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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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war nur noch eine Gnadenfrist. Im Dezember, das wußte man recht wohl, würden diese weiten Flächen unter meterhohem Schnee vergraben liegen. Dann hörte Wochen hindurch sogar die Verkehrsmöglichkeit auf der Feldbahn auf und Manituba Farm war auf sich selbst angewiesen. John Workmann wurde unruhig. Er hatte in dem einen Vierteljahr hier viel gelernt und noch mehr gesehen. Aber er hatte auch begriffen, daß er hier kaum finden würde, was er immer noch suchte: die Möglichkeit seiner schrankenlosen Entwicklung nach oben. Wenn er Glück hatte und wenn er sich Zeit ließ, konnte er es hier vielleicht einmal bis zum Inspektor bringen. Aber das war nicht sein Ideal. Ihm schwebte ein Mann wie Mr. Bennett vor. Ein Mann, der Millionen von Menschen beeinflußte, Millionen von Dollars verdiente und auf die Weltpolitik einwirkte. So beschloß er, die erste Gelegenheit zu benutzen, um weiterzuwandern.

17. Kapitel
    Der Frühling war wieder im Lande. In zwei knappen Wochen hatte die weite Prärie ein neues Gewand angezogen. Wo bis dahin vertrocknete und erfrorene Halme die unermeßliche Fläche mit einem düsteren, graubraunen Filz überdeckt hatten, da sproß es jetzt hellgrün und saftig in Millionen von jungen Halmen. Ein warmer Frühlingsregen hatte die schlummernde Prärie zu neuem Leben erweckt, und bunte Blumen in allen Farben des Regenbogens sprenkelten den frischen, saftgrünen Teppich.
    Aber Mr. Hamley, der Besitzer von Manituba Farm, betrachtete die Dinge nicht mit dem Auge des schwärmenden Dichters, sondern mit dem des nüchternen Landwirtes.
    »Es ist Zeit, Clarke«, sagte er eines Tages, »unsere Frühjahrslieferung nach Chikago zu bringen, 600 Rinder! Ich denke, zwölf Boys werden genügen, um die Herde nach Springshill zu treiben.«
    Mr. Clarke nickte zustimmend; mit einem kurzen »all right, Sir« war für ihn die Sache erledigt. Aber sie war es nicht für John Workmann, der gerade im Nebenzimmer stand und das Gespräch durch die offene Tür mit anhörte. John Workmann war gekommen, um seinen Abschied von der Farm zu nehmen. Er kannte jetzt jede Maschine und jeden Betrieb hier ganz genau. Aber er fühlte von Tag zu Tag deutlicher, daß es hier nichts mehr für ihn zu lernen gab.
    Mr. Clarke schaute von seinen Büchern und Rechnungen auf.
    »Ah, Sie sind es, Mr. Workmann, wollen weg von uns. Tut mir leid, sind ein tüchtiger Engine-Driver geworden. Könnten noch viele Dollars bei uns verdienen.«
    »Das stimmt wohl, Mr. Clarke, aber ich kann bei Ihnen jetzt nichts mehr lernen, und darum will ich weiter.«
    »All right, Mr. Workmann. Wann wünschen Sie Ihre Abrechnung?«
    »Ich wollte eigentlich morgen fort. Aber jetzt komme ich mit einer besonderen Bitte zu Ihnen.«
    »Und die wäre?«
    »Ich möchte mich dem Viehtransport anschließen, den Sie nach Chikago schicken.«
    Mr. Clarke schaute interessiert von seinen Büchern auf.
    »Viel verlangt, junger Mann. Als cattleman für den Bahntransport könnte ich Sie wohl gebrauchen. Aber die 150 Meilen durch die Prärie, da brauche ich Cowboys, Burschen, die mit ihren Pferden verwachsen sind und mit dem Vieh Bescheid wissen.«
    John Workmann trat einen Schritt näher. »Versuchen Sie es mit mir, Mr. Clarke. Ich glaube, Sie werden den Versuch nicht bereuen.«
    Wohl eine Minute überlegte Mr. Clarke. Dann kam seine Antwort.
    »Well, Mr. Workmann, Sie gefallen mir. Sie können den Transport von hier bis Chikago im Dienst der Farm begleiten, aber auf Ihre eigene Gefahr. Passiert Ihnen etwas, so haben Sie das Risiko auf Ihre eigene Kappe zu nehmen. Gehen Sie jetzt sofort zu Jay Williams. Es hat keinen Zweck, daß ich Ihnen etwas Schriftliches mitgebe, denn lesen kann er nicht. Aber desto besser reiten. Sagen Sie ihm, daß Sie den Transport begleiten sollen und daß er Ihnen ein gutes Pferd gibt. Morgen nachmittag holen Sie hier Ihre Abrechnung. Übermorgen früh geht der Transport auf die Reise.«
    Zwei Stunden später stand John Workmann vor Jay Williams. Jay Williams, ein hochgewachsener Vierziger, war der chief der Cowboys auf der Farm. Er hatte seine Boys ausgeschickt, die einzelnen Tiere des Transports zusammenzutreiben, und war dabei, ein einfaches, aber kräftiges Mahl zu sich zu nehmen.
    »Sie wollen uns begleiten, Master Workmann? All right. Habe Sie gelegentlich bei der Maschine gesehen. Scheinen Ihre Arbeit dort zu verstehen. Ist mir aber zweifelhaft, ob Sie länger als eine Minute auf einem Pferderücken aushalten werden.«
    »Ich komme zu Ihnen, um es zu

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