Josephine Mutzenbacher
hörten wir von draußen Zenzi: »Fick mich ..., Rudi..., fick mich ..., du machst es am besten von allen .. ., ah Rudi..., Rudi..., wie viel Schwänz hab ich schon hereinlassen müssen ..., aber du machst es am besten .., fick mich ..., so ..., so ..., hinaus..., herein ..., ah ..., ah, ich tu, was du willst, Rudi...«
Und Rudolf sagte: »Halts Maul, dumme Gans ..., gib die Fut her und laß mich vögeln ...«
»Macht sie’s gut...?« fragte ich, während der Vater die ersten Stöße tat.
»Ja ..., sehr gut..., so warm und so fest halten tut sie einen damit...»
»Besser als ich ...?« fragte ich und ließ meinen Popo tanzen.
»Nein ..., nein ..., ach ..., fester mit dem Popo ..., fester...« Und ich entgegnete: »Fick mich ..., fick mich ..., gut ..., so ..., du machst es am besten.«
Das hatte ich soeben von Zenzi gelernt.
Zenzi blieb nun einfach bei uns. Sie schlief bei Rudolf in der Küche und ging bei Tage mit ihren spitzigen, hippenden Brüsten bei mir im Zimmer herum. Auch sie war mir zuwider, doch ließ sie sich so viel von mir gefallen, war immer so freundlich mit mir und fügte sich so geduldig und gehorsam in alles, daß ich mich bald an sie gewöhnte. Sie schlief manchmal beim Vater, und in solchen Nächten lag ich bei Rudolf. Der Vater und Rudolf vertrugen sich ausgezeichnet und teilten sich nach Laune in uns beiden. Rudolf zog daher nie den Kürzeren, denn da er vazierend war, blieb er oft tagelang zu Hause, und dann nahm er uns zwei auf einmal vor.
Einmal, als ich nach Hause kam und ins Haustor trat, fand ich Zenzi, die gerade von Herrn Horak an der Brust abgegriffen wurde. Ich ging vorbei, Zenzi rief mir »Servus« zu und Horak beachtete mich kaum.
Oben saß Rudolf in der Küche.
»Hast du die Zenzi nicht g’sehen?« fragte er mich. Ich dachte ihr was ordentliches einzubrocken und sagte: »Ja, unten in der Einfahrt steht sie .. .«
»Mit wem ...?« fragte Rudolf lauernd.
»Mit dem Herrn Horak ...«, sagte ich.
»So ...? Was tut sie denn mit ihm ...?«
»Ich weiß nicht. ..«, meinte ich gleichgültig, »ich hab nur gesehen, daß er sie bei den Duteln angreift ...« »Na alsdann...«, lachte Rudolf, »wenn’s ihm eine Freude macht...«
Zenzi blieb lange aus. Als sie endlich kam, ging Rudolf mit ihr in die Küche. Ich erwartete ein furchtbares Strafgericht und horchte.
»Wo warst denn so lang ...?« begann er.
»Hat mich schon gevögelt...«, sagte sie lachend. »Wo denn ...?« fragte Rudolf erstaunt.
»Im Keller ...«, beichtete Zenzi.
»Na und ...?« forschte Rudolf.
»Zwei Gulden ..., da hast...« Zenzi gab ihm Geld. Rudolf lachte und ließ sich von ihr Zigaretten holen.
Dieser Vorfall setzte mich nicht weiter in Erstaunen, denn ich wußte, daß Herr Horak manchmal etwas schenkte. Er hatte ja auch mir Geld gegeben.
Nach ein paar Tagen aber kam Zenzi in der Dämmerstunde mit einem Herrn nach Hause. Sie öffnete die Tür ein wenig und flüsterte Rudolf zu: »Es ist wer da.«
»Komm ins Zimmer«, sagte Rudolf zu mir.
Wir gingen hinein, und gleich darauf hörten wir Männerschritte in der Küche.
Rudolf horchte. Ich trat neben ihm zur Tür.
Zenzi redete mit einem Mann: »Mach dir’s bequem ...«
»Ach nein ...«, antwortete er, »ich mach nur die Hose auf...« Gleich darauf Zenzi: »Ja ..., das Schwanzerl..., wie das steht...«
Und der Mann: »Gib mir das Hemd weg von der Brust...« Zenzi: »Soll ich mich ganz ausziehn ...?«
Der Mann: »Besser war’s schon ...«
Eine Pause folgte. Dann hörte man das dumpfe Geräusch, wie wenn jemand auf’s Bett fällt.
Zenzi sagte: »Gehn S’ her ...«
Sofort hörten wir sie aufseufzen: »Ah ..., fick mich ..., tu nur schön vögerln ..., so . ..«
Der Mann unterbrach sie: »Sei ruhig .. ., ich kann das Reden beim Pudern nicht leiden ...«
»Viechkerl...«, flüsterte Rudolf.
Ich war vom Zuhören aufgeregt und machte mich an Rudolfs Hosentürl. Er stieß mich fort: »Laß geh’n ...«, zischte er, »ich hab jetzt keine Zeit...«
Draußen krachte das Bett. Der Mann ächzte, Zenzi schnaufte. Endlich hörten wir sie lachen: »Aus is ...«
Der Mann stieg aus dem Bett und Zenzi sagte: »Da bist du ja gleich angezogen ...«
Geldstücke klirrten. Die Tür ging leise auf. Der Mann war fort. Zenzi kam herein. Sie war nackt und lachte und hielt Rudolf drei Gulden hin.
»Drei Gulden hab ich gekriegt...« Rudolf nahm das Geld und steckte es ein. Dann sagte er:
»Zieh dich an.«
Zenzi zog sich an und erzählte, was für ein feiner Mann das gewesen war, und daß er einen
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