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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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hielt grundsätzlich alle Einzelheiten ihrer Unterredungen fest.
    Miranda legte das Blatt Papier auf den Schreibtisch und ging in die kleine Küche, die sich hinter ihrem Büro befand. Der Pausenraum für die Angestellten ging davon ab, ein luftiges, hübsch eingerichtetes Zimmer mit Bücherregalen und bequemen Sesseln. Minesse Management besaß keine Betriebskantine, die lohnte sich bei den wenigen Angestellten nicht.
    Allerdings gab es neben Peppers Büro ein offizielles Speisezimmer, in dem sie manchmal mit Kunden oder Sponsoren eine Mahlzeit einnahm. Das Essen wurde von einer kleinen Firma geliefert, die sich auf die Ausrichtung offizieller Mittag- und Abendessen spezialisiert hatte.
    Häufig hatte Miranda bei solchen Anlässen die Aufgabe, die Religionszugehörigkeit und die Lieblingsspeisen der Gäste herauszufinden. Wenn Pepper die Angaben besaß, stellte sie die jeweiligen Mahlzeiten persönlich mit dem Lieferanten zusammen. Sie hatte bereits vor Jahren erkannt, dass auch die geringsten Kleinigkeiten von Bedeutung waren, wenn es um einen hohen Einsatz ging.
    Miranda brühte frischen Kaffee auf, goss ihn in eine Kanne und stellte diese zusammen mit einer passenden Tasse und Untertasse sowie einem Sahnekännchen auf ein elegantes Silbertablett. Das weiße Porzellan mit dunkelblauem Rand und Goldkante gehörten zum Essgeschirr für die Kunden im Speisezimmer. Es war kostbar und trotzdem zurückhaltend – wie Pepper selbst in mancher Beziehung.
    Als Miranda den Kaffee hereinbrachte, legte Pepper die Akten, an denen sie gerade arbeitete, nieder und erklärte: „Falls einer der Männer auf der Liste anruft, bin ich nicht zu sprechen. Sollte jemand den Termin absagen, lassen Sie es mich aber bitte sofort wissen.“
    Mehr sagte sie nicht, und Miranda stellte keine Fragen. Pepper delegierte nichts. Der Erfolg oder Misserfolg von Minesse Management lag einzig und allein in den Händen seiner Gründerin.
    Pepper trank ihren Kaffee und las die Zeitungsausschnitte der Wochenendpresse. Zu Mirandas Aufgaben gehörte es, die Zeitungen durchzusehen und jede Meldung über einen Kunden oder Sponsor auszuschneiden.
    Viertel vor zwölf räumte sie ihren Schreibtisch auf und meldete sich über die Sprechanlage bei ihrer Sekretärin.
    „Um zwölf habe ich einen Termin mit John Fletcher, Miranda. Falls jemand etwas von mir will: Ich werde gegen zwei Uhr zurück sein.“
    John Fletcher war ein aufstrebender Designer. Pepper hatte einige Modelle von ihm in einem Artikel der „Vogue“ über neue Modeschöpfer gesehen und zwei Kostüme bei ihm bestellt. Bisher war er noch nicht sonderlich bekannt, aber das würde Pepper ändern. Sie hatte ein junges Model unter Vertrag, das als vielversprechend galt. Dieses Mädchen wollte sie so mit Fletcher in Verbindung bringen, dass die Aufmerksamkeit auf beide gleichzeitig gelenkt wurde und Model und Modeschöpfer wechselseitig davon profitierten.
    Louise Faber hatte sich auf einer Cocktailparty selbst an Pepper gewandt. Sie war achtzehn Jahre alt und wusste genau, was sie aus ihrem Leben machen wollte. Ihre Mutter war ebenfalls ein Model gewesen, und dadurch hatte Louise bereits die Beziehungen und die Kontakte, um ins Geschäft zu kommen. Viele frühere Kolleginnen ihrer Mutter waren in die einflussreichere Modewelt aufgestiegen, und Rena Faber hatte sie an die alten Zeiten erinnert, um ihrer Tochter einen guten Start zu verschaffen. Doch Louise war keine gewöhnliche blauäugige Achtzehnjährige, der es genügte, ihr Gesicht auf der Titelseite der „Vogue“ zu sehen.
    Louise hatte eigene Ambitionen. Sie wollte ein Restaurant mit einem „Michelin“-Stern haben. Aber dazu brauchte sie Geld und eine Ausbildung. Ohne Geld und Einfluss hatte sie kaum die Möglichkeit, in einem jener Restaurants unterzukommen, die ihr diese Ausbildung vermitteln konnten. Frauen wurden keine Chefinnen, sie arbeiteten als Köchinnen. Louise wollte das Gegenteil beweisen.
    Sie brauchte ein Image, hatte sie Pepper gestanden, etwas, wodurch sie sich von den anderen hübschen ehrgeizigen Mädchen unterschied.
    Pepper hatte sich an John Fletcher erinnert und überlegt, dass Louise und er sich gegenseitig etwas zu geben hätten. Wenn Louise in ihrer Freizeit nur John-Fletcher-Modelle trug, würden beide von der Werbung profitieren. Pepper besaß genügend Pressekontakte und konnte dafür sorgen, dass die Zeitungen darüber berichteten. Sie hatte bereits mit John darüber gesprochen, er wollte ihr heute seine

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