstoffes unternehme.«
    John Workmann hatte im Laufe der letzten Wochen ein stets wachsendes Vertrauen zu James Webster gewonnen. Er wußte, daß dieser Mann im Grunde seines Herzens ehrlich und aufrichtig war und über große Erfahrungen verfügte. So war er überzeugt, daß Webster einen Weg finden würde, um sich das unbedingt Nötige auf legale Weise zu verschaffen.
    Dessen Rat folgend, ging er mit dem einen Führer zur Bahn und fand dort reichliche Beschäftigung für den ganzen Nachmittag. Die Kisten, die vollständige alpine Ausrüstungen und zahlreiches Werkzeug enthielten, waren aus Valparaiso angekommen. Jetzt handelte es sich darum, sie sofort zu öffnen und ihren Inhalt in kleinere Lasten umzupacken, die von den Maultieren bequem getragen werden konnten.
    Während John Workmann sich hier um die Zusammenstellung der Expedition kümmerte, saß James Webster mit dem anderen Führer Lopez und mit einem dritten Manne in einer Kneipe zusammen, die schon fast Spelunke genannt zu werden verdiente. Dieser dritte aber, der hier als Don Carlo angeredet wurde, war der Angestellte einer in der Nähe gelegenen Kupfermine. Fernando Lopez, Don

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