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Josepsson, Aevar Örn

Josepsson, Aevar Örn

Titel: Josepsson, Aevar Örn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer ohne Sünde ist
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so zu tun, als wäre nichts, aber eben nicht ganz. Er hat sich beinahe den Hals verrenkt, als er den Meister sah, so schnell hat er den Kopf in die andere Richtung gedreht. Beim Hinausgehen hat er dann nicht mehr in die Richtung von Magnús geblickt, sondern starr geradeaus. Der Meister hat deutlicher reagiert, ihm gelang es nicht, seine Überraschung zu kaschieren. Aber gegrüßt haben sie sich natürlich nicht.«
    »Und der Fernsehdirektor?«
    »Nichts«, sagte Þórður. »Er hat Ási ebenfalls gesehen, aber bei ihm konnte ich keine Reaktion feststellen, die darauf hindeutete, dass er den Mann kannte.«
    »Hm.«
    »Ja.«
    »Ási hat sich ins nächstbeste Taxi gestürzt«, sagte Katrín, »und die Brüder sind in ihren Autos davongefahren, jeder in seine Richtung.«
    »Irgendwie scheint es da im Augenblick mit der Bruderliebe bei den Jesusbrüdern ziemlich zu hapern«, schaltete Árni sich ein.
    Katrín setzte sich auf einen der beiden Besucherstühle vor Stefáns chaotischem Schreibtisch und überschlug die Beine. »Ihr wollt nicht, dass sie wissen, dass wir wissen, geht es darum? War es dir deswegen so wichtig, dass wir ihnen – oder zumindest dem Meister – nicht die Aufnahmen von Lalli und Co. zeigen?«
    Stefán nahm ihr gegenüber auf seinem Schreibtischstuhl Platz. »Ja. Was haben sie gesagt, haben sie von geistigem und geistlichem Beistand oder Ähnlichem gefaselt, als ihr gefragt habt, was sie bei Ólafur wollten?«
    »Etwas in der Art«, sagte Katrín. »Der arme Kerl bedurfte angeblich des Trostes wegen der sexuellen Perversionen seines Sohnes und der Ausschweifungen seiner Tochter.«
    »Der Fernsehdirektor hat behauptet, keine Ahnung gehabt zu haben, was der Kerl von ihm wollte, nur dass es anscheinend dringend gewesen sei. Ólafur tat angeblich sehr geheimnisvoll. Aber das mit … Das, was Katrín erwähnt hat, dass wir sie nicht wissen lassen sollen, was wir über gewisse Verbindungen wissen, nützt das irgendwas? Ich meine, Ási weiß doch, dass wir wissen, dass er da war, also …«
    »Aber weder er noch die Brüder haben Anlass zu glauben, dass wir irgendwelche Kenntnisse über Verbindungen zwischen ihnen haben. Für sie wissen wir lediglich, dass sie alle bei Ólafur waren.«
    Árni zog die Nase hoch. »Okay. Aber wie ist es, besteht die Möglichkeit, nach so langer Zeit eine detaillierte Übersicht über die Telefongespräche von diesen Nummern zu bekommen? Bei Ólafur, bei der WAHRHEIT und beim Fernsehdirektor? Um zu sehen, wer wen angerufen hat und ob überhaupt jemand bei ihnen angerufen hat?«
    »Nein«, sagte Stefán, »so perfektioniert sind wir nun doch noch nicht, dass wir solche Informationen bekommen können. Zum Glück.«
    »Nicht, was normale Nummern betrifft«, korrigierte Þórður, der sich auf der einzigen freien Ecke des Schreibtischs niedergelassen hatte. »Bestimmte Nummern werden aber ständig überwacht, und diese Listen werden aufbewahrt. Zur Sicherheit.«
    »Zur Sicherheit«, mokierte sich Árni. »Klingt ja toll. Hier.« Er zog ein kleines Diktafon aus der Tasche, auf dem er das Gespräch mit Ari aufgezeichnet hatte, und reichte es Katrín. »Tauschen wir?«
    »Ich hab meins nicht mitgebracht«, sagte Katrín und nahm das Gerät entgegen. »Du kannst es dir nachher bei mir abholen. Was liegt als Nächstes an?«
    »Als Nächstes hört ihr euch die Aufzeichnungen an, und falls ihr da über nichts stolpert, kümmert ihr euch um diese Firma, wie hieß sie noch? Flex?«
    »Flax«, sagten Katrín und Árni unisono.
    »Flax, ja genau. Wir brauchen eine Verfügung, dass wir uns die Buchhaltung bei denen ansehen dürfen – oder zumindest das Bankkonto, und das müssen wir dann überprüfen. Darüber hinaus werden wir im Fall Ólafur im Augenblick nichts weiter unternehmen, bevor wir uns nicht mit Úlfur unterhalten haben. Das wird wohl noch nicht so bald möglich sein, so wie ich diese Ärzte kenne. Aber es gibt genug zu tun. Katrín, du schaust vielleicht nach, was sonst noch anliegt, womit wir uns nebenbei befassen können. Alles klar?«
    »Aber was ist mit der anderen Sache?«, erkundigte sich Árni vorsichtig.
    »Das ist unsere Angelegenheit«, erklärte Þórður lächelnd. »Aber danke für den Tipp.«
    »Moment mal, heißt das etwa, dass bei dieser Sache mit den Bibeln tatsächlich etwas herausgekommen ist?«, fragte Katrín.
    »Noch nicht«, gab Þórður zu, »aber wir sind auf einer Spur, der es sich sehr wohl lohnt nachzugehen. Übrigens, habt ihr schon von dem BMW auf

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