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Jones, Diana Wynne

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Titel: Jones, Diana Wynne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03 Der Fluss der Seelen
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aufgehalten habe.
    »Ich bin gebunden!«, brach es aus Tanamil hervor. »Ich bin gebunden, ich sagte es doch! Ich muss tun, was der König verlangt.«
    »Heißt das, du kannst Robin nun nicht mehr heiraten?«, fragte Entchen. Er war tief erschüttert.
    »Nicht solange der König es anders will«, sagte Tanamil. Ich glaube, er war ebenfalls den Tränen nahe. Robin schlug die Hände vors Gesicht und flehte ihn an, sie niemals zu verlassen.
    Entchen starrte sie schuldbewusst an. »Es tut mir so Leid«, sagte er. »Ich habe dem König gestern Abend über Jay berichtet. Er hat mich betrogen. Er hat mir versprochen, nicht zuzulassen, dass Jay Robin heiratet.«
    »Und so kommt es ja auch«, sagte Hern. »Als ob du es nicht besser wüsstest, als dem König zu trauen, du dummer kleiner…«
    »Hört auf, euch zu streiten!«, rief Robin. »Wir haben es auch so schon schwer genug!«
    4.
    Zum Glück ist der König Robin nicht besonders leidenschaftlich zugetan. In der Hauptsache kommt es ihm darauf an, endlich weiterzuziehen. Ich webe dies, während ringsum hastig das Lager abgebrochen wird. Der König besucht Robin regelmäßig, wohl um sie daran zu erinnern, dass sie seine Königin wird. Man sollte glauben, dass sie allein durch den Gedanken einen Rückfall erleidet, doch weil Tanamil bei ihr ist, geht es ihr mit jedem Tag besser. Der König kann Tanamil noch immer nicht sehen, macht sich aber nichts vor, was Robins Gefühle für ihn betrifft. Er hat zehn Mann abgestellt, die uns Tag und Nacht bewachen.
    »Allerdings nicht Jay, fürchte ich«, sagte er zu mir. »In Herzensangelegenheiten traue ich ihm nicht. Trotzdem braucht meine Braut eine angemessene Leibwache, Wuschelköpfchen.«
    Die Leibwächter wechseln sich in zwei Gruppen zu fünf Mann ab. Robin erhält keine Gelegenheit zu entkommen, und Hern sagt, wir müssen bei ihr ausharren. Ich konnte nur eins für sie tun: Ich bestand fest darauf, dass der Eine von uns verlange, ausschließlich auf dem Strom weiterzureisen. Leicht war es nicht, mich damit durchzusetzen, denn der König würde diese Anweisung am liebsten übergehen. »Auf dem Wasser ist man jeder Gefahr schutzlos ausgeliefert«, klagt er immer wieder. »Für jeden Heiden mit einer Armbrust sind wir ein großes, langsames Ziel. Bist du dir wirklich sicher, dass unser goldener Freund das von uns verlangt?«
    »Ja«, entgegne ich dann.
    Darum hat der König in Iglingen sämtliche Boote beschlagnahmen lassen. Zwitt steht am anderen Ufer und starrt finster zu uns herüber, aber ich finde, es geschieht ihm recht.
    Tanamil ist schon wieder in besserer Stimmung. Trotz unser Sorgen überschüttet er uns mit Lebenslust und einer Freundlichkeit, bei der ich mich manchmal ganz eigenartig fühle. Ich konnte mir nicht erklären, weshalb Tanamil so fröhlich war, bevor er zu mir kam und fragte: »Dieser zweite Mantel, den du webst beschreibt er den ersten?« Ich antwortete, dass dies so sei. Er lächelte und sagte: »Dann, so glaube ich, lässt er sich anstelle des ersten verwenden.« Ich sehe, dass er all seine Hoffnung auf diesen zweiten Mantel setzt. Wenn der Mantel die Macht hat, die Bande des Einen zu lösen und das könnte er wohl, denn in ihn ist meine Einsicht eingewoben –, dann wird auch Tanamil befreit und kann Robin gegen den Wunsch des Königs heiraten. Schwierig daran ist nur, dass der König Robin zur Frau nehmen wird, sobald er einen anderen Dorfvorsteher findet.
    Manchmal glaube ich, dass es Tanamil an Härte mangelt. Gebunden oder nicht, ich würde mich gegen den König wenden, wenn ich könnte. Dann aber erinnere ich mich, dass seine Arme mir wie an den Leib gefesselt erschienen, als der König mir meinen Wollmantel abgenommen hat. Ich glaube, Cenblith hat sorgfältig gearbeitet.
    Robin hat den Einen an mich weitergereicht. Sie behält Gull und den Jüngling, Entchen hat Mutter. Wir sind einen Tag den Strom aufwärts gereist und haben die ausgedehnten Sümpfe hinter uns gelassen.
    Auf dreißig kleinen Booten brachen wir auf. Alle Bewohner von Iglingen standen am Ufer und sahen uns nach. Wir sind heute zumeist durch Sumpf gefahren. Die Mannen des Königs haben Enten geschossen, die heute Abend gebraten werden. Jeder kratzt sich wegen der Mücken. Fast hätten wir den König im Sumpf verloren etwas, das mir zu jeder anderen Zeit zupass gekommen wäre, doch diesmal saß Hern bei ihm im Boot. Unser Boot ist groß und langsam, weil die Leibwächter darin mitfahren. Wir blieben zurück und verloren den Rest aus

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