Josephine Mutzenbacher
noch immer und schaute zu Boden. »Hör du!« begann er, faßte mich unterm Kinn und zwang mich, ihm in die Augen zu schauen. »Du weißt, daß du schon gesündigt hast..., Unkeuschheit..., eine Todsünde ..., verstehst du ..., und mit dem eigenen Bruder ..., Blutschande ...« Ich hörte das Wort zum erstenmal, und ohne es zu verstehen, erbebte ich.
Er fuhr fort: »... Wer weiß ..., vielleicht bist du ganz verdammt und hast dein Seelenheil schon verwirkt für immer . .., wenn ich deine Seele noch retten soll, muß ich alles wissen, ganz genau ..., und du mußt es mit Bußfertigkeit erzählen.«
Er sprach mit leiser, stockender Stimme und das machte einen solchen Eindruck auf mich, daß ich zu weinen anfing.
»Wein’ nicht«, herrschte er mich an.
Ich schluchzte.
Er wurde milder: »Na, wein’ nicht, Kinderl, vielleicht wird alles gut..., erzähl nur.«
Ich wischte mir die Tränen ab, vermochte aber nichts zu sagen.
»Ja, ja«, hub er an, »die Versuchung ist groß..., und du hast vielleicht gar nicht gewußt, daß das so eine Sünd ist, was ...? Gewiß ..., du bist ja noch ein Kind ..., du hast nichts gewußt..., nicht wahr?«
Ich faßte Mut: »Nein, nichts hab ich gewußt...« »Na«, sprach er, das ist schon besser..., bist du nicht dem eigenen Drang gefolgt..., sondern verführt worden ..., zum Beispiel...?«
Ich erinnerte mich sofort an das erste >Vater- und Mutterspiel< und beteuerte lebhaft: »Ja, Hochwürden ..., verleitet bin ich worden ...«
»Hab mir’s gleich gedacht...«, nickte er mild, »wenn man das da so sichtbar tragt. .., das lockt die Versucher an.« Er legte seine Hand leicht auf meine Brust, die schon spitz und hoch unter meiner Bluse hervorstach. Ich spürte die Wärme, die von ihm ausging, und es beruhigte mich, aber mir fiel nichts Arges dabei ein.
»Das ist ein Werk des Satans«, fuhr er fort, »daß er einem Kind schon die Brüste eines Weibes gibt.. .«, dabei nahm er meine andere Brust in die zweite Hand und hielt nun beide.
»Aber die Duteln müssen die Weiber verstecken«, sprach er weiter, »sie müssen sie unsichtbar machen und schnüren, um die Männer nicht zu reizen. Diese Duteln sind Werkzeuge der Wollust. .. Gott hat sie dem Weibe verliehen, damit sie ihre Kinder säugen, aber der Teufel hat ein Spielzeug für die Unkeuschen daraus gemacht und man muß sie verstecken«.
Ich fand nichts dabei, daß er das tat, sondern hörte ihm voll Spannung und Erbauung zu.
»Also wie ist das gewesen«, fragte er wieder.
Aber wieder war es mir nicht möglich, davon zu reden. »Gut...«, meinte er milde, nachdem er eine Weile gewartet hatte, daß ich spreche: »Gut..., ich sehe ..., dein Herz ist rein ..., und du trägst Scham, von diesen Dingen zu sprechen.«
»Ja ..., Hochwürden ...«, stammelte ich begeistert. »Also...«, flüsterte er, »ich werde dich fragen und du wirst antworten, oder besser, wenn du nicht sprechen kannst, wirst du mir durch Gebärden zeigen, was du verbrochen hast! Ja?«
»Ich will’s, Hochwürden«, versprach ich dankbar, nahm seine Hand von meiner Brust und küßte sie inbrünstig. »Ich muß«, erläuterte er weiter, »alle Grade und Arten der Unkeuschheit kennen, die du begangen hast. Also beginne. Hast du den Schweif in den Mund genommen ...?« Ich nickte.
»Oft ...?«
Ich nickte wieder.
»Und was hast du mit ihm gemacht..., der Reihe nach...?« Ich schaute ihn ratlos an.
»Hast du mit der Hand gespielt damit?«
Ich nickte wieder.
»Wie hast du gespielt...?«
Ich stand da, ohne zu wissen, was ich sagen oder tun sollte.
»Zeig mir genau«, flüsterte er, »wie du’s gemacht hast...« Meine Ratlosigkeit stieg auf ihren Gipfel.
Er lächelte salbungsvoll: »Nimm nur meinen Schweif .. .«, sagte er. »An dem geweihten Priester ist alles rein .. ., nichts an ihm ist Sünde .. ., und nichts an ihm ist sündig.« Ich war sehr erschrocken und rührte mich nicht. Er faßte mich bei der Hand und flüsterte weiter: »Nimm nur mein Glied, und zeige mir alle deine Sünden. Ich leihe dir meinen Leib, damit du vor meinem Angesicht beichtest und dich reinigst.« Und damit führte er mich an sein Hosentürl.
Ich mußte tief unter seinen Bauch greifen und zitterte vor Ehrerbietung dabei. Er knöpfte sich auf, und ein dicker kurzer Schwanz stand aufrecht und steif unter der schwarzen Mauer seiner Hose.
»Wie hast du mit ihm gespielt?« fragte er.
Ich war furchtbar verlegen. Aber ich faßte, wenn auch zaghaft, die Nudel, zu der er mich führte, umschloß sie mit der Hand und fuhr
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